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Medizin
Ärzte verschreiben noch zu oft Reserve-Antibiotika

In Deutschland wurden 2022 wieder mehr Antibiotika verschrieben als in den beiden Vorjahren.

    Eine Packung Antibiotika (M) und diverse andere Medikamente liegen auf einem Tisch in einer Apotheke.
    Bei der Vergabe von zu vielen Antibiotika drohen sich Resistenzen zu bilden. (picture alliance / dpa / dpa-Zentralbild / Monika Skolimowska)
    Mit knapp 31 Millionen Verordnungen lag der Antibiotikaverbrauch aber etwa zehn Prozent unter dem Vor-Pandemie-Jahr 2019, wie das Wissenschaftliche Institut der AOK in Berlin mitteilte. Sogenannte Reserveantibiotika blieben mit einem Anteil von 42 Prozent stabil. Reserveantibiotika würden immer noch zu oft verordnet, erklärte der Geschäftsführer des Instituts, Helmut Schröder.
    Reserveantibiotika werden bei Infektionen mit Bakterien eingesetzt, die gegen die gängigen Antibiotika resistent sind oder wenn es sich um sehr schwerwiegende Infektionen handelt. Bei einfachen Infektionen sollen Reserveantibiotika nicht verordnet werden, um die Bildung von Resistenzen und damit den Verlust der Wirksamkeit des Arzneimittels zu verhindern.
    Diese Nachricht wurde am 09.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.