Das Kaltblut Max steht angebunden in der Stallgasse. Nichts scheint ihn aus der Ruhe zu bringen. Genüsslich kaut das Pferd eine Handvoll Heu, das ihm der Besitzer reicht.
Ruhig, bleib ruhig. Ist alles o.k.
Ja, wir machen das jetzt das erste Mal, aber Bekannte haben erzählt, dass es bei deren Pferd ganz gut geklappt hat und ich meine, dass wird bei unserem auch klappen.
Jetzt ist der Oldenburger Tierarzt Johannes Boers gefragt. Er weiß, dass zu einer erfolgreichen Behandlung auch die größtmögliche Gelassenheit aller Beteiligten beiträgt.
Wichtig ist, dass das Pferd erst mal beruhigt wird. Das schafft man natürlich durch eine ruhig Atmosphäre, und dadurch dass der Besitzer in der Nähe ist. Das verschafft Vertrauen, denn der Tierarzt ist so ein fremdes Objekt im Stall und dann muss man so eine Atmosphäre schaffen. Dann beobachtet man häufig in der Akupunktur, dass eine derartige Beruhigung des Tieres einsetzt, dass man denkt, der schläft ein, dass ist für mich ein Zeichen des kurzfristigen Erfolges.
Wenn ein Pferd, wie im Fall des Kaltblutes unter akuten Muskelverspannungen leidet, so merkt ein sensibler Reiter das, indem das Tier nicht mehr geschmeidig unterm Sattel geht, dass es steif läuft oder sogar die Arbeit verweigert. Manchmal treten diese Verspannungen einfach nur durch schlecht angepasste Sättel oder durch falsche Ernährung auf.
Doch da Tiere nun mal nicht sprechen können, bleibt dem Menschen zunächst nichts weiter, als Spekulation und die anschließende Suche nach einem Experten.
Vor jeder Behandlung, ob es eine schulmedizinische oder eine naturheilkundliche ist, gehört eine klinische Diagnose oder eine Diagnose, die auf eine Akupunktur hinzielt, aber beides muss gewissenhaft durchgeführt werden. Die Verspannung wollen wir jetzt versuchen mit Akupunktur zu beheben Und es gibt eigentlich keine anderen Möglichkeiten, so sensible wie mit der Akupunktur, diese Verspannung zu lockern, die meist von der Halswirbelsäule kommt, und bei Pferden dazu führt, dass sie verspannt laufen. Das ist eigentlich das Ziel, dass wir eine harmonische Bewegung in der Muskulatur erreichen.
Unter Akupunktur stellt man sich zunächst die Anwendung von schmerzhaften Nadeln vor. Auch Johannes Boers nutzt diese Methode hin und wieder, allerdings nur bei chronischen Krankheiten, bei denen gezielt bestimmte Punkte, beispielsweise im Lungenbereich mit erhitzten Nadeln aktiviert werden müssen.
Schon aus Selbstschutzgründen gehe ich wenig mit Nadeln vor, weil die Nadeln Schmerz verursachen. Das kann zu Abwehrbewegungen führen und es hat sich seit fast zehn Jahren, die Laserakupunktur durchgesetzt, die eine sehr viel tiefere Eindringtiefe hat und eine absolute Handhabbarkeit.
Beim Kaltblut Max arbeitet der Tierarzt mit der pulskontrollierten Akupunktur. Hierfür legt er eine Plus- und eine Minusladung an den Vorderbeinen des Pferdes an und nimmt dann den eigenen oder den Puls des Besitzers, um ihn in das Energiefeld des Pferdes zu stellen. In dem Moment, wo sich der Puls sprunghaft verändert, ist das Störfeld und somit der Akupunkturpunkt gefunden.
Jetzt markiere ich diese Punkte und gehe entlang des Rückens runter und schaue ob sich noch weitere Veränderungen finden. Jetzt werden wir diese Punkte jeweils 20 Sekunden mit dem Laser akupunktieren. Der Laser selbst ist mit einer Streulinse versehen, die hohe Energie würde sonst Löcher ins Fell brennen. Im Normalfall akupunktiere ich vier bis fünf mal, gerade bei Bewegungsstörungen. Man muss allerdings aufpassen. Da es ja ein sehr starkes Therapeutikum ist, darf man die Behandlung nicht zu dicht hintereinander machen. Es kommt sonst zu einer Überreizung und das merkt der Körper dann nicht mehr. Es kann zu einer Verschlimmerung kommen.
