
Der Sarg war vom Petersplatz mit dem Papamobil zur Basilika gefahren worden. Laut dem Vatikan säumten rund 150.000 Menschen die Straßen. Zuvor hatten auf dem Petersplatz mehrere hunderttausend Menschen Abschied von Franziskus genommen. Der Vatikan sprach von 250.000 Besuchern.
Der Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re, würdigte Franziskus in seiner Predigt als Brückenbauer. Er sagte, der Papst habe "unaufhörlich seine Stimme erhoben, um Frieden zu erbitten und zur Vernunft anzurufen". In Franziskus' Augen habe der Krieg bloß den Tod von Menschen, die Zerstörung von Häusern, Krankenhäusern und Schulen bedeutet. "Er ist für alle immer eine schmerzhafte und dramatische Niederlage".
Bundespräsident Steinmeier sprach im ARD-Fernsehen von einer "bewegenden, würdigen Trauerfeier". Der Papst habe die Menschen berührt und ihre Herzen geöffnet. Er habe Bescheidenheit Spontaneität und Humor vorgelebt. Sein tiefer Glaube und Barmherzigkeit hätten die Menschen überzeugt.
Zahlreiche Staats- und Regierungschefs unter den Gästen
Zahlreiche Staats- und Regierungschefs nahmen an der Trauerfeier teil. Darunter befinden sich neben Bundespräsident Steinmeier auch der scheidende Bundeskanzler Scholz, US-Präsident Trump und der argentinische Staatschef Milei. Argentinien ist das Heimatland des verstorbenen Papstes. Auch UNO-Generalsekretär Guterres, EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, Frankreichs Staatschef Macron und der britische Premier Starmer nahmen teil.
Auch der ukrainische Präsident Selenskyj ist zugegen. Seine Teilnahme war bis zuletzt ungewiss. Russlands Staatschef Putin, gegen den ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs vorliegt, reist nicht an. Stattdessen schickt er seine Kulturministerin. US-Präsident Trump und Selenskyj trafen sich am Rande der Trauerfeier zu Gesprächen.
Papst wird in seiner römischen Lieblingskirche bestattet
Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche wurde auf eigenen Wunsch in einem schlichten Grab bestattet. Die Basilika Santa Maria Maggiore in der Nähe des Hauptbahnhofs war die Lieblingskirche des Papstes in Rom. Dort hatte er sich bereits vor einigen Jahren seine Begräbnisstätte ausgesucht. Die meisten seiner Vorgänger liegen im Petersdom begraben.
Gestern Abend war der Sarg nach dem Ende der öffentlichen Aufbahrung im Petersdom in einer nicht öffentlichen Zeremonie verschlossen worden. In den vergangenen drei Tagen waren etwa 250.000 Menschen in die Basilika gekommen, um dem Papst die letzte Ehre zu erweisen. Der Papst war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben.
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Diese Nachricht wurde am 26.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.