Olympische Spiele
Abschlussfeier in Paris - gemischte Bilanz des DOSB

In Paris läuft die Abschlussfeier der Olympischen Spiele. Zum Auftakt zogen Sportlerinnen und Sportler aller teilnehmenden Nationen in das "Stade de France" ein. Bei der Parade trugen die Triathletin Laura Lindemann und der Kanute Max Rendschmidt die deutsche Fahne. Die Zeremonie wird von zahlreichen Musik- und Tanz-Aufführungen begleitet.

    Blick in das bunte Stade de France während der Abschlussfeier.
    Das Stade de France war eine der Spielstätten der Olympischen Spiele in Paris. (IMAGO / Photo News / IMAGO / Vincent Kalut)
    Zum Abschluss wird die Olympische Flamme gelöscht. Außerdem übergibt die Pariser Bürgermeisterin Hidalgo die Olympische Flagge an die Bürgermeisterin von Los Angeles, Bass. Dort werden 2028 die nächsten Sommerspiele ausgetragen.

    Sommerspiele vor Pariser Sehenswürdigkeiten

    Rund 11.400 Athletinnen und Athleten haben an den Spielen teilgenommen und in 32 Sportarten und 329 Wettbewerben um Medaillen gekämpft. Erstmals waren es genauso viele Frauen wie Männer.
    Paris hatte sich für die Spiele in Szene gesetzt: Die Wettbewerbe fanden vor wunderschöner Kulisse statt: Beachvolleyball unter dem Eiffelturm, Radrennen vor den Stufen von Sacre-Coeur, Bogenschießen am Invalidendom oder Reitsport vor dem Schloss Versailles.
    Nur der Fluss der Stadt konnte nicht mithalten. Zwar war die Seine für 1,4 Milliarden Euro gesäubert worden, aber der Regen spülte den Dreck der Stadt wieder in den Fluss. Zahlreiche Trainings mussten abgesagt, ein Triathlon verschoben werden. Deutsche und belgische Schwimmer klagten nach ihren Kämpfen über Krankheitssymptome.

    33 Medaillen für deutsche Sportlerinnen und Sportler

    Am letzten Tag gab es noch eine letzte Chance auf eine weitere Goldmedaille für Deutschland. Aber die Handballer verloren im Finale gegen Weltmeister Dänemark und mussten sich mit der Silbermedaille zufrieden geben. So blieb es bei 12 Goldmedaillen.
    Lukas Märtens schrieb ein Kapitel deutsche Schwimmgeschichte, Darja Varfolomeev holte das erste deutsche Gold in der Rhythmischen Sportgymnastik. Die Reiter um Rekord-Olympiasiegerin Isabell Werth und Springer Christian Kukuk bekamen Gold, auch Ruderer Oliver Zeidler und die Kanuten erfüllten die hohen Erwartungen. Und es gab auch Goldgewinner, mit denen keiner gerechnet hatte: Die 3x3-Basketballerinnen, die gemischte Triathlon-Staffel, Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye.
    Hinzu kamen 13 mal Silber und 8 Bronze-Medaillen. Malaika Mihambo hatte im Weitsprung auf Gold gehofft und erreichte dann Silber, genauso Zehnkämpfer Leo Neugebauer. Die Sportschützen kamen nicht aufs Podium, genauso wie Schwimmer Florian Wellbrock oder Tennisspieler Alexander Zverev.

    Deutscher Olympischer Sportbund zieht gemischte Olympia-Bilanz

    Im Medaillen-Spiegel hat Deutschland nur Rang 10 erreicht. Man sei mit einem anderen Ziel gestartet, sagte der für den Leistungssport zuständige DOSB-Vorstand Tabor. Bei den Spielen in 2021 in Japan hatte das deutsche Team noch 37 Medaillen mit nach Hause genommen. "Wir hatten viele vierte und fünfte Plätze. Das schmerzt, da haben wir die eine oder andere Medaille liegen gelassen", bilanzierte Tabor.
    Um international wieder konkurrenzfähig zu werden, ist laut dem Vorsitzenden des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, Ullrich, ein Mentalitätswandel nötig: "Ich habe das Gefühl, viele junge Menschen haben sich vom Leistungsprinzip verabschiedet, aber auch der organisierte Sport geht diesen Trend in Teilen mit", kritisierte Ullrich im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Zudem müsse die Sportförderung - ähnlich wie in Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden - zentralisiert werden.
    In Paris werden jetzt die Paralympics ausgetragen, vom 28. August bis zum 8. September.
    Diese Nachricht wurde am 11.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.