Donnerstag, 16. Mai 2024

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Adventskalender 10.12.: Weder Ochs noch Esel

Dr. Frank Brandstätter, Direktor des Dortmunder Zoos, hält am 17. Dezember eine Vorlesung an der Universität Dortmund. Dabei wird es aber nicht um die artgerechte Haltung von Großkatzen gehen sondern um 'Zoologie mit der Bibel'. Zunächst räumt Frank Brandstätter mit einem gängigen Weihnachtsbrauch auf: Ochs und Esel haben in der Weihnachtskrippe nichts verloren. Denn in keinem der vier Evangelien werden sie erwähnt. Erst seit dem Mittelalter tauchen die Tiere als schmückende Zutat in sakralen Darstellungen auf. Ähnliches gilt für die Kamele der Weisen aus dem Morgenland: auch sie werden im Text nicht genannt.

10.12.2001
    Der Zoologe Brandstätter interessiert sich aber mehr für die Tiere, die tatsächlich im 'Buch der Bücher' auftauchen. Dabei liest er die Texte nicht theologisch sondern als eine Chronik, in der die Autoren das Wissen ihrer Zeit zusammengefasst haben: "Das heißt, sie haben auch von Tieren geschrieben, die alltäglich waren, denen sie immer wieder begegnet sind und haben darin auch Daten überliefert, die tatsächlich ganz exakt zoologisches Wissen vermitteln."

    Tiere kommen in der Bibel auf zwei verschiedene Arten vor: zum einen werden sie einfach nebenbei erwähnt. Frank Brandstätter: "Die zweite Art und Weise ist, wenn dem Tier eine Symbolik zukommt. Ein Tier, das sehr häufig mit einer Symbolik verbunden wird, ist der Löwe. Der Löwe, den es damals auch freilebend gab, wird oft als Götterbote dargestellt." Doch auch aus einer solchen symbolhaften Darstellung lassen sich Schlüsse ziehen.

    Der Vortrag von Dr. Frank Brandstätter findet am 17.12.2001 um 16:15 Uhr im Raum C1-02-101 des Chemie-Gebäudes, Otto-Hahn-Straße 6, auf dem Campus Nord der Universität Dortmund statt.