Das Presseecho in Ungarn ist verheerend. Von einem "Wort-Tsunami" spricht die linksliberale Tageszeitung "Népszabadság", die den Sozialisten nahesteht. Führende Fidesz-Politiker hatten Ungarns Lage mit der in Griechenland verglichen – und damit den Forint auf Talfahrt geschickt. Seit Donnerstag fährt er Achterbahn. Diese Frau merkt die Folgen.
"Allen geht es schlecht. Wir haben einen Kredit in Schweizer Franken. Der steht jetzt bei 206 Forint. Ich hoffe, das geht vorbei."
Das hofft mittlerweile auch die Regierung. Am Wochenende ruderte sie zurück. Nicht so gemeint. Nein, das Defizit werde nicht bei 7,5 Prozent liegen und damit doppelt so hoch wie geplant, beeilte sich der für Finanzplanung zuständige Staatssekretär zu versichern. Die Horrorzahlen hatte zuvor der stellvertretende Vorsitzende der Regierungspartei Fidesz, Lajos Kósa auf den Markt geworfen.
Selbst die Zentralbank korrigierte die Zahlen nach unten – höchstens 4,5 Prozent Defizit in diesem Jahr, hieß es. Runter – ging es auch an der Budapester Börse. Fast sechs Prozent Minus in nur einer Woche Fidesz-Regierung. Diese Budapesterin – bekennender Kósa-Fan – schlägt die Hände über dem Kopf zusammen.
"Das war eine Riesendummheit. Selbst wenn er so denkt, er hätte es ja nicht sagen müssen. Das war nicht sehr diplomatisch. Dabei liebe ich Kósa. Aber das war wirklich eine Riesendummheit."
Auch Analysten befürchten, dass der Vertrauensverlust in die ungarische Regierung noch Monate an den Märkten nachwirken wird. Schon einmal hatte der neue Ministerpräsident Viktor Orbán den Forint abstürzen lassen. Das war kurz nach seiner Wahl. Was hatte er da gesagt?
"In einem solchen Land, das schon Ende Mai kein Geld mehr hat, kann das Defizitziel für das ganze Jahr unmöglich einhalten. Das muss die EU verstehen und das muss auch der Internationale Währungsfonds verstehen."
3,8 Prozent Defizit – mehr erlauben die Auflagen nicht – das ist die Kehrseite des 25-Milliarden-Euro-Kredits, mit dem sie Ungarn vor anderthalb Jahren vor der Pleite retteten. Prompt blitzte Viktor Orbán in der vergangenen Woche auch ab bei EU-Kommissionspräsident Barroso.
"Nur mit Haushaltsdisziplin gibt es eine Zukunft. Für Selbstgefälligkeit ist kein Platz.""
Eine Ohrfeige für Orbán. Was kann der jetzt tun? Brüssel und die Märkte verordnen ihm Sparen. Er will aber die Steuern senken. Droht dem ungarischen Fidesz das Schicksal der deutschen FDP? Der lange Abschied vom Wahlversprechen Steuersenkung? Am Montagmorgen beeilte sich Wirtschaftsminister György Matolcsy zu versichern.
"Es kann auf keinen Fall ein neues Kürzungsprogramm geben. Denn die vorherige Regierung hat schon schwerwiegende Kürzungen beschlossen – ein Grund für die tiefe Krise in Ungarn."
Was also dann? Bürokratieabbau, so Matolcsy. Das bringe Milliarden Forint. Und die Baustelle Steuerreform soll beackert werden, kündigte der Wirtschaftsminister an: Eine Flat-Tax ist im Gespräch. Steuern sollen vereinfacht werden. Insbesondere Familien sollen entlastet werden. Genaueres wird man heute mittag vom Ministerpräsidenten erfahren. Dann stellt er den sogenannten "Aktionsplan" vor. Dieser Budapester Rentner hofft nur eins.
"Es gibt Möglichkeiten zu sparen. Ich hoffe nur, dass es intelligent passiert. Und sie nicht das Geld der Armen nehmen."
"Allen geht es schlecht. Wir haben einen Kredit in Schweizer Franken. Der steht jetzt bei 206 Forint. Ich hoffe, das geht vorbei."
Das hofft mittlerweile auch die Regierung. Am Wochenende ruderte sie zurück. Nicht so gemeint. Nein, das Defizit werde nicht bei 7,5 Prozent liegen und damit doppelt so hoch wie geplant, beeilte sich der für Finanzplanung zuständige Staatssekretär zu versichern. Die Horrorzahlen hatte zuvor der stellvertretende Vorsitzende der Regierungspartei Fidesz, Lajos Kósa auf den Markt geworfen.
Selbst die Zentralbank korrigierte die Zahlen nach unten – höchstens 4,5 Prozent Defizit in diesem Jahr, hieß es. Runter – ging es auch an der Budapester Börse. Fast sechs Prozent Minus in nur einer Woche Fidesz-Regierung. Diese Budapesterin – bekennender Kósa-Fan – schlägt die Hände über dem Kopf zusammen.
"Das war eine Riesendummheit. Selbst wenn er so denkt, er hätte es ja nicht sagen müssen. Das war nicht sehr diplomatisch. Dabei liebe ich Kósa. Aber das war wirklich eine Riesendummheit."
Auch Analysten befürchten, dass der Vertrauensverlust in die ungarische Regierung noch Monate an den Märkten nachwirken wird. Schon einmal hatte der neue Ministerpräsident Viktor Orbán den Forint abstürzen lassen. Das war kurz nach seiner Wahl. Was hatte er da gesagt?
"In einem solchen Land, das schon Ende Mai kein Geld mehr hat, kann das Defizitziel für das ganze Jahr unmöglich einhalten. Das muss die EU verstehen und das muss auch der Internationale Währungsfonds verstehen."
3,8 Prozent Defizit – mehr erlauben die Auflagen nicht – das ist die Kehrseite des 25-Milliarden-Euro-Kredits, mit dem sie Ungarn vor anderthalb Jahren vor der Pleite retteten. Prompt blitzte Viktor Orbán in der vergangenen Woche auch ab bei EU-Kommissionspräsident Barroso.
"Nur mit Haushaltsdisziplin gibt es eine Zukunft. Für Selbstgefälligkeit ist kein Platz.""
Eine Ohrfeige für Orbán. Was kann der jetzt tun? Brüssel und die Märkte verordnen ihm Sparen. Er will aber die Steuern senken. Droht dem ungarischen Fidesz das Schicksal der deutschen FDP? Der lange Abschied vom Wahlversprechen Steuersenkung? Am Montagmorgen beeilte sich Wirtschaftsminister György Matolcsy zu versichern.
"Es kann auf keinen Fall ein neues Kürzungsprogramm geben. Denn die vorherige Regierung hat schon schwerwiegende Kürzungen beschlossen – ein Grund für die tiefe Krise in Ungarn."
Was also dann? Bürokratieabbau, so Matolcsy. Das bringe Milliarden Forint. Und die Baustelle Steuerreform soll beackert werden, kündigte der Wirtschaftsminister an: Eine Flat-Tax ist im Gespräch. Steuern sollen vereinfacht werden. Insbesondere Familien sollen entlastet werden. Genaueres wird man heute mittag vom Ministerpräsidenten erfahren. Dann stellt er den sogenannten "Aktionsplan" vor. Dieser Budapester Rentner hofft nur eins.
"Es gibt Möglichkeiten zu sparen. Ich hoffe nur, dass es intelligent passiert. Und sie nicht das Geld der Armen nehmen."