Montag, 29. April 2024

Niederlande
Abwasser bei Festivals voller Drogenreste

Ein Wasserverband in den Niederlanden hat vor der Belastung des Abwassers mit Drogenresten gewarnt, die bei Musikfestivals über mobile Toiletten in die Kanalisation gelangen. Kläranlagen seien nicht darauf ausgerichtet, Drogenreste aus dem Wasser herauszufiltern, heißt es vom Wasserverband Dommel in der Zeitung "Eindhovens Dagblad".

14.09.2023
    In der Kläranlage in Den Bosch wird das Abwasser von einer Mitarbeiterin untersucht.
    Abwasser in einer Kläranlage in den Niederlanden wird untersucht. (picture alliance / ANP / "ROB ENGELAAR")
    Ein Teil werde zwar entfernt, der Großteil fließe aber mit dem gereinigten Wasser in Gewässer mit entsprechenden Folgen für Fische und Pflanzen. Über den Fluss Maas gelangten die Drogenrückstände dann wieder in die Trinkwassergewinnung, unter anderem im Großraum Rotterdam. Gegenwärtig landeten immer mehr Chemikalien, Arzneimittelrückstände und Mikroplastik im Abwasser, heißt es vom Verband.
    Demnach investiere man in kostspielige Technik, um so viele dieser Stoffe wie möglich zu entfernen. Alleine in eine Ozonanlage, die Medikamentenreste herausfiltern könne, flössen 14 Millionen Euro. So eine Anlage sei aber nicht zum Herausfiltern von Drogenrückständen geeignet. In separate Technik alleine für die Festivalsaison zu investieren, sei dem Steuerzahler nicht zu vermitteln. Stattdessen sollten Festivalorganisatoren selber dafür sorgen, dass Drogenreste an Ort und Stelle aus dem Abwasser gefiltert werden, ehe dieses in der Kanalisation lande.
    Der Experte des Wasserverbandes plädierte dafür, die Verursacher der Wasserbelastung mit Drogenresten in die Verantwortung zu nehmen. Die erforderliche Technik sei verfügbar, koste aber Geld. Dieses müssten die Veranstalter von Festivals in die Hand nehmen, die Kosten könnten nicht auf die Bewohner einer Region abgewälzt werden.
    Diese Nachricht wurde am 14.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.