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Abschied und Neuanfang

Irgendwann ist der Tag da, an dem das letzte Kind seine Sachen packt und auszieht: Ein Studium beginnen, die Welt entdecken, auf eigenen Füßen stehen, eine Familie gründen. Die Jugendlichen brechen voller Energie und Tatendrang auf in eine spannende Lebensphase. Ihre Eltern bleiben zurück im "leeren Nest" und erleben ebenfalls große Veränderungen, wenn die Kinder flügge werden.

    Jetzt entstehen Freiräume! Papas vernachlässigte Hobbys lassen sich wieder aufnehmen, beruflich kann Mama noch einmal durchstarten oder sich den lang gehegten Traum einer Reise erfüllen - das alles ohne Rücksicht auf Öffnungszeiten der Kita oder Schulferien. Aber der Auszug der Kinder ist für Mütter und Väter auch ein Abschied von gewohnten Rollen. Es fällt schwer, in vielen Dingen nicht mehr gefragt zu sein. Statt für Verpflegung und saubere Wäsche zu sorgen, gilt es nach der Familienphase, Partnerschaft und Intimität wieder neu zu entdecken, gemeinsam Pläne für die Zukunft als Paar zu schmieden.

    Wie kommen Eltern mit der neuen Lebensphase zurecht, wie die erwachsenen Kinder? Findet man zu einem neuen Miteinander zwischen den Generationen oder lebt man sich auseinander?

    In unserer Sendung möchten wir mit Gästen aus Wissenschaft und therapeutischer Praxis über die Höhen und Tiefen des Lebensabschnitts der nachelterlichen Gefährtenschaft ins Gespräch kommen. Im Studio werden eine Mutter und ihre erwachsene Tochter die Entwicklung ihrer Beziehung zueinander reflektieren.

    Auch unsere Hörerinnen und Hörern sind eingeladen, ihre Erfahrungen und Erlebnisse zu schildern - sei es aus der Perspektive der "verlassenen" Eltern oder aus dem Blickwinkel der ausziehenden Kinder.

    Moderation: Andreas Stopp
    Vorbereitung: Lili Schneider

    Gäste:
    - Prof. Dr. Hans Bertram, Mikrosoziologe, Humboldt-Universität zu Berlin.
    - Barbara Nau, Heilpraktikerin für Psychotherapie und psychologische Beraterin.
    - Ingrid Vierkötter, 72, Mutter und Großmutter, die ihre Familie gern in der Nähe weiß.
    - Heike Bermond-Vierkötter, 39, wollte als Teenager ausziehen und weiß ihr tolerantes Elternhaus heute zu schätzen.