"Ich selbst kenne Abndal Minuim persönlich, er war Student an der Fakultät für Geschichte. Wir waren Kommilitonen. Er ist 35 Jahre alt, verheiratet und hat ein Kind. 1993 wurde er verhaftet. Sein Gesundheitszustand ist schlecht. Als ich ihn das letzte mal sah, konnte er kaum laufen und wirkte auch psychisch wie gelähmt."
Nach außen hin unterscheidet sich das Thora- im Norden Kairos nicht im geringsten von all den anderen Haftanstalten Ägyptens: Hohe Mauern, Stacheldraht, am Haupteingang drängen sich Frauen und Kinder, die darauf warten, ihre gefangenen Männer, Väter, Söhne zu sehen. Hinter den Gittern pflegt das ägyptische Regime allerdings vorzugsweise politische Gefangene zu verwahren, Männer also wie Abdal Munim. Der Journalist wurde am 21. Februar 1993 in seiner Wohnung von Beamten des Staatsicherheitsdienstes verhaftetet Sie warfen ihm vor, Mitglied einer islamistischen Terror-Gruppe zu sein:
"Er wurde nach seiner Verhaftung gefoltert. Wie es heisst, hat sich sogar ein Arzt, der ihn wegen seines schlechten Gesundheitszustands behandeln sollte, an der Folter beteiligt."
Vor einem Militärgericht machte man ihm den Prozess, erst wurde er freigesprochen, dann wieder verhaftet. Im Februar 1999 kam er wieder vor ein Militärgericht, diesmal zusammen mit 44 Radikalislamisten, die das Regime als "Albanien-Rückkehrer" bezeichnet. Angeblich gehörten die Angeklagten zu einer islamistischen Freiwilligen -Truppe, die längere Zeit auf dem Balkan aktiv war. Der Militärrichter verurteilte 35 von ihnen wegen terroristischer Machenschaften zum Tode.
"Militärgerichte in Ägypten erfüllen nicht einmal die minimalsten Rechtsstandards, sagt der Menschenrechtsaktivist Gazer Abdel Razek. Die Richter sind nicht unabhängig sondern Angestellte des Verteidigungsministeriums. Das entscheidende ist aber: Die Verurteilten haben kein Recht auf Berufung."
In den vergangene Jahren wurden von Militärrichtern über 100 Todesurteile in Ägypten gefällt.
Die Verurteilten, meist Islamisten, werden während solcher Prozesse wie Tiere in eisernen Käfigen ausgestellt. Tod durch den Strang - sagt der Richter. Die Verurteilten schleudern ihm ein "allah u akbar" - Gott ist größer - entgegen. Bis 1999 gab es immer wieder solche Szenen in den Gerichtssälen Kairos. Durch eine gnadenlose Justiz und einen brutal zuschlagenden Sicherheitsapparat hat Ägyptens Regierung inzwischen die islamistischen Terrorgruppen zerschlagen. Doch zwischen den Fronten wurden auch immer wieder gewaltfreie, fundamentalistisch orientierte Muslime zerrieben, die das Regime kritisierten aber nicht mit Terror bekämpften. Viele von ihnen - und dazu gehört offenbar auch Abdel Munim - waren weder offiziell angeklagt noch sind sie rechtskräftig verurteilt. Aber dennoch standen sie vor Gericht, und dennoch sitzen seit Jahren in Haft:
"Es gibt darüber keine offiziellen Zahlen. Wenn du die zuständigen Beamten im Innenministerium fragst, wie viel politische Gefangene habt ihr - dann bekommst du keine Antwort. Aber es sind noch immer tausende."
Die ägyptische Menschenrechtsorganisation rechnet mit etwa 15 000 politischen Gefangenen am Nil, Abdel Munim Gamal al Din ist nur einer von vielen. Nachdem er im November 1999 verschwunden war, tauchte er nach einigen Monaten im Gefängnis Wadi al Gedid wieder auf. Nach Angaben von Reporter ohne Grenzen können ihn seine Angehörigen nun wieder besuchen. Oft warten sie stundenlang auf einen Termin und sehen Abdel Munim dann nur für ein paar Minuten. Er ist mit 20 anderen Häftlingen eingesperrt. Die Zelle ist vier Meter lang und sechs Meter breit.
