Autofahrer in Deutschland verlangen von ihrem Vordermann oft etwas, was sie selbst zu tun nicht bereit sind: auf die rechte Spur zu fahren.
Das heißt, ein Fahrer, der von einem Vordermann verlangt, dass er nach rechts herüber geht, fühlt sich selber bedroht, wenn das von ihm als Vordermann verlangt wird.
So fasst der Hans Peter Krüger seine Ergebnisse zusammen. Der Psychologe aus Würzburg hat untersucht, wie Aggressionen auf der Autobahn entstehen. Dabei hat sein Team - neben Befragungen - Situationen auf der Autobahn gefilmt und Freiwillige in einem Fahrsimulator unterschiedlichen Situationen ausgesetzt. Im ersten Szenario fuhr dabei vor den Probanden auf der Überholspur ein anderes Fahrzeug, an dem sie nicht vorbeikonnten. Anschließend ließen die Forscher ein schnelles Auto im Rückspiegel erscheinen und dicht auffahren. Das Ergebnis: Die meisten Autofahrer empfanden dieses dichte Auffahren als sehr aggressiv - obwohl sie im ersten Test selbst dicht aufgefahren waren. Der Effekt ließ sich nach Auskunft des Wissenschaftlers bei fast allen Autofahrerinnen und Autofahrern feststellen:
Das ist auch erstaunlich, eine echte Erklärung dafür haben wir nicht. Wir haben es also nur immer und immer wieder festgestellt, dass - noch einmal - der Effekt der ist, dass man in die Lücken als Vordermann nicht hineingeht, von denen man als Hintermann meint, da könnte man doch gefahrlos einscheren.
Die Autofahrer, so stellt Krüger in seiner Studie fest, könnten sich offenbar nicht in die Situation ihres Vordermannes hineinversetzten, selbst wenn sie diese schon selbst erlebt haben. Das geschieht am häufigsten unter besonderen Bedingungen.
Nun, die Hauptquelle für solchen gestörten Verkehr ist die Differenzgeschwindigkeit zwischen den Fahrzeugen. Je größer die Differenzgeschwindigkeiten sind, wenn also langsame und sehr schnelle Fahrer unterwegs sind, dann werden solche aggressiven Akte häufiger vorkommen. Je homogener ein Verkehr läuft, umso weniger arg wird es auftreten.
Solche hohen Differenzgeschwindigkeiten kommen auf deutschen Autobahnen besonders häufig vor, weil es hier kein generelles Tempolimit gibt. Die einfachste Lösung wäre also, die Geschwindigkeiten der Autofahrer einander anzugleichen.
Auf der einen Seite wäre natürlich eine Homogenisierung des Verkehrs über ein Tempolimit sicherlich ein Mittel, um eine ganze Reihe von solchen aggressiven Akten zu unterbinden,
So zeigt die Erfahrung, dass auf den Strassen Englands, Frankreichs, Hollands und Schwedens in der Regel entspannter gefahren wird. In diesen Ländern gelten allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzungen auch auf Autobahnen. Trotzdem mag der Würzburger Psychologe sich nicht für ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen aussprechen:
Ich denke, das haben auch alle verkehrswissenschaftlichen Untersuchungen der letzten Jahre ergeben, dass ein generelles Tempolimit vor allem bei den Verkehrsbelastungen, die wir hier haben, weniger hilfreich ist als ein intelligentes Tempolimit, das sich also an die aktuellen Zustände anpasst. Es kommt hinzu, dass das dem Autofahrer eher einleuchtet. Wir sollten auch immer den einzelnen im Blick haben, der ja durchaus, sagen wir es ruhig mal so, seine Freiheiten im Verkehr haben soll. Wenn er Tempolimits angeboten bekommt, die einigermaßen einsichtig sind, dann wird er sich auch eher daran halten.
Neben intelligenten Tempolimits hat die Forschergruppe auch vorgeschlagen, Autofahrer darüber aufzuklären, welche Situationen der Vordermann als aggressiv erlebt. Außerdem müsste die Polizei die Einhaltung der Abstände auf den Autobahnen künftig schärfer als bisher kontrollieren. Ferner sollte bei dichtem Verkehr LKWs das Überholen durch eine Verkehrsbeeinflussungsanlage verboten werden. Das wird den Verkehrsfluss auf den Autobahnen verbessern, ist der Würzburger Psychologe überzeugt, und damit die Zahl der Fälle, in denen ein Autofahrer ungeduldig auf seinen Hintermann auffährt, reduzieren.
