Pro Asyl
Afghanen mit deutscher Aufnahmezusage in Pakistan festgenommen - Bundesregierung schaltet sich ein

In Pakistan sind nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa in den vergangenen Tagen etwa 280 Afghanen mit einer deutschen Aufnahmezusage festgenommen worden.

    Afghanen warten in Chaman, einer Stadt an der pakistanisch-afghanischen Grenze, in einem Lager, das von den Behörden eingerichtet wurde, um illegal in Pakistan lebenden Menschen in ihr Heimatland abzuschieben.
    In Pakistan wurden Afghanen mit einer deutschen Aufnahmegenehmigung festgenommen (Archivbild). (Jafar Khan / AP / dpa / Jafar Khan)
    Von ihnen wurden demnach 35 bereits nach Afghanistan abgeschoben. Das Auswärtige Amt erklärte, man stehe in hochrangigem Kontakt zur pakistanischen Regierung, um die Lage schnellstmöglich zu klären. Nach Angaben von Bundesinnenminister Dobrindt gibt es Kontakt zu den bereits nach Afghanistan abgeschoben Menschen. Diese würden unterstützt, so der CDU-Politiker. Es werde in jedem Einzelfall geprüft, ob eine rechtsverbindliche Verpflichtung zur Aufnahme bestehe. - Zuvor hatten bereits die Initiative "Kabul Luftbrücke" und die Organisation "Pro Asyl" über Festnahmen und Abschiebungen von Afghanen durch pakistanische Sicherheitskräfte berichtet.
    Nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 waren in Deutschland verschiedene Aufnahmeverfahren für Afghanen eingerichtet worden. Derzeit warten in Pakistan mehr als 2.000 von ihnen auf eine Ausreise nach Deutschland. Es handelt sich um ehemalige Ortskräfte der Bundeswehr und andere besonders gefährdete Menschen. Im Mai dieses Jahres stoppte die Bundesregierung die Programme.
    Diese Nachricht wurde am 15.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.