Nach außen hin unterscheidet sich das Thora- im Norden Kairos nicht im geringsten von all den anderen Haftanstalten Ägyptens: Hohe Mauern, Stacheldraht, am Haupteingang drängen sich Frauen und Kinder, die darauf warten, ihre gefangenen Männer, Väter, Söhne zu sehen. Hinter den Gittern pflegt das ägyptische Regime allerdings vorzugsweise politische Gefangene zu verwahren, Männer also wie Abdal Munim. Der Journalist wurde am 21. Februar 1993 in seiner Wohnung von Beamten des Staatsicherheitsdienstes verhaftetet Sie warfen ihm vor, Mitglied einer islamistischen Terror-Gruppe zu sein:
"Er wurde nach seiner Verhaftung gefoltert. Wie es heisst, hat sich sogar ein Arzt, der ihn wegen seines schlechten Gesundheitszustands behandeln sollte, an der Folter beteiligt."
Vor einem Militärgericht machte man ihm den Prozess, erst wurde er freigesprochen, dann wieder verhaftet. Im Februar 1999 kam er wieder vor ein Militärgericht, diesmal zusammen mit 44 Radikalislamisten, die das Regime als "Albanien-Rückkehrer" bezeichnet. Angeblich gehörten die Angeklagten zu einer islamistischen Freiwilligen -Truppe, die längere Zeit auf dem Balkan aktiv war. Der Militärrichter verurteilte 35 von ihnen wegen terroristischer Machenschaften zum Tode.
"Militärgerichte in Ägypten erfüllen nicht einmal die minimalsten Rechtsstandards, sagt der Menschenrechtsaktivist Gazer Abdel Razek. Die Richter sind nicht unabhängig sondern Angestellte des Verteidigungsministeriums. Das entscheidende ist aber: Die Verurteilten haben kein Recht auf Berufung."
In den vergangene Jahren wurden von Militärrichtern über 100 Todesurteile in Ägypten gefällt.
Die Verurteilten, meist Islamisten, werden während solcher Prozesse wie Tiere in eisernen Käfigen ausgestellt. Tod durch den Strang - sagt der Richter. Die Verurteilten schleudern ihm ein "allah u akbar" - Gott ist größer - entgegen. Bis 1999 gab es immer wieder solche Szenen in den Gerichtssälen Kairos. Durch eine gnadenlose Justiz und einen brutal zuschlagenden Sicherheitsapparat hat Ägyptens Regierung inzwischen die islamistischen Terrorgruppen zerschlagen. Doch zwischen den Fronten wurden auch immer wieder gewaltfreie, fundamentalistisch orientierte Muslime zerrieben, die das Regime kritisierten aber nicht mit Terror bekämpften. Viele von ihnen - und dazu gehört offenbar auch Abdel Munim - waren weder offiziell angeklagt noch sind sie rechtskräftig verurteilt. Aber dennoch standen sie vor Gericht, und dennoch sitzen seit Jahren in Haft:
"Es gibt darüber keine offiziellen Zahlen. Wenn du die zuständigen Beamten im Innenministerium fragst, wie viel politische Gefangene habt ihr - dann bekommst du keine Antwort. Aber es sind noch immer tausende."
Die ägyptische Menschenrechtsorganisation rechnet mit etwa 15 000 politischen Gefangenen am Nil, Abdel Munim Gamal al Din ist nur einer von vielen. Nachdem er im November 1999 verschwunden war, tauchte er nach einigen Monaten im Gefängnis Wadi al Gedid wieder auf. Nach Angaben von Reporter ohne Grenzen können ihn seine Angehörigen nun wieder besuchen. Oft warten sie stundenlang auf einen Termin und sehen Abdel Munim dann nur für ein paar Minuten. Er ist mit 20 anderen Häftlingen eingesperrt. Die Zelle ist vier Meter lang und sechs Meter breit.