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Alcoa legt gut vor

Der erste Bilanzbericht pro Quartal wird auf dem Börsenparkett stets mit Spannung erwartet. Auch wenn die Ergebnisse nicht unbedingt ein Indikator für die restliche Ertragssaison sind. Oder doch? Der Aluminiumkonzern Alcoa machte mit guten Zahlen den Anfang.

Von Miriam Braun | 09.10.2013
    Gemäß der eigenen Erwartungen konnte der Aluminiumkonzern Alcoa ein gutes Quartal hinlegen. Trotz geringer Preise für Rohaluminium. 5,77 Milliarden Umsatz und 24 Millionen Nettoeinnahmen stehen in Vergleich zum 143 Millionen Verlust im dritten Quartal vor einem Jahr. Man bleibe bei der Einschätzung, dass der Markt für Aluminium um 7 Prozent wachse in diesem Jahr, hieß es. Die Börse war überrascht, Experten hatten weniger erwartet. Philipp Kaukonen, Analyst bei Standard & Poors mit Schwerpunkt Metalle und Chemikalien:

    "Ihre wichtigsten Endmärkte sind die Autoindustrie oder auch die Luft- und Raumfahrt. Und das sind starke Abnehmer für Zuliefer- und Rohstofffirmen, aber auch der Industriebau."

    Sowohl in der Automobilindustrie als auch in der Luftfahrt setze man vermehrt auf Energieeffizienz, hieß es von Alcoa. Darauf habe man sich vorbereitet mit neuen Angeboten rund um das vergleichsweise leichte Metall. Besonders für den Kernmarkt China. Der dortige Industrieboom hatte in den vergangenen Jahren viel Metall und Rohstoffe gefordert. Eine Herausforderung für Alcoa im vergangenen Jahr, meint Kaukonen:

    "”Wenn man bedenkt, dass das Wirtschaftswachstum in China etwas abgekühlt: In den letzten Jahren hatten wir acht, neun, teilweise zehn Prozent jährliche BIP Steigerung gesehen. Im gerade vergangenen Jahr waren es etwa 7,5 Prozent. Das hat die Nachfrage nach Aluminium geschmälert.""

    Der Konzern gibt sich optimistisch und sieht auf dem Wachstumsmarkt China weiterhin ausreichend Nachfrage. Alcoa ist seit Mitte September nicht mehr im Börsenindex Dow Jones vertreten, allerdings im breiter gefassten, weniger populären aber wichtigeren S&P 500. Traditionell ist Alcoa immer das erste Unternehmen, das seine Berichtsergebnisse vorlegt, nur wenige Tage nachdem das Quartal zu Ende gegangen ist. Deswegen gelten die Zahlen als Vorbote wie es insgesamt um die US-Firmen steht. Analyst Philip Kaukonen:

    "”Das ist etwas übertrieben, wenn sie mich fragen. Es ist wirklich vorherrschend ein Aluminiumkonzern. Und der Aluminiummarkt hat eigentlich nicht so eine starke allgemeine Aussagekraft. Es gibt seit Jahren einen Überschuss an Aluminium. Die knappen Rohstoffe wie Eisen oder Kupfer sind Wegweisender in ihrer Bedeutung für die Wirtschaft allgemein.""

    Als nächstes werden Ende dieser Woche die Großbanken JP Morgan und Wells Fargo ihre Quartalsergebnisse vorlegen.