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Darna
Ärzte ohne Grenzen schickt Notfallteam nach Libyen

Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" entsendet ein Notfallteam in das libysche Katastrophengebiet.

    Libyen, Darna: Die überschwemmte Stadt Darna. Allein in der besonders schwer getroffenen Hafenstadt Darna sind mehr als 30.000 Menschen obdachlos geworden.
    "Ärzte ohne Grenzen" schickt Notfallteam nach Libyen. (Muhammad J. Elalwany/AP/dpa)
    Logistiker und medizinisches Personal würden in die schwer betroffene Stadt Darna reisen, um den Hilfsbedarf zu ermitteln, teilte die Organisation mit. Man transportiere zudem medizinische Notfallausrüstung und Leichensäcke für Libyens Wohlfahrtsorganisation "Roter Halbmond". Die Weltgesundheitsorganisation hatte von einer Katastrophe epischen Ausmaßes gesprochen. Nach offiziellen Angaben sind bisher mehr als 5.000 Menschen in den Wassermassen ums Leben gekommen. Allein in Darna sollen es 3.800 sein. Ihr Bürgermeister befürchtet allerdings bis zu 20.000 Tote. Weitere Zehntausende wurden obdachlos.
    Der Kommunikationswissenschaftler Kai Hafez von der Uni Erfurt beklagte eine mangelnde Aufmerksamkeit für das Unglück. Libyen sei in Deutschland ein weitgehend medial blinder Fleck, sagte er im Deutschlandfunk. Zur Begründung verwies er auf die schwierige politische Situation in dem Land, auf kulturelle Vorbehalte gegenüber vermeintlich fremden Regionen außerhalb des Westens und auf den Abbau von Korrespondentenstellen durch die Medienlandschaft.
    Diese Nachricht wurde am 14.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.