Das Ursprungsland der Akupunktur ist China. Doch in Sachen Tiermedizin wurde die Methode vor allem in Deutschland weiterentwickelt und erfährt in den letzten Jahren immer mehr Zuspruch.
Meistens sind es Frauen - die machen immerhin rund 80 Prozent der deutschen Freizeitreiter aus - die sich gegenüber der naturheilkundlichen Methode inzwischen sehr aufgeschlossen zeigen.
Bei den Turnierreitern ist natürlich der ökonomische Faktor immer stark dahinter und Da geht’s in vielen Fällen um kurzfristige Erfolge. Das Problem ist, dass sehr viel auch schlecht ausgebildete Menschen diese Methode anwenden, weil es leider die Universitäten versäumt haben, diese naturheilkundlichen Ausbildungen in ihr Programm mit aufzunehmen, so dass die jungen Tierärzte sehr viel Eigeninitiative entwickeln müssen und das lässt auf der anderen Seite vielen selbst ernannten Privatleuten Raum und das sind nicht die besten Sachen, die dann den Tieren zugute kommen. Wir müssen klar sehen, es gibt keine staatlich geregelte Ausbildung für den Tierheilpraktiker. Das ist eine Phantasiebezeichnung. Da gibt’s gute Schulen, da gibt’s sehr schlechte Schulen, da gibt’s richtige Beutelschneider, es ist leider nicht geordnet und der Tierbesitzer kann das nicht immer unterscheiden. Genau wie es natürlich auch schlechte Tierärzte gibt.
Etwa 30 Pferde pro Woche sind es, die Johannes Boers akupunktiert. Die Preise pro Behandlung sind, zumindest bei den Tierärzten, nach Leistungskatalog festgelegt. Sein Wissen erweitert der Veterinär unter anderem im ständigen Austausch mit Kollegen und durch Fortbildungen. In Deutschland sind es bis jetzt etwa 400 Tierärzte, die diese Methode anwenden. Der Tierarzt aus Oldenburg ist sich sicher, dass die Akupunktur in Zukunft auch in der Veterinärmedizin einen wichtigen, ernst zu nehmenden Stellenwert einnehmen wird.
Ruhig, bleib ruhig. Ist alles o.k.
Ja, wir machen das jetzt das erste Mal, aber Bekannte haben erzählt, dass es bei deren Pferd ganz gut geklappt hat und ich meine, dass wird bei unserem auch klappen.
Jetzt ist der Oldenburger Tierarzt Johannes Boers gefragt. Er weiß, dass zu einer erfolgreichen Behandlung auch die größtmögliche Gelassenheit aller Beteiligten beiträgt.
Wichtig ist, dass das Pferd erst mal beruhigt wird. Das schafft man natürlich durch eine ruhig Atmosphäre, und dadurch dass der Besitzer in der Nähe ist. Das verschafft Vertrauen, denn der Tierarzt ist so ein fremdes Objekt im Stall und dann muss man so eine Atmosphäre schaffen. Dann beobachtet man häufig in der Akupunktur, dass eine derartige Beruhigung des Tieres einsetzt, dass man denkt, der schläft ein, dass ist für mich ein Zeichen des kurzfristigen Erfolges.
Wenn ein Pferd, wie im Fall des Kaltblutes unter akuten Muskelverspannungen leidet, so merkt ein sensibler Reiter das, indem das Tier nicht mehr geschmeidig unterm Sattel geht, dass es steif läuft oder sogar die Arbeit verweigert. Manchmal treten diese Verspannungen einfach nur durch schlecht angepasste Sättel oder durch falsche Ernährung auf.
Doch da Tiere nun mal nicht sprechen können, bleibt dem Menschen zunächst nichts weiter, als Spekulation und die anschließende Suche nach einem Experten.
Vor jeder Behandlung, ob es eine schulmedizinische oder eine naturheilkundliche ist, gehört eine klinische Diagnose oder eine Diagnose, die auf eine Akupunktur hinzielt, aber beides muss gewissenhaft durchgeführt werden. Die Verspannung wollen wir jetzt versuchen mit Akupunktur zu beheben Und es gibt eigentlich keine anderen Möglichkeiten, so sensible wie mit der Akupunktur, diese Verspannung zu lockern, die meist von der Halswirbelsäule kommt, und bei Pferden dazu führt, dass sie verspannt laufen. Das ist eigentlich das Ziel, dass wir eine harmonische Bewegung in der Muskulatur erreichen.
