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Wegen Spannungen im Nordkosovo
Albanische Regierung sagt Treffen mit kosovarischer Regierung ab

Wegen anhaltender Spannungen im Norden des Kosovos hat der albanische Ministerpräsident Rama eine für heute geplante gemeinsame Sitzung mit der kosovarischen Regierung abgesagt.

    Ein kosovarischer vermummter Polizist mit Helm und Maschinenpistole.
    Wegen der angespannten Lage wurde eine gemeinsame kosovarische und albanische Regierungssitzung abgesagt. (Archvbild)) (picture alliance / AA / Erkin Keci)
    Rama meinte dazu, sein Wunsch nach einem Treffen in kleinerem Rahmen sei von der kosovarischen Regierung abgelehnt worden. Diese wiederum reagierte mit Bedauern auf die Absage. Bei der gemeinsamen Sitzung hätten 13 bilaterale Abkommen in den Bereichen Wirtschaft, Justiz, Bildung und Kultur unterzeichnet werden sollen.
    Im fast ausschließlich von Serben bewohnten Nord-Kosovo hatte es zuletzt bei Zusammenstößen zwischen gewaltbereiten Serben und NATO-Truppen zahlreiche Verletzte gegeben. Die Serben im Norden des Kosovos verlangen Autonomierechte und werden dabei von der serbischen Regierung in Belgrad unterstützt. Die kosovarische Regierung unter Regierungschef Kurti lehnt dies ab. Insgesamt sind im Kosovo ethnische Albaner in der Mehrheit.
    Der albanische Ministerpräsident Rama, der ein gutes Verhältnis zum serbischen Präsidenten Vucic pflegt, hatte zuletzt ungefragt ein Konzept für ein derartiges Autonomiestatut vorgelegt. Die kosovarische Regierung betrachtet dies als unzulässige Einmischung.
    Diese Nachricht wurde am 14.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.