Über eine Million Menschen, die während des Krieges vor allem in die Hauptstadt Monrovia flüchteten, haben in den letzten drei Jahren den Städten wieder den Rücken gekehrt. Die allermeisten von ihnen widmen sich jetzt der Landwirtschaft, um zu überleben. Experten der Welternährungsorganisation FAO gehen davon aus, dass es in Liberia heute mehr Bauern gibt als vor dem Krieg. Denn in Monrovia gibt es nur wenige Verdienstmöglichkeiten. Wenn man überhaupt einen Job findet, dann lassen sich kaum mehr als zwei Dollar am Tag verdienen und ein Zentner Reis kostet 28 Dollar. Da erscheint es lohnender das wichtigste Nahrungsmittel selbst anzubauen. Doch der Reisanbau ist ein mühsames Unterfangen und so reicht es meistens gerade so für die Selbstversorgung. Die unerfahrenen Bauern pflanzen Reis auch auf Böden, die zuvor nie dazu genutzt wurden. In Liberia wird nach Berechnungen der FAO-Experten nur gut eine Tonne Reis pro Hektar geerntet - zum Vergleich: in Ägypten sind es heute über acht Tonnen. So gehen die Experten der FAO denn auch davon aus, dass zwar heute 270 000 Familien in Liberia Reis anbauen, die Ernte insgesamt aber nur gut die Hälfte dessen beträgt, was vor dem Ausbruch des Bürgerkriegs 1989 geerntet wurde.
Anders sieht es bei der Maniokwurzel aus, die auch Cassava genannt wird. Beim Maniok hat das Ernteergebnis seit Kriegsende um die gut Hälfte zugelegt. 480 000 Tonnen werden jetzt jährlich konsumiert und viel mehr Menschen als früher bauen den stärkehaltigen Maniok an. Die Wurzeln enthalten zwar nicht viel anderes als jede Menge Kalorien. Aber unter schlechten natürlichen Bedingungen und in schlechten Zeiten ist sie geradezu eine ideale Kulturpflanze in den Tropen. Maniokwurzeln gedeihen in anspruchslosen Böden, benötigen nur wenig Wasser und kaum Dünger. Sie können das ganze Jahr über geerntet werden und auch genau dann, wenn sie benötigt werden. Zwischen acht Monaten und zwei Jahren können sie im Boden bleiben. Nur wenn die Maniokwurzeln geerntet werden, dann müssen sie auch gleich verarbeitet und konsumiert werden. Ein Hektar Maniok bringt heute bis zu 15 Tonnen gegenüber sieben vor dem Krieg.
Weitaus schlechter ist die Versorgung im Kongo. Hier herrscht seit 1998 wieder Krieg und es sieht nicht so aus, als ob sich die politische und wirtschaftliche Lage des Landes nach der Ermordung Kabilas ändern würde. Das unmittelbare Umland der Hauptstadt Kinshasa, also dort wo die Bewohner selbst Lebensmittel anbauen könnten, eignet sich kaum für die Agrarproduktion. Der Boden ist hier sandig, er hält kaum die Feuchtigkeit und hat nur wenige organische Bestandteile. Kinshasa liegt ganz im Westen des riesigen Kongo, aber selbst aus den Nachbarprovinzen in 100 bis 300 Kilometer Entfernung ist die Stadt wegen schlechter Verbindungswege nur mit Mühen zu erreichen. Lastwagen benötigen etwa für die Hin- und Rückfahrt zum 300 Kilometer entfernten Hafen Matadi am Atlantik eine Woche. Zudem stehen schlecht bezahlte und undisziplinierte Soldaten an jeder Straßenkreuzung und kassieren nicht selten Wegezoll. Schiffe auf dem Kongo-Strom sind noch langsamer und mithin für den Transport leicht verderblicher Waren nicht geeignet. Anders als in Monrovia herrscht in Kinshasa wegen der schlechten Versorgungslage eine hohe Inflation, seit 1998 ist die Kaufkraft um 45 Prozent gesunken. Die Menschen leben am Existenzminimum, zwei Drittel der Einwohner kann weniger als einen Dollar am Tag für Nahrungsmittel ausgeben. Solange Krieg herrscht, gibt es keine Aussicht auf Besserung.
Anders sieht es bei der Maniokwurzel aus, die auch Cassava genannt wird. Beim Maniok hat das Ernteergebnis seit Kriegsende um die gut Hälfte zugelegt. 480 000 Tonnen werden jetzt jährlich konsumiert und viel mehr Menschen als früher bauen den stärkehaltigen Maniok an. Die Wurzeln enthalten zwar nicht viel anderes als jede Menge Kalorien. Aber unter schlechten natürlichen Bedingungen und in schlechten Zeiten ist sie geradezu eine ideale Kulturpflanze in den Tropen. Maniokwurzeln gedeihen in anspruchslosen Böden, benötigen nur wenig Wasser und kaum Dünger. Sie können das ganze Jahr über geerntet werden und auch genau dann, wenn sie benötigt werden. Zwischen acht Monaten und zwei Jahren können sie im Boden bleiben. Nur wenn die Maniokwurzeln geerntet werden, dann müssen sie auch gleich verarbeitet und konsumiert werden. Ein Hektar Maniok bringt heute bis zu 15 Tonnen gegenüber sieben vor dem Krieg.
Weitaus schlechter ist die Versorgung im Kongo. Hier herrscht seit 1998 wieder Krieg und es sieht nicht so aus, als ob sich die politische und wirtschaftliche Lage des Landes nach der Ermordung Kabilas ändern würde. Das unmittelbare Umland der Hauptstadt Kinshasa, also dort wo die Bewohner selbst Lebensmittel anbauen könnten, eignet sich kaum für die Agrarproduktion. Der Boden ist hier sandig, er hält kaum die Feuchtigkeit und hat nur wenige organische Bestandteile. Kinshasa liegt ganz im Westen des riesigen Kongo, aber selbst aus den Nachbarprovinzen in 100 bis 300 Kilometer Entfernung ist die Stadt wegen schlechter Verbindungswege nur mit Mühen zu erreichen. Lastwagen benötigen etwa für die Hin- und Rückfahrt zum 300 Kilometer entfernten Hafen Matadi am Atlantik eine Woche. Zudem stehen schlecht bezahlte und undisziplinierte Soldaten an jeder Straßenkreuzung und kassieren nicht selten Wegezoll. Schiffe auf dem Kongo-Strom sind noch langsamer und mithin für den Transport leicht verderblicher Waren nicht geeignet. Anders als in Monrovia herrscht in Kinshasa wegen der schlechten Versorgungslage eine hohe Inflation, seit 1998 ist die Kaufkraft um 45 Prozent gesunken. Die Menschen leben am Existenzminimum, zwei Drittel der Einwohner kann weniger als einen Dollar am Tag für Nahrungsmittel ausgeben. Solange Krieg herrscht, gibt es keine Aussicht auf Besserung.