Unter Akupunktur stellt man sich zunächst die Anwendung von schmerzhaften Nadeln vor. Auch Johannes Boers nutzt diese Methode hin und wieder, allerdings nur bei chronischen Krankheiten, bei denen gezielt bestimmte Punkte, beispielsweise im Lungenbereich mit erhitzten Nadeln aktiviert werden müssen.
Schon aus Selbstschutzgründen gehe ich wenig mit Nadeln vor, weil die Nadeln Schmerz verursachen. Das kann zu Abwehrbewegungen führen und es hat sich seit fast zehn Jahren, die Laserakupunktur durchgesetzt, die eine sehr viel tiefere Eindringtiefe hat und eine absolute Handhabbarkeit.
Beim Kaltblut Max arbeitet der Tierarzt mit der pulskontrollierten Akupunktur. Hierfür legt er eine Plus- und eine Minusladung an den Vorderbeinen des Pferdes an und nimmt dann den eigenen oder den Puls des Besitzers, um ihn in das Energiefeld des Pferdes zu stellen. In dem Moment, wo sich der Puls sprunghaft verändert, ist das Störfeld und somit der Akupunkturpunkt gefunden.
Jetzt markiere ich diese Punkte und gehe entlang des Rückens runter und schaue ob sich noch weitere Veränderungen finden. Jetzt werden wir diese Punkte jeweils 20 Sekunden mit dem Laser akupunktieren. Der Laser selbst ist mit einer Streulinse versehen, die hohe Energie würde sonst Löcher ins Fell brennen. Im Normalfall akupunktiere ich vier bis fünf mal, gerade bei Bewegungsstörungen. Man muss allerdings aufpassen. Da es ja ein sehr starkes Therapeutikum ist, darf man die Behandlung nicht zu dicht hintereinander machen. Es kommt sonst zu einer Überreizung und das merkt der Körper dann nicht mehr. Es kann zu einer Verschlimmerung kommen.
Das Ursprungsland der Akupunktur ist China. Doch in Sachen Tiermedizin wurde die Methode vor allem in Deutschland weiterentwickelt und erfährt in den letzten Jahren immer mehr Zuspruch.
Meistens sind es Frauen - die machen immerhin rund 80 Prozent der deutschen Freizeitreiter aus - die sich gegenüber der naturheilkundlichen Methode inzwischen sehr aufgeschlossen zeigen.
Bei den Turnierreitern ist natürlich der ökonomische Faktor immer stark dahinter und Da geht’s in vielen Fällen um kurzfristige Erfolge. Das Problem ist, dass sehr viel auch schlecht ausgebildete Menschen diese Methode anwenden, weil es leider die Universitäten versäumt haben, diese naturheilkundlichen Ausbildungen in ihr Programm mit aufzunehmen, so dass die jungen Tierärzte sehr viel Eigeninitiative entwickeln müssen und das lässt auf der anderen Seite vielen selbst ernannten Privatleuten Raum und das sind nicht die besten Sachen, die dann den Tieren zugute kommen. Wir müssen klar sehen, es gibt keine staatlich geregelte Ausbildung für den Tierheilpraktiker. Das ist eine Phantasiebezeichnung. Da gibt’s gute Schulen, da gibt’s sehr schlechte Schulen, da gibt’s richtige Beutelschneider, es ist leider nicht geordnet und der Tierbesitzer kann das nicht immer unterscheiden. Genau wie es natürlich auch schlechte Tierärzte gibt.
Etwa 30 Pferde pro Woche sind es, die Johannes Boers akupunktiert. Die Preise pro Behandlung sind, zumindest bei den Tierärzten, nach Leistungskatalog festgelegt. Sein Wissen erweitert der Veterinär unter anderem im ständigen Austausch mit Kollegen und durch Fortbildungen. In Deutschland sind es bis jetzt etwa 400 Tierärzte, die diese Methode anwenden. Der Tierarzt aus Oldenburg ist sich sicher, dass die Akupunktur in Zukunft auch in der Veterinärmedizin einen wichtigen, ernst zu nehmenden Stellenwert einnehmen wird.