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Aktive Verpackungen schützen Lebensmittel

Verfahrenstechnik. - Aktive und kommunikative Verpackungen sind Thema eines Symposiums des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik in Freising. In kommunikativen Verpackungen sind elektronische Schaltkreise eingebaut, die zum Beispiel den Preis ausweisen können. Bessere Haltbarkeit ist das Ziel von aktiven Verpackungen.

    Aktive Verpackungen können zum Beispiel Sauerstoff abfangen, den natürlichen Feind vieler Lebensmittel. Er zerstört wichtige Inhaltsstoffe wie Vitamin C und lässt Fette ranzig werden. Feuchtigkeit und Licht fördern den Verfall zusätzlich. Forscher entwickeln daher zurzeit Verpackungen, die so genannte sauerstoffzehrende Verbindungen enthalten. Bei Berührung vernichten sie den Sauerstoff. Gertraud Goldhahn vom Fraunhofer-Institut Freising erklärt, welche Verbindungen geeignet sind: "Eisen, andere Metalle oder Metalloxide. Es gibt polymerbasierte, das sind dann Polymere, die Sauerstoff einfangen, oder eine dritte Klasse, bei der man Enzyme in Verbindung mit weiteren Substraten einsetzt. Sie fangen in ihrer Kombination den Sauerstoff."

    Das Lebensmittel darf von der Verpackung aber nicht angegriffen werden. Sie darf also weder giftig sein, noch in sonst irgendeiner Art auf das Lebensmittel übergehen. Zwar kann man kleine Beutelchen mit aktiven Substanzen zu dem Lebensmittel in die Verpackung geben, doch wurden die von Konsumenten bei Versuchen schon für ein essbares Gewürz gehalten. Die Industrie arbeitet derzeit an dünnen Schichten Verpackungsmaterial, in die man die sauerstoffzehrenden Mittel einbetten kann. In Freising diskutierten die Entwickler verschiedene Anwendungen: Folienverpackungen, beschichtete Kronkorken oder entsprechend präparierte Menüschalen aus Hartplastik.

    [Quelle: Hellmuth Nordwig]