" Schifffahrt hat mich eigentlich immer interessiert. Also ich wollte in diese Richtung. Bin ein Jahr zur See gefahren und hatte dann geguckt: Was mache ich weiter? Und hatte dann die Überlegung, Schifffahrtskaufmann zu lernen. "
Doch der Landgang des Ex-Seemanns Jan Hemmelskamp endete an der Hochschule Bremen. Dort hat er sich in den frisch eingerichteten Studiengang "Shipping and Chartering" eingeschrieben - und bleibt so dem nassen Metier zumindest ein bisschen treu. "Nautik und internationale Wirtschaft": So lautet der offizielle Name des Fachbereichs 6. Und kaum eine andere Ausbildung in der Hochschule Bremen bildet wohl eine so gute Klammer zwischen den beiden Themen. Das findet auch Hemmelskamps Kommilitone Till Seidenstücker:
" Das geht Richtung Befrachtungsmanagement. Also mit BWL erst mal die Grundlagen in unserem Studium. Dann Aspekte aus der Nautik und natürlich die Reedereiführung. Beziehungsweise nicht nur die Führung, sondern auch das Reedereiwesen an sich. "
Die deutschen Reeder: Aus Bremen können sie künftig den Hände ringend gesuchten Nachwuchs erhalten. Sieben Semester dauert der international ausgerichtete Bachelor-Studiengang, dessen Unterrichtssprachen Deutsch und Englisch sind. Dabei geht es Nautik-Professor Peter Irminger nicht darum, die Branche mit durchschnittlich ausgebildeten Kaufleuten zu versorgen. Aus Bremen soll künftig die Managerelite für die Schifffahrtsbranche kommen.
" Man kann eigentlich schon salopp sagen: Der studierte Schifffahrtskaufmann. Was dem Lehrberuf ein bisschen fehlt, das sind die Managementqualitäten und Soft Skills wie Verhandlungstechniken und solche Geschichten. So dass wir hier eben den künftigen Führungsnachwuchs heranzüchten möchten. "
Jobs dürfte es fast überall im maritimen Sektor geben: Bei Schiffsmaklereien, Hafenagenturen, Lagerhaus- oder Klassifikationsgesellschaften bis hin zu Logistikunternehmen. Absolventen verspricht Irminger fast eine Jobgarantie.
" Beim Arbeitsamt brauchen Sie nie vorbeischauen, die werden Sie auslachen. Sie können sowohl in alle Bereiche der Reederei hineingehen. Ob das jetzt Befrachtung ist, Schadenmanagement in der Versicherungsabteilung, Crewing. Genauso wie eben die ganzen Landbereiche - also alles, was mit Hafen zu tun hat. Alles, was mit Versicherungen allgemein zu tun hat. "
Jeder zweite der 67 Interessenten konnte zum Start des "Shipping"-Studiengangs einen Platz ergattern. Das könnte sich bald ändern. Eine Zahl von rund 400 Bewerbern prognostiziert die Hochschule Bremen für den nächsten Durchlauf.
Doch mindestens 100 Stellen pro Jahr müssen im Umfeld des Reedereigewerbes allein in Deutschland jedes Jahr besetzt werden. Katrin Wegener-Rehder macht sich um ihre Zukunft deshalb keine Sorgen. Die 43-Jährige ist gelernte Schifffahrtskauffrau und will sich durch das Studium weiterqualifizieren:
" Meines Erachtens gibt es einen hohen Bedarf. Da sehr viele Schiffsneubauten kommen, und die müssen alle betreut werden. Auch wenn man in die Zeitung guckt: Auch von Speditionen werden immer wieder Leute gesucht mit Grundkenntnissen oder mit einer theoretisch guten Ausbildung. "
Denn was den klassischen Schifffahrtskaufleuten fehlt, will nun die akademische Reeder-Schmiede in Bremen vermitteln. Seerecht, Shipping-Englisch, Spezialbefrachtung, Gefahrgüter oder Notfallmanagement stehen auf dem Stundenplan. Ergänzt wird das nautische Grundwissen durch Einheiten in maritimer Wirtschaft, internationales Handelsrecht oder Verhandlungsführung. Ein Drittel des Studiums findet in Präsenzveranstaltungen statt, zwei Drittel als Selbststudium. Besonderen Wert legt die Hochschule dabei auf den Praxisbezug der Ausbildung. Peter Irminger:
" Das stellen wir dadurch sicher, dass wir möglichst viele Praktiker aus der freien Wirtschaft als Lehrbeauftragte gewinnen. Die dann eben nicht nur die Theorie, sondern echte praktische Fälle mitbringen können, die man diskutieren kann. Wir werden das auch mit Exkursionen verknüpfen, so dass man mal in Betriebe reinguckt. Dass die Gastdozenten mitbringen oder jemanden aus der Firma. "
Die Idee für die akademische Ausbildung stammt übrigens nicht von der Hochschule selbst, sondern von dem Bremer Reeder Niels Stolberg, der dringend hoch qualifizierten Nachwuchs sucht. Stolbergs Beluga Shipping bezahlt deshalb für fünf Jahre zwei Stiftungsprofessuren.
