Konservatismus
AfD-Chefin Weidel erwartet absehbar Kooperationen mit CDU und CSU: "Die Union wird sich uns nicht mehr verweigern können"

Die AfD-Vorsitzende Weidel rechnet nach eigenen Worten damit, dass CDU und CSU in absehbarer Zeit mit ihrer Partei kooperieren werden.

    Im Vordergrund Alice Weidel, im Hintergrund das Logo der AfD
    AfD-Chefin Weidel. (Archivbild) (picture alliance / dpa / dpa-Pool / Sören Stache)
    Sie sehe eine gewandelte CDU nach der "kurzen Ära Merz" als potenziellen Partner, sagte sie dem Magazin Stern. Die Union werde sich der AfD nicht mehr verweigern können. CDU/CSU steckten in einer Sackgasse. Solange die Union jede Zusammenarbeit mit der AfD ausschließe, binde sie sich an Grüne, SPD und Linke, deren einziger Kitt es sei, die AfD von der Macht fernzuhalten. Früher oder später werde die CDU einsehen, dass der bisherige Weg keinen Sinn ergebe. Ähnlich äußerte sich der designierte AfD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern, Holm. Das "Gerede von der Brandmauer" nehme er nur noch als "Folklore" der CDU-Funktionäre wahr. In Sachsen-Anhalt, wo ebenfalls kommendes Jahr gewählt wird, erwartet der AfD-Spitzenkandidat Siegmund vorerst keine Kooperation.
    Zuvor hatten ehemals einflussreiche Unions-Politiker einen Kurswechsel im Umgang mit der AfD gefordert. Der frühere CDU-Generalsekretär Tauber meinte, die derzeitige Stigmatisierung helfe der AfD nur noch. Die SPD warnte der Koalitionspartner im Bund vor einem solchen Kurswechsel. Die Vergangenheit zeige, wenn die Konservativen kippten, kippe das Land, sagte der stellvertretende innenpolitische Sprecher Demir dem Tagesspiegel. Ein Einreißen der Brandmauer, bedeute die Normalisierung der AfD. Statt die Beziehungen mit der AfD auszubauen, solle die Union auf die Linkspartei zugehen, schlug Demir vor.
    Diese Nachricht wurde am 15.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.