Das heißt, ein Fahrer, der von einem Vordermann verlangt, dass er nach rechts herüber geht, fühlt sich selber bedroht, wenn das von ihm als Vordermann verlangt wird.
So fasst der Hans Peter Krüger seine Ergebnisse zusammen. Der Psychologe aus Würzburg hat untersucht, wie Aggressionen auf der Autobahn entstehen. Dabei hat sein Team - neben Befragungen - Situationen auf der Autobahn gefilmt und Freiwillige in einem Fahrsimulator unterschiedlichen Situationen ausgesetzt. Im ersten Szenario fuhr dabei vor den Probanden auf der Überholspur ein anderes Fahrzeug, an dem sie nicht vorbeikonnten. Anschließend ließen die Forscher ein schnelles Auto im Rückspiegel erscheinen und dicht auffahren. Das Ergebnis: Die meisten Autofahrer empfanden dieses dichte Auffahren als sehr aggressiv - obwohl sie im ersten Test selbst dicht aufgefahren waren. Der Effekt ließ sich nach Auskunft des Wissenschaftlers bei fast allen Autofahrerinnen und Autofahrern feststellen:
Das ist auch erstaunlich, eine echte Erklärung dafür haben wir nicht. Wir haben es also nur immer und immer wieder festgestellt, dass - noch einmal - der Effekt der ist, dass man in die Lücken als Vordermann nicht hineingeht, von denen man als Hintermann meint, da könnte man doch gefahrlos einscheren.
Die Autofahrer, so stellt Krüger in seiner Studie fest, könnten sich offenbar nicht in die Situation ihres Vordermannes hineinversetzten, selbst wenn sie diese schon selbst erlebt haben. Das geschieht am häufigsten unter besonderen Bedingungen.
Nun, die Hauptquelle für solchen gestörten Verkehr ist die Differenzgeschwindigkeit zwischen den Fahrzeugen. Je größer die Differenzgeschwindigkeiten sind, wenn also langsame und sehr schnelle Fahrer unterwegs sind, dann werden solche aggressiven Akte häufiger vorkommen. Je homogener ein Verkehr läuft, umso weniger arg wird es auftreten.
Solche hohen Differenzgeschwindigkeiten kommen auf deutschen Autobahnen besonders häufig vor, weil es hier kein generelles Tempolimit gibt. Die einfachste Lösung wäre also, die Geschwindigkeiten der Autofahrer einander anzugleichen.
Auf der einen Seite wäre natürlich eine Homogenisierung des Verkehrs über ein Tempolimit sicherlich ein Mittel, um eine ganze Reihe von solchen aggressiven Akten zu unterbinden,
So zeigt die Erfahrung, dass auf den Strassen Englands, Frankreichs, Hollands und Schwedens in der Regel entspannter gefahren wird. In diesen Ländern gelten allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzungen auch auf Autobahnen. Trotzdem mag der Würzburger Psychologe sich nicht für ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen aussprechen:
Ich denke, das haben auch alle verkehrswissenschaftlichen Untersuchungen der letzten Jahre ergeben, dass ein generelles Tempolimit vor allem bei den Verkehrsbelastungen, die wir hier haben, weniger hilfreich ist als ein intelligentes Tempolimit, das sich also an die aktuellen Zustände anpasst. Es kommt hinzu, dass das dem Autofahrer eher einleuchtet. Wir sollten auch immer den einzelnen im Blick haben, der ja durchaus, sagen wir es ruhig mal so, seine Freiheiten im Verkehr haben soll. Wenn er Tempolimits angeboten bekommt, die einigermaßen einsichtig sind, dann wird er sich auch eher daran halten.
Neben intelligenten Tempolimits hat die Forschergruppe auch vorgeschlagen, Autofahrer darüber aufzuklären, welche Situationen der Vordermann als aggressiv erlebt. Außerdem müsste die Polizei die Einhaltung der Abstände auf den Autobahnen künftig schärfer als bisher kontrollieren. Ferner sollte bei dichtem Verkehr LKWs das Überholen durch eine Verkehrsbeeinflussungsanlage verboten werden. Das wird den Verkehrsfluss auf den Autobahnen verbessern, ist der Würzburger Psychologe überzeugt, und damit die Zahl der Fälle, in denen ein Autofahrer ungeduldig auf seinen Hintermann auffährt, reduzieren.