Sieben Ressortforschungseinrichtungen des Bundes hat der Wissenschaftsrat unter die Lupe genommen. Das heißt, er hat die wissenschaftliche Leistung von sieben der insgesamt 52 Bundesbehörden mit eigener Forschung evaluiert – mit höchst unterschiedlichem Ergebnis, so Peter Strohschneider, Vorsitzender des Wissenschaftsrates. Insbesondere die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung schneidet sehr gut ab, auch das Militärgeschichtliche Forschungsamt in Potsdam erntet Anerkennung, wenngleich der Wissenschaftsrat moniert, dass eine Forschungseinrichtung nicht militärhierarchisch aufgebaut sein müsse. Kritisch das Urteil über den wissenschaftlichen Apparat des neustrukturierten Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung in Bonn:
"Das wissenschaftliche und das wissenschaftlich-administrative Urteil sagt, dass bei Bauwesen und Raumordnung soviel administrative Bindung da ist, dass die Forschung einfach in den Hintergrund rückt."
Hier seien Forschungsaufgaben vernachlässigt worden - und das, obgleich das Bundesamt pro Jahr fast sieben Millionen Euro allein für das Personal seines wissenschaftlichen Apparats erhält. Deutlich kritisiert der Wissenschaftsrat die wissenschaftliche Basis der Forschung im Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter. Der Teil des Hauses, der mit der Endlagerung radioaktiver Abfälle befasst ist, bewege sich nicht auf der Höhe der kernphysikalischen Forschung, so der Wissenschaftsrat.
"Die Wissenschaftler, die evaluiert haben, hatten den Eindruck, die sind nur sehr begrenzt in der Lage, mitzudiskutieren, auf der Ebene, auf der Kernphysik stattfindet. Das ist schon eine Interpretation, die man vornehmen kann, dass politische Steuerung in dieses Amt hineingewirkt hat - und nicht zum Vorteil der Forschungsqualität in diesem Amt war. "
Damit seien die hoheitliche Aufgaben des Bundesamts für Strahlenschutz, das für Reaktorsicherheit, die Verbringung radioaktiven Materials und Strahlenschutzvorsorge verantwortlich zeichnet, nicht gemeint, wohl aber seine Forschungsleistung im Bezug auf sensible Themen wie die Sicherheit in der Nukleartechnik. Der Wissenschaftsrat empfiehlt eine grundlegende Neuausrichtung des Amtes, dem eine größere Freiheit in der Forschung zugebilligt werden müsse - und das sich politischer Einflüsse offenbar nicht erwehren konnte, so der Generalsekretär des Wissenschaftsrats, Wedig von Heyden:
"Wir haben eine feine Formulierung, die sinngemäß lautet, dass die Art und Weise, wie dieses Institut arbeiten konnte, mitunter dazu führte, dass gewisse Prozesse nur selektiv wahrgenommen wurden. Das heißt, die Wissenschaft dort muss mehr zu ihrem Recht kommen, sonst bekommt die Politik keinen Rat 'state of the art', gerade in diesem wichtigen Bereich."
Das Bundesumweltministerium, dem das kritisierte Haus zugeordnet ist, weist derlei Vorwürfe zurück. Selbstverständlich sei in Salzgitter der erforderliche kernphysikalische Sachverstand versammelt, die Kritik sei sachlich unbegründet. Darüber hinaus hat sich der Wissenschaftsrat auf seiner diesjährigen Frühjahrssitzung auch dem Centre of Advanced European Studies and Research (Caesar) in Bonn zugewandt. Caesar, das unbedingt als Stiftung weiterzuführen sei, möge sich - wie schon die Max Planck Gesellschaft empfohlen hatte, der neurowissenschaftlichen Detailforschung widmen, Alzheimer, Parkinson und Demenzentwicklungen untersuchen und neurologische Erkenntnisse mit ingenieurwissenschaftlicher Forschung verknüpfen - anwendungsorientiert und unter dem Dach der Max-Planck-Gesellschaft.
"Das wissenschaftliche und das wissenschaftlich-administrative Urteil sagt, dass bei Bauwesen und Raumordnung soviel administrative Bindung da ist, dass die Forschung einfach in den Hintergrund rückt."
Hier seien Forschungsaufgaben vernachlässigt worden - und das, obgleich das Bundesamt pro Jahr fast sieben Millionen Euro allein für das Personal seines wissenschaftlichen Apparats erhält. Deutlich kritisiert der Wissenschaftsrat die wissenschaftliche Basis der Forschung im Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter. Der Teil des Hauses, der mit der Endlagerung radioaktiver Abfälle befasst ist, bewege sich nicht auf der Höhe der kernphysikalischen Forschung, so der Wissenschaftsrat.
"Die Wissenschaftler, die evaluiert haben, hatten den Eindruck, die sind nur sehr begrenzt in der Lage, mitzudiskutieren, auf der Ebene, auf der Kernphysik stattfindet. Das ist schon eine Interpretation, die man vornehmen kann, dass politische Steuerung in dieses Amt hineingewirkt hat - und nicht zum Vorteil der Forschungsqualität in diesem Amt war. "
Damit seien die hoheitliche Aufgaben des Bundesamts für Strahlenschutz, das für Reaktorsicherheit, die Verbringung radioaktiven Materials und Strahlenschutzvorsorge verantwortlich zeichnet, nicht gemeint, wohl aber seine Forschungsleistung im Bezug auf sensible Themen wie die Sicherheit in der Nukleartechnik. Der Wissenschaftsrat empfiehlt eine grundlegende Neuausrichtung des Amtes, dem eine größere Freiheit in der Forschung zugebilligt werden müsse - und das sich politischer Einflüsse offenbar nicht erwehren konnte, so der Generalsekretär des Wissenschaftsrats, Wedig von Heyden:
"Wir haben eine feine Formulierung, die sinngemäß lautet, dass die Art und Weise, wie dieses Institut arbeiten konnte, mitunter dazu führte, dass gewisse Prozesse nur selektiv wahrgenommen wurden. Das heißt, die Wissenschaft dort muss mehr zu ihrem Recht kommen, sonst bekommt die Politik keinen Rat 'state of the art', gerade in diesem wichtigen Bereich."
Das Bundesumweltministerium, dem das kritisierte Haus zugeordnet ist, weist derlei Vorwürfe zurück. Selbstverständlich sei in Salzgitter der erforderliche kernphysikalische Sachverstand versammelt, die Kritik sei sachlich unbegründet. Darüber hinaus hat sich der Wissenschaftsrat auf seiner diesjährigen Frühjahrssitzung auch dem Centre of Advanced European Studies and Research (Caesar) in Bonn zugewandt. Caesar, das unbedingt als Stiftung weiterzuführen sei, möge sich - wie schon die Max Planck Gesellschaft empfohlen hatte, der neurowissenschaftlichen Detailforschung widmen, Alzheimer, Parkinson und Demenzentwicklungen untersuchen und neurologische Erkenntnisse mit ingenieurwissenschaftlicher Forschung verknüpfen - anwendungsorientiert und unter dem Dach der Max-Planck-Gesellschaft.