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AfD im Bundestag
Historischer Rechtsruck?

Der neue 19. Deutsche Bundestag wird 709 Abgeordnete haben. Erstmals zieht als drittstärkste Kraft die AfD ein. Wie historisch ist dieser Rechtsruck, befindet sich die Republik auf einem Sonderweg? Das fragen sich auch ausländische Beobachter.

Andreas Wirsching im Gespräch mit Michael Köhler |
    Andreas Wirsching, Leiter des Instituts für Zeitgeschichte, blickt am 06.03.2017 im Anschluss einer Pressekonferenz zum Projekt "Demokratische Kultur und NS-Vergangenheit" im Institut für Zeitgeschichte (IfZ) in München (Bayern) in die Kamera
    Andreas Wirsching ist Leiter des Instituts für Zeitgeschichte in München. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. Faschismus, Nationalsozialismus und vergleichende Geschichtswissenschaft. (Matthias Balk / dpa)
    Charlotte Knobloch, die ehemalige Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland schreibt besorgt: "Der Erfolg der Rechtsextremen ist eine historische Zäsur für die Bundesrepublik." Erstmals würde eine rechtsextreme Partei fraktionsstark im Bundestag vertreten sein. Dabei gab es das in der Geschichte der frühen Bundesrepublik schon einmal. Und auch die Frage nach - womöglich - "Weimarer Verhältnissen" steht im Raum. Ob und was in diesem Fall aus der Historie zu lernen sei, ist allerdings nicht sicher.
    Über ungemütliche Normalität, rechtskonservative Traditionen im Bundestag, über neue Kulturkämpfe und über Weimarer Verhältnisse hat Michael Köhler mit Andreas Wirsching gesprochen. Er ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität und Direktor des Instituts für Zeitgeschichte.
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