Mannheim
AfD-Kommunalpolitiker bei Messerangriff verletzt - Tatverdächtiger in der Psychiatrie

In Mannheim hat es erneut einen Messerangriff gegeben. Wie der AfD-Landesverband mitteilte, wurde ein Kandidat für die Kommunalwahl gestern Abend am Bauch und Ohr verletzt. Er hatte einen Mann gestellt, der Wahlplakate beschädigte. Der Tatverdächtige wurde festgenommen.

    Banner der AfD zur Europawahl 2024
    Banner der AfD zur Europawahl 2024 (picture alliance / CHROMORANGE / Michael Bihlmayer)
    Polizei und Staatsanwaltschaft gaben inzwischen bekannt, das Opfer sei mit einem Cuttermesser verletzt worden. Der mutmaßliche Täter sei nach dem Vorfall geflohen. Bei seiner anschließenden Festnahme habe er keinen Widerstand geleistet, teilten die Ermittler weiter mit.
    Der 25-Jährige mutmaßliche Täter sei in die Psychiatrie gebracht worden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand lägen keine konkreten Hinweise dafür vor, dass der Mann erkannt habe, dass es sich bei dem Opfer um einen AfD-Politiker gehandelt habe.
    Der AfD-Kreisverband erklärte, zwei weitere Täter seien geflohen.

    AfD: Attacke durch Linksextremisten

    Nach Angaben der Partei handelt es sich bei dem Opfer um den 62-jährigen Kommunalpolitiker Heinrich Koch. Er sei im Krankenhaus behandelt worden. Die Partei sprach von einer Attacke durch Linksextremisten. Die AfD-Co-Vorsitzende Weidel erklärte gegenüber der Zeitung "Neue Freiheit", es handele sich um eine erschreckende Tat, die sich fassungslos mache.

    Weitere Angriffe auf Politiker

    In den vergangenen Tagen hatte es bundesweit mehrere Angriffe auf Wahlkämpfer verschiedener Parteien gegeben. In der Nähe des aktuellen Tatorts in Mannheim war am Freitag bei einem Messerangriff auf Mitglieder der islamfeindlichen Bürgervereinigung Pax Europa ein Polizist getötet worden. Im sachsen-anhaltischen Halle wurde Pyrotechnik auf einen Wahlkampfstand der Grünen geworfen. Kurz zuvor hatte es Anfeindungen gegen Menschen am Stand der Partei Die Basis gegeben.
    Über Angriffe auf Politiker und Wahlkampfhelfer beraten ab heute Nachmittag auch die Justizminister der Länder.
    Diese Nachricht wurde am 05.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.