Atmosphärischer Methan-Fernaufklärer oder kurz CHARM - so heißt das gemeinsame Projekt der französischen Raumfahrtagentur CNES und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, DLR. Es geht um einen Klein-Satelliten, der die Erde in mehreren Hundert Kilometern Höhe umrunden und dabei eines besonders genau tun soll: Methan messen ...
"Ein Einfamilienkühlschrank, 60 mal 60 Grundfläche und einen Meter hoch, das wäre so die Größenordnung, die man hier anpeilen würde."
Peter Schaadt gehört zum Erdbeobachtungsteam des DLR am Standort Bonn-Oberkassel. CHARM sei zwar noch nicht definitiv beschlossen, sagt der Geoingenieur, aber auf einem guten Weg. In Kürze werde eine sogenannte Machbarkeitsstudie anlaufen:
"Wir wollen so schnell wie möglich eigentlich hier diesen Satelliten in den Orbit bringen. Das hängt jetzt ein bisschen davon ab, wie gut also die erste Machbarkeitsphase abläuft. Wenn das alles gut geht, dann hoffen wir, Ende 2013 noch zu starten."
Das sind zwar noch vier Jahre. Aber für die Umsetzung einer Weltraummission wäre das eine ziemlich kurze Zeit. Was auch daran liegt, dass das DLR die Technologie schon weitgehend erprobt hat.
Der CHARM-Satellit soll mit einem Lidar ausgerüstet werden, einem Lasersystem, das in ähnlicher Form schon in Hubschraubern eingesetzt wird, um Erdgaslecks am Boden aufzuspüren. Es handelt sich dabei um einen aktiven Sensor. Das Lidar erzeugt seinen Messstrahl selbst und ist nicht wie ein passives Gerät auf reflektiertes Sonnenlicht angewiesen, um den Methangehalt der Atmosphäre bei seinen Runden um die Erde zu ermitteln.
"Wir messen die gesamte Methankonzentration vom Sensor bis zur Erdoberfläche. Wir bekommen auf die Art und Weise eine global einheitliche Messung dieses sehr, sehr wichtigen Klimagases."
Methan stammt vorwiegend aus der Landwirtschaft. Es entsteht im Nassreisanbau und entweicht aus Rindermägen. Eine weitere wichtige Quelle für das Treibhausgas ist verrottender Abfall auf Müllhalden. Große Mengen Methan dürften bald auch die auftauenden Permafrostböden der Arktis abgeben.
CHARM könnte das alles genau im Auge behalten. Laut Peter Schaadt wird er dringend gebraucht, um die Einhaltung internationaler Klimaschutzverträge zu kontrollieren:
"Wir wollen Methan mit einer Genauigkeit messen, die es also erlauben wird, die Anforderungen aus dem Kyoto-Protokoll zu verifizieren. Also, wir wollen mit dieser Mission ein erstes Zeichen setzen, dass man also mit Hilfe von aktiven Messsensoren diese Gas-Konzentrationen messen kann. Ich bin mir sicher, wenn diese Mission ein Erfolg ist, dass sie dann auch Nachahmer haben wird."
Der Gehalt von Methan in der Atmosphäre ist zwar um Größenordnungen kleiner als der von Kohlendioxid. Dennoch lässt sich das Treibhausgas Nummer zwei leichter messen. CO2 entsteht an vielen Stellen und wird sehr gut in der Atmosphäre durchmischt; seine Konzentration schwankt nur minimal. Die Ausschläge von Methan über regionalen Quellen können dagegen sehr deutlich sein und lassen sich daher besser erfassen.
Das ist auch der Grund, warum es bisher keine Mission mit einem aktiven Sensor für Kohlendioxid gibt. Einen entsprechenden Vorschlag lehnte die Europäische Raumfahrtagentur ESA kürzlich ab. Der Niederländer Han Dolman, Professor im Fachbereich Erdwissenschaften der Freien Universität Amsterdam:
"Die Technologie wurde als noch nicht ausgereift beurteilt und das Projekt deshalb zurückgestellt. Ich bin aber sicher, dass seine Zeit noch kommt. Denn ein aktiver CO2-Sensor würde auch nachts messen und während des Nordwinters."
Beim Methan soll das bald möglich sein. Vorausgesetzt, die Politik bewilligt die nötigen Mittel für CHARM. Die Aussichten sind aber nicht so schlecht. Denn da der Methan-Wächter auf einem Kleinsatelliten fliegen soll, rechnen die Missionsplaner mit Kosten, die 100 Millionen Euro nicht übersteigen. Für ein Weltraumprojekt ist das fast schon ein Schnäppchenpreis.
