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Äußere und innere Einflüsse auf die Konjunkturentwicklung

Äußere und innere Einflüsse auf die Konjunkturentwicklung beschäftigen die Wirtschaftspresse.

    Zunächst ein Zitat aus dem HANDELSBLATT :

    "Zugegeben: Im dritten Quartal hat Deutschland die zweite Rezession innerhalb von eineinhalb Jahren überwunden, und auch in Frankreich wächst die Wirtschaft wieder. In den beiden wichtigsten Ländern der Euro-Zone hängt die Konjunktur-Erholung jedoch an einem seidenen Faden: Nur wenn die Weltwirtschaft richtig in Fahrt kommt und zugleich der Euro seinen Höhenflug nicht fortsetzt, dürfte die Wirtschaft gesunden. Am eigenen Schopf können sich beide Länder vorerst nicht aus der Misere ziehen."

    Die BÖRSEN-ZEITUNG analysiert die Entwicklung der Chemie-Industrie und sieht für die Branche gute Aufschwung-Signale:

    "Als stabile Wachstumsregion präsentiert sich Asien, speziell China. Weniger frohe konjunkturelle Botschaften kommen dagegen aus den Chemiemärkten der Europäischen Union. Der starke Euro dämpft, was die exportorientierte Branche selbst zwar großteils nur indirekt trifft, werden doch hier maßgeblich in Dollar Geschäfte gemacht. Allerdings schwächt die Aufwertung die Kundschaft der Chemie. So unterschiedlich das Szenario in den Regionen, so gegensätzlich sind die Signale aus den wichtigen Abnehmerbranchen. Während aus der Automobil-, Textil- und Möbelindustrie kaum noch Impulse kommen, sind die Nachfragekräfte der Elektronik- und Gerätehersteller erwacht."

    Einen Blick auf die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie, der Leitbranche Deutschlands, wirft die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG:

    "Mit aller Härte fordern die Unternehmer längere Arbeitszeiten.Die Arbeitgeber wollen die Schwäche der Gewerkschaft nutzen, aber nicht ausnutzen. Es ist keine Heuchelei, wenn der Arbeitgeberverband Gesamtmetall erklärt, es gehe ihm sogar um die Rettung des Flächentarifs. Der Druck auf diesen steigt tatsächlich. Zu groß und vielfältig ist gerade die Metallbranche, als das ein Einheits-Tarifabschluß für alle Betriebe heute noch eine Lösung sein könnte."

    Und die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG ergänzt:

    "Die von Gesamtmetall geforderten Arbeitszeitkorridore weisen den richtigen Weg: Je nach Situation des Betriebes sollen Geschäftsführung und Betriebsrat nicht nur kürzere, sondern auch längere Arbeitszeiten vereinbaren können. Das stärkt die Wettbewerbskraft der Unternehmen und sichert die Arbeitsplätze der Beschäftigten, ohne daß diese Einkommenseinbußen erleiden. Die IG Metall kann es sich nicht leisten, dieses Angebot auszuschlagen."