Nach Botschaft für Frauenrechte
Afghanische Breakerin bei Olympischen Spielen disqualifiziert

Die afghanische Breakerin Talash ist wegen einer Botschaft für Frauenrechte in ihrer Heimat bei den Olympischen Spielen in Paris disqualifiziert worden.

    Man sieht Talash von hinten auf der Tanzfläche. Sie streckt beide Arme von sich. Auf dem Umgang steht "Free afghan women". Sie steht vor der Jury, die in zwei Reihen hintereinander an Tischen sitzen.
    Talash vor der Jury in Paris. (AP / dpa / Abbie Parr)
    Die 21-Jährige hatte bei ihrem Auftritt am Freitag einen hellblauen Umhang mit der Aufschrift "Free Afghan Women" präsentiert. Dies wertete die "World Dance Sport" Federation in einer Mitteilung als das "Zeigen eines politischen Slogans" und disqualifizierte die Athletin. Sie war allerdings in der Vorqualifikation des Wettbewerbs ohnehin bereits sportlich ausgeschieden. Politische Botschaften sind Sportlern bei olympischen Wettkämpfen untersagt.

    Aus Afghanistan geflohen

    Talash, die mit bürgerlichem Namen Manizha Talas heißt, war nach der Machtübernahme der Taliban aus Afghanistan geflohen und trat in Paris als Mitglied des Flüchtlingsteams an. Sie schied gegen die später viertplatzierte Niederländerin India aus.
    Im Breaking treten die sogenannten "B-Girls" gegeneinander an, tanzen je drei kurze Runden. Am Ende jeder Runde bewertet eine Jury nach fünf Kriterien. Wer die meisten der drei Runden gewinnt, siegt im Battle. Breaking steht erstmals im Programm der Olympischen Spiele.
    Diese Nachricht wurde am 10.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.