Gesellschaft
Aktivist Raul Krauthausen kritisiert Wohlfahrtsverbände für mangelnde Beteiligung behinderter Menschen in Führungspositionen

Der Behindertenrechtsaktivist Raúl Krauthausen hat die Wohlfahrtsverbände kritisiert. Im Deutschlandfunk sagte er, es gebe fast immer Strukturen, etwa in Wohnheimen, die von Nichtbehinderten definiert worden seien. Oft säßen Nichtbehinderte in Führungspositionen und meinten zu wissen, was Menschen mit Behinderung gut tue.

    Raúl Krauthausen trägt Mütze und blickt lächelnd in die Kamera
    Der Inklusions-Aktivist und Autor Raúl Krauthausen (imago / Funke Foto Services / Maurizio Gambarini )
    Das sei problematisch. Er wage den Vergleich, das sei ungefähr so, als würde ein Frauenhaus von Männern geführt. Hier müsse es mehr Mitbestimmung gegen.

    Kritik an Funktion von Behindertenwerkstätten

    Zudem kritisierte Krauthausen im Deutschlandfunk das System der Behindertenwerkstätten, das in der Regel von den Wohlfahrtsverbänden getragen wird. Deren Auftrag sei, Menschen mit Behinderung zu befähigen, einen Beruf auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden. Doch die Wechselquote aus Behindertenwerkstätten liege bei unter einem Prozent. Da könne man schon die Frage stellen, wie effizient dieses System sei. Und ob es sich bei Behindertenwerkstätten nicht doch nur um einen Schutz der Mehrheitsgesellschaft handele, damit diese sich nicht mit dem Thema Behinderung auseinandersetzen müsse.
    Diese Nachricht wurde am 14.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.