Er setzte sich gegen Amtsinhaber Köpper von der CDU durch und kam auf fast 53 Prozent der Stimmen. Es ist bundesweit das erste Mal, dass ein AfD-Politiker zum Landrat gewählt wurde. Der Zentralrat der Juden äußerte sich erschüttert. Präsident Schuster sagte der Jüdischen Allgemeinen, die AfD sei laut Landesverfassungsschutz rechtsextrem. Dass so viele Menschen dieser Partei ihre Stimme gegeben hätten, beunruhige ihn zutiefst. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Sofuoglu, meinte, die Gefahr sei größer, als manche es wahrnähmen. Beim Türkischen Bund war von einem Tag X die Rede. CDU-Generalsekretär Czaja erklärte, alle demokratischen Parteien müsse es sehr nachdenklich stimmen, dass es zu diesem Ergebnis kommen konnte. Thüringens SPD-Chef Maier sprach von einem Alarmsignal.

Bei der AfD ist die Freude derweil groß. Parteichefin Weidel schrieb: "Wir sind Landrat". AfD-Kandidat Sesselmann habe Geschichte geschrieben. Landesparteichef Höcke meinte, bei den kommenden Landtagswahlen im Osten könne man ein politisches Erdbeben erzeugen. Sesselmann selbst sieht die AfD auf dem Weg zur Volkspartei. Er wolle jetzt mit allen Fraktionen sprechen.