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Flugblatt-Affäre
Aiwanger hat Söders Fragen-Katalog beantwortet

In der Affäre um ein Flugblatt, das die Opfer des Naziregimes verhöhnt und Antisemitismus verbreitet, sieht Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger keinen Grund für einen Rücktritt oder eine Entlassung.

    Ein Mann sitzt an einem Tisch vor lauter Mikrofonen.
    Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat sich für ein antisemitisches Flugblatt aus seiner Schulzeit entschuldigt. Von einem Rücktritt war am Donnerstag auf der Pressekonferenz nichts zu hören. (picture alliance / dpa / Peter Kneffel)
    Vielmehr gehe er davon aus, dass mit seinen Antworten auf einen Fragenkatalog von Ministerpräsident Söder alle Gründe dafür ausgeräumt seien, sagte der 52-jährige "Freie Wähler"-Chef der "Bild am Sonntag". Aiwanger forderte ein Ende der - Zitat - "Hexenjagd" auf ihn. Gestern Abend hatte er Söder eine Stellungnahme zu den Vorwürfen zukommen lassen. Der CSU-Vorsitzende muss nun entscheiden, ob er in seinem Kabinett an Aiwanger festhalten will. Im Oktober sind Landtagswahlen.
    Das Flugblatt stammt aus Aiwangers Schulzeit in den 80er Jahren. In der "Süddeutschen Zeitung" war der Verdacht geäußert worden, er habe es geschrieben. Aiwanger dementiert das. Sein Bruder gab inzwischen an, der Verfasser zu sein. Im Raum stehen noch weitere Vorwürfe der Verharmlosung der NS-Diktatur.
    Diese Nachricht wurde am 02.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.