
Der Antrag der EVP-Fraktion sieht vor, dass Burger, Steak, Schnitzel und Würste nur so heißen dürfen, wenn sie auch Fleisch enthalten. Die für das Vorhaben im Europaparlament zuständige Abgeordnete der französischen Konservativen, Imart, sprach von einem "echten Verwechslungsrisiko". Zudem gehe es darum, Landwirte zu schützen. Bundeskanzler Merz, CDU, und Bundeslandwirtschaftsminister Rainer, CSU, hatten das Vorhaben begrüßt.
Kritik von Verbraucherverbänden
Der Geschäftsführer der Organisation Foodwatch, Methmann, sieht in dem Verbots-Vorschlag "Lobbyismus im Dienste der Fleischindustrie". Niemand kaufe versehentlich Tofuwürstchen, weil er glaube, es seien Rinderwürste, betonte Methmann. Hersteller kennzeichneten ihre Produkte in der Regel deutlich sichtbar als vegan oder vegetarisch.
Auch die Projektkoordinatorin "Lebensmittelklarheit" vom Verbraucherzentrale Bundesverband, Wetzel, sieht ein mögliches Verbot kritisch. Sie sagte der Deutschen Presse-Agentur, es sei wenig hilfreich, wenn Ersatzprodukte keine Namen von Produkten tragen dürften, die typischerweise mit Fleisch assoziiert würden. Bei einem Begriff wie "Veganes Seitan-Schnitzel" wüssten Verbraucherinnen und Verbraucher, was sie geschmacklich erwarte und welche Ersatzzutat das Produkt enthalte. Ähnlich äußerten sich der Europäische Verbraucherverband BEUC sowie mehrere Lebensmittelkonzerne.
Ein Verbot könnte nur in Kraft treten, wenn auch eine Mehrheit der EU-Staaten zustimmen würde.
Diese Nachricht wurde am 08.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.