"Ein Einfamilienkühlschrank, 60 mal 60 Grundfläche und einen Meter hoch, das wäre so die Größenordnung, die man hier anpeilen würde."
Peter Schaadt gehört zum Erdbeobachtungsteam des DLR am Standort Bonn-Oberkassel. CHARM sei zwar noch nicht definitiv beschlossen, sagt der Geoingenieur, aber auf einem guten Weg. In Kürze werde eine sogenannte Machbarkeitsstudie anlaufen:
"Wir wollen so schnell wie möglich eigentlich hier diesen Satelliten in den Orbit bringen. Das hängt jetzt ein bisschen davon ab, wie gut also die erste Machbarkeitsphase abläuft. Wenn das alles gut geht, dann hoffen wir, Ende 2013 noch zu starten."
Das sind zwar noch vier Jahre. Aber für die Umsetzung einer Weltraummission wäre das eine ziemlich kurze Zeit. Was auch daran liegt, dass das DLR die Technologie schon weitgehend erprobt hat.
Der CHARM-Satellit soll mit einem Lidar ausgerüstet werden, einem Lasersystem, das in ähnlicher Form schon in Hubschraubern eingesetzt wird, um Erdgaslecks am Boden aufzuspüren. Es handelt sich dabei um einen aktiven Sensor. Das Lidar erzeugt seinen Messstrahl selbst und ist nicht wie ein passives Gerät auf reflektiertes Sonnenlicht angewiesen, um den Methangehalt der Atmosphäre bei seinen Runden um die Erde zu ermitteln.
"Wir messen die gesamte Methankonzentration vom Sensor bis zur Erdoberfläche. Wir bekommen auf die Art und Weise eine global einheitliche Messung dieses sehr, sehr wichtigen Klimagases."
Methan stammt vorwiegend aus der Landwirtschaft. Es entsteht im Nassreisanbau und entweicht aus Rindermägen. Eine weitere wichtige Quelle für das Treibhausgas ist verrottender Abfall auf Müllhalden. Große Mengen Methan dürften bald auch die auftauenden Permafrostböden der Arktis abgeben.
CHARM könnte das alles genau im Auge behalten. Laut Peter Schaadt wird er dringend gebraucht, um die Einhaltung internationaler Klimaschutzverträge zu kontrollieren:
"Wir wollen Methan mit einer Genauigkeit messen, die es also erlauben wird, die Anforderungen aus dem Kyoto-Protokoll zu verifizieren. Also, wir wollen mit dieser Mission ein erstes Zeichen setzen, dass man also mit Hilfe von aktiven Messsensoren diese Gas-Konzentrationen messen kann. Ich bin mir sicher, wenn diese Mission ein Erfolg ist, dass sie dann auch Nachahmer haben wird."
Der Gehalt von Methan in der Atmosphäre ist zwar um Größenordnungen kleiner als der von Kohlendioxid. Dennoch lässt sich das Treibhausgas Nummer zwei leichter messen. CO2 entsteht an vielen Stellen und wird sehr gut in der Atmosphäre durchmischt; seine Konzentration schwankt nur minimal. Die Ausschläge von Methan über regionalen Quellen können dagegen sehr deutlich sein und lassen sich daher besser erfassen.
Das ist auch der Grund, warum es bisher keine Mission mit einem aktiven Sensor für Kohlendioxid gibt. Einen entsprechenden Vorschlag lehnte die Europäische Raumfahrtagentur ESA kürzlich ab. Der Niederländer Han Dolman, Professor im Fachbereich Erdwissenschaften der Freien Universität Amsterdam:
"Die Technologie wurde als noch nicht ausgereift beurteilt und das Projekt deshalb zurückgestellt. Ich bin aber sicher, dass seine Zeit noch kommt. Denn ein aktiver CO2-Sensor würde auch nachts messen und während des Nordwinters."
Beim Methan soll das bald möglich sein. Vorausgesetzt, die Politik bewilligt die nötigen Mittel für CHARM. Die Aussichten sind aber nicht so schlecht. Denn da der Methan-Wächter auf einem Kleinsatelliten fliegen soll, rechnen die Missionsplaner mit Kosten, die 100 Millionen Euro nicht übersteigen. Für ein Weltraumprojekt ist das fast schon ein Schnäppchenpreis.