
Krah kann vor der Wahl am 9. Juni jedoch nicht mehr von den Wahlzetteln gestrichen werden. Er erklärte, es brauche keine Debatte um seine Person. Die AfD müsse ihre Einigkeit bewahren. Seine Aussagen seien als Vorwand missbraucht worden, um der Partei zu schaden, hieß es weiter. Krah kündigte zudem an, aus dem Bundesvorstand der AfD zurückzutreten.
Hintergrund sind die Äußerungen Krahs zur SS. Krah hatte am Wochenende der italienischen Zeitung "La Repubblica" gesagt, nicht jeder SS-Mann sei ein Verbrecher gewesen. Die SS bewachte und verwaltete unter anderem die nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager. Darüber hinaus verübten SS-Leute gerade auch in Frankreich massive Kriegsverbrechen.
Ämterverzicht gefordert
Der Generalsekretär der CSU, Huber, forderte die AfD auf, Krah zum Verzicht auf seinen Sitz im Europäischen Parlament zu bewegen. Huber sagte der Deutschen Presse-Agentur, es reiche nicht aus, dass Krah nicht mehr im Wahlkampf auftreten dürfe. Er müsse von allen Ämtern zurücktreten und auf seinen Sitz im Parlament verzichten. Der CSU-Politiker betonte, wer Nazi-Verbrechen relativiere, habe in einem demokratischen Parlament nichts zu suchen.
Le Pen: "AfD geht von Provokation zu Provokation"
In Frankreich hatte gestern die rechtspopulistische Partei "Rassemblement National" die Zusammenarbeit mit der AfD im Europaparlament aufgekündigt. Das habe der Parteichef und der Spitzenkandidat für die Europawahl, Bardella, entschieden, hieß es aus Paris. Die frühere Parteivorsitzende Le Pen sagte, die AfD gehe "von Provokation zu Provokation".
Auch Bystron auf Listenplatz 2 absolviert keine Auftritte mehr
Auch der auf Platz 2 der Europawahlliste geführte Bystron kündigte an, keine Auftritte mehr zu absolvieren. Die Parteispitze hatte ihn in der vergangenen Woche zu diesem Schritt aufgefordert. Gegen Bystron wird wegen des Verdachts auf Geldwäsche und der Bestechlichkeit ermittelt. Beide Kandidaten sind zudem seit Wochen wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken in den Schlagzeilen.
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Diese Nachricht wurde am 23.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.