Studie in Dänemark
Ärmere Menschen bekommen öfter falsche Medizin

Ärmere Menschen bekommen viel eher ungeeignete Medikamente als wohlhabende. Das ist laut einer Studie internationaler Forschender sogar in einem reichen Land wie Dänemark der Fall.

    Verschiedene Arzneimittel liegen auf einer Oberfläche.
    Die ärmsten Menschen hatten im Vergleich zu Wohlhabenden ein um 85 Prozent höheres Risiko für eine schlechtere Behandlung. (IMAGO / Roman Möbius / IMAGO / Roman Möbius)
    In Dänemark ist die Gesundheitsversorgung grundsätzlich kostenlos und gleichberechtigt. Die Forschenden haben Gesundheitsdaten von etwa 180.000 Menschen ab 18 Jahren verknüpft mit Daten zur sozialen Situation und zur medizinischen Versorgung.
    Sie schreiben im Fachmagazin Plos Medicine: Im Krankheitsfall erlebten fast 15 Prozent der Menschen sogenannte "potenziell unangemessene Medikation". Das bedeutet, dass nicht ausreichend Medikamente gegeben wurden, oder dass mehrere Medikamente gegeben wurden, ohne Wechselwirkungen zu beachten. Laut den Forschenden wurde die Qualität der Behandlung am stärksten beeinflusst durch die soziale Situation der Menschen: Die Ärmsten hatten im Vergleich zu Wohlhabenden ein um 85 Prozent höheres Risiko für eine schlechtere Behandlung. Die Forschenden hoffen, dass ihre Ergebnisse dazu führen, die Gesundheitsversorgung zu verbessern.
    Diese Nachricht wurde am 27.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.