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Aktiv gegen Bluthochdruck

Wenn der Arzt einen erhöhten Blutdruck feststellt, dann kann er Medikamente verschreiben. Aber auch ein regelmäßiges Training kann dazu beitragen, dass man das Problem wieder in den Griff bekommt.

Von Renate Rutta |
    "Ich fahr grad Fahrrad, ne halbe Stunde, bei einer gewissen Drehzahl und mit einer Pulsfrequenz von circa 130."

    Götz Römmelt aus Köln sitzt auf einem Fahrradergometer in einem Trainingsstudio.

    "Ich mach dieses Programm seit circa acht Wochen und steiger pro Woche meine Leistungen."

    Der 47-Jährige hat einen zu hohen Blutdruck. Zwei- bis dreimal die Woche trainiert er etwa eine halbe Stunde lang.

    "Bevor ich Medikamente nehme, hab ich gedacht, probier ich es lieber auf dem sportlichen Weg. Die ersten Tendenzen sind schon da. Man hat ein bisschen abgenommen und der Blutdruck, zuhause, wenn ich mal messe, ist schon einige Punkte runtergegangen, circa 150 zu 120."

    Ulla Lachmann ist schon eine Station weiter. Auch sie hat sich zuerst etwa fünf Minuten auf dem Fahrradergometer aufgewärmt. Jetzt beginnt sie mit einem leichten Krafttraining an verschiedenen Geräten.

    "Das erste Gerät ist der Beinstrecker und das hab ich jetzt auf 18 Kilo eingestellt und ich werde jetzt zehn Bewegungen mit meinen Beinen machen."

    Bei einer Untersuchung hat die Hausärztin bei ihr einen Blutdruck von 140 zu 90 festgestellt.

    "Dann hat man ein Langzeitblutdruckmessgerät bei mir angelegt und da hat man eindeutig festgestellt, dass es ein beginnender Bluthochdruck ist."

    Ulla Lachmann war sehr erstaunt, dass ihr Blutdruck nun zu hoch ist.

    "Ich hatte eigentlich immer normalen Blutdruck und jetzt, seit zwei Jahren etwa, hat sich der erhöht, war ich sehr überrascht."

    Inzwischen ist sie am nächsten Gerät angelangt.

    "Ich mache jetzt meine zehn Übungen am Wadentrainer. Das Gewicht ist bei 20 Kilogramm eingestellt, das ist ausgerechnet worden, dass das für mich die richtige Gewichtsgröße ist. Das ist jetzt der Lastzug, da zieh ich ein Gewicht von etwa 16 Kilo zu mir herunter mit den Oberarmen,

    Ich hab gelernt, dass ich bei der Bewegung, die ich ausführe, immer ausatmen soll, kräftig ausatmen soll und ich merke auch, dass das gut tut, dass das ein Unterschied ist, wenn ich das nicht mache."

    Damit der Blutdruck während der Übungen kurzfristig nicht zu sehr ansteigt, soll sie die Übungen nur mit einer geringen Intensität ausführen und eine Pressatmung vermeiden.

    "Ich fühl mich körperlich fitter, es ist schon ein tolles Gefühl hinterher. Also ich merke schon einen gravierenden Unterschied zu meinem Körpergefühl vorher. Ob sich das auf den Blutdruck ausgewirkt hat, hab ich nicht überprüft. Ich fühl mich vitaler, also ich hab mehr Power, mehr Energie. Ich schlaf gut, ich hab den Eindruck, es tut mir sehr gut."