Doch der Landgang des Ex-Seemanns Jan Hemmelskamp endete an der Hochschule Bremen. Dort hat er sich in den frisch eingerichteten Studiengang "Shipping and Chartering" eingeschrieben - und bleibt so dem nassen Metier zumindest ein bisschen treu. "Nautik und internationale Wirtschaft": So lautet der offizielle Name des Fachbereichs 6. Und kaum eine andere Ausbildung in der Hochschule Bremen bildet wohl eine so gute Klammer zwischen den beiden Themen. Das findet auch Hemmelskamps Kommilitone Till Seidenstücker:
" Das geht Richtung Befrachtungsmanagement. Also mit BWL erst mal die Grundlagen in unserem Studium. Dann Aspekte aus der Nautik und natürlich die Reedereiführung. Beziehungsweise nicht nur die Führung, sondern auch das Reedereiwesen an sich. "
Die deutschen Reeder: Aus Bremen können sie künftig den Hände ringend gesuchten Nachwuchs erhalten. Sieben Semester dauert der international ausgerichtete Bachelor-Studiengang, dessen Unterrichtssprachen Deutsch und Englisch sind. Dabei geht es Nautik-Professor Peter Irminger nicht darum, die Branche mit durchschnittlich ausgebildeten Kaufleuten zu versorgen. Aus Bremen soll künftig die Managerelite für die Schifffahrtsbranche kommen.
" Man kann eigentlich schon salopp sagen: Der studierte Schifffahrtskaufmann. Was dem Lehrberuf ein bisschen fehlt, das sind die Managementqualitäten und Soft Skills wie Verhandlungstechniken und solche Geschichten. So dass wir hier eben den künftigen Führungsnachwuchs heranzüchten möchten. "
Jobs dürfte es fast überall im maritimen Sektor geben: Bei Schiffsmaklereien, Hafenagenturen, Lagerhaus- oder Klassifikationsgesellschaften bis hin zu Logistikunternehmen. Absolventen verspricht Irminger fast eine Jobgarantie.
" Beim Arbeitsamt brauchen Sie nie vorbeischauen, die werden Sie auslachen. Sie können sowohl in alle Bereiche der Reederei hineingehen. Ob das jetzt Befrachtung ist, Schadenmanagement in der Versicherungsabteilung, Crewing. Genauso wie eben die ganzen Landbereiche - also alles, was mit Hafen zu tun hat. Alles, was mit Versicherungen allgemein zu tun hat. "
Jeder zweite der 67 Interessenten konnte zum Start des "Shipping"-Studiengangs einen Platz ergattern. Das könnte sich bald ändern. Eine Zahl von rund 400 Bewerbern prognostiziert die Hochschule Bremen für den nächsten Durchlauf.
Doch mindestens 100 Stellen pro Jahr müssen im Umfeld des Reedereigewerbes allein in Deutschland jedes Jahr besetzt werden. Katrin Wegener-Rehder macht sich um ihre Zukunft deshalb keine Sorgen. Die 43-Jährige ist gelernte Schifffahrtskauffrau und will sich durch das Studium weiterqualifizieren:
" Meines Erachtens gibt es einen hohen Bedarf. Da sehr viele Schiffsneubauten kommen, und die müssen alle betreut werden. Auch wenn man in die Zeitung guckt: Auch von Speditionen werden immer wieder Leute gesucht mit Grundkenntnissen oder mit einer theoretisch guten Ausbildung. "
Denn was den klassischen Schifffahrtskaufleuten fehlt, will nun die akademische Reeder-Schmiede in Bremen vermitteln. Seerecht, Shipping-Englisch, Spezialbefrachtung, Gefahrgüter oder Notfallmanagement stehen auf dem Stundenplan. Ergänzt wird das nautische Grundwissen durch Einheiten in maritimer Wirtschaft, internationales Handelsrecht oder Verhandlungsführung. Ein Drittel des Studiums findet in Präsenzveranstaltungen statt, zwei Drittel als Selbststudium. Besonderen Wert legt die Hochschule dabei auf den Praxisbezug der Ausbildung. Peter Irminger:
" Das stellen wir dadurch sicher, dass wir möglichst viele Praktiker aus der freien Wirtschaft als Lehrbeauftragte gewinnen. Die dann eben nicht nur die Theorie, sondern echte praktische Fälle mitbringen können, die man diskutieren kann. Wir werden das auch mit Exkursionen verknüpfen, so dass man mal in Betriebe reinguckt. Dass die Gastdozenten mitbringen oder jemanden aus der Firma. "
Die Idee für die akademische Ausbildung stammt übrigens nicht von der Hochschule selbst, sondern von dem Bremer Reeder Niels Stolberg, der dringend hoch qualifizierten Nachwuchs sucht. Stolbergs Beluga Shipping bezahlt deshalb für fünf Jahre zwei Stiftungsprofessuren.