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Alexander Gerst
Zurück in Deutschland

Der deutsche Astronaut Alexander Gerst ist nach mehr als einem halben Jahr auf der Internationalen Raumstation (ISS) wieder zurück in Deutschland. Er traf am Abend in einer Sondermaschine in Köln/Bonn ein. Jetzt stehen Untersuchungen an.

20.12.2018
    Alexander Gerst steigt am Flughafen Köln/Bonn aus einem Flugzeug.
    Ankunft Alexander Gerst in Köln (dpa)
    Die Sojus-Kapsel war am Donnerstagmorgen um kurz nach sechs Uhr deutscher Zeit in der kasachischen Steppe gelandet - planmäßig. Später flog ihn dann eine Sondermaschine nach Deutschland. Nach seiner Landung am Abend auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn sagte er auf die Frage, was er denn nun als erstes essen wolle: "Einen großen Teller Salat."
    In den bevorstehenden Untersuchungen wollen Mediziner herausfinden, wie sich der sechsmonatige Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation auf seinen Körper ausgewirkt hat.
    Alexander Gerst ist in der kasachischen Steppe gelandet.
    Alexander Gerst ist in der kasachischen Steppe gelandet. (picture alliance / dpa / TASS / Alexander Ryumin)
    Der Rückflug zur Erde dauerte rund dreieinhalb Stunden. Die Astronauten wurden auf Sitzen aus der Sojus-Kapsel getragen. Wegen der montelangen Schwerelosigkeit auf der ISS sind sie zunächst auf Hilfe angewiesen.
    Weihnachten mit der Familie
    In Köln muss Alexander Gerst nach Angaben des Europäischen Astronautenzentrums ein Training zum Zweck der Regenerierung und Rehabilitation absolvieren und kann ansonsten Weihnachten mit seiner Familie verbringen. Er sagte, er freue sich, heimzufliegen und seine Familie zu sehen. Die Mission sei jedoch noch nicht zu Ende. Die Ergebnisse der Forschungsexperimente müssten noch ausgewertet werden.
    Der ehemalige Raumfahrer Reinhold Ewald sagte im Deutschlandfunk, die Begeisterung über Gersts Mission im All könne helfen, auf die Raumfahrt als Zukunftstechnologie hinzuweisen. Die Internationale Raumstation sei ein gutes Beispiel dafür, wie Deutschland im europäischen Kontext zusammen mit internationalen Partnern Erfolge schaffen könne. