Donnerstag, 02. Mai 2024

Archiv

Afrika-Reise
Obama ruft Afrikas Staatschefs zu Demokratisierung auf

US-Präsident Obama hat erneut eine historische Rede gehalten. Als erster amerikanischer Präsident sprach er vor der Afrikanischen Union in Addis Abeba. Zum einen würdigte er die Entwicklungen auf dem Kontinent, zum anderen las er einigen der Staatschefs dort die Leviten.

28.07.2015
    US-Präsident Barack Obama hält eine Rede vor der Afrikanischen Union.
    US-Präsident Barack Obama bei seiner Rede vor der Afrikanischen Union (AFP / Saul Loeb)
    Obama rief die afrikanischen Staaten auf, sich stärker an demokratischen Werten zu orientieren. Die weitere Entwicklung des Kontinents werde von Demokratie und freien Wahlen abhängen. Demokratie bedeute allerdings auch, die Rechte der Zivilgesellschaft zu respektieren. Zudem forderte der US-Präsident dazu auf, bestimmte Traditionen zu überdenken. Einige seien hilfreich, andere würden die Gesellschaften jedoch zurückwerfen. Als Beispiel nannte er Zwangsverheiratungen von Mädchen.
    Auch die AU nahm er in die Pflicht. Diese müsse mithelfen, die Staatschefs dazu zu bringen, sich an die Regeln zu halten. Sie sollten nicht zu sehr an ihren Ämtern hängen, meinte Obama. Niemand stehe über dem Gesetz, auch Präsidenten nicht. Er selbst liebe seinen Job und müsse ihn nach zwei Amtszeiten abgeben. Aber er freue sich auf das Leben danach. Dann könne er zum Beispiel Afrika öfter besuchen, betonte Obama unter großem Beifall. Er könne nicht verstehen, warum so viele Staatschefs im Amt bleiben wollten - vor allem wenn sie reich seien.
    Perspektive für die Jugend
    Eine weitere Herausforderung für den Kontinent sieht Obama darin, den jüngeren Generationen eine Perspektive zu geben. Das bedeute vor allem, Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen. Dadurch ließe sich Instabilität in vielen Ländern vermeiden. Seine Appelle gingen aber nicht nur an die Afrikaner. Obama rief auch die Weltgemeinschaft auf, ihre Ansichten über Afrika zu ändern. Ein neues Afrika sei im Entstehen begriffen, mit mehr als einer Milliarde Konsumenten.
    (tgs/swe)