Künstliche Intelligenz in der Medizin
Ärztepräsident Reinhardt: Große Chancen durch KI - aber nicht um jeden Preis

Ärztepräsident Reinhardt erwartet durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Medizin große Fortschritte. Doch zugleich mahnt er einen verantwortungsvollen Einsatz der Technologie an.

    Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, nimmt an einer Pressekonferenz teil.
    Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, befürwortet KI in der Medizin, mahnt aber zu verantwortungsvollem Einsatz der Technologie. (Hannes P. Albert / dpa / Hannes P Albert)
    Besonders durch eine verbesserte Diagnostik, personalisierte Therapien und effizientere Abläufe in der Versorgung von Patienten könne Künstliche Intelligenz in der Medizin neue Perspektiven eröffnen, sagte Reinhardt der Deutschen Presse-Agentur im Vorfeld des diese Woche in Leipzig stattfindenden Deutschen Ärztetags. Außerdem ermögliche sie in der Forschung durch die Analyse riesiger Datenmengen eine schnellere Entwicklung neuer Medikamente und Therapien.
    Doch dieser Fortschritt dürfe nicht um jeden Preis erzielt werden. "Die Entscheidung über eine Behandlung müssen immer Ärztinnen und Ärzte treffen und nicht digitale Algorithmen", betonte der Chef der Bundesärztekammer. Bei aller Technologie dürfe die menschliche Nähe nicht verloren gehen. Sie sei das Fundament guter Medizin.

    Schutz für sensible Gesundheitsdaten

    Der Ärztepräsident forderte zugleich, dass beim Einsatz von KI ethische Leitplanken und verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen unerlässlich sein müssten. Sensible Gesundheitsdaten müssten geschützt und wirtschaftliche Einflussnahmen Dritter auf medizinische Entscheidungen ausgeschlossen werden. Das seien große Herausforderungen, aber man solle sich dadurch nicht den Blick auf die Chancen und Möglichkeiten verstellen lassen.
    Diese Nachricht wurde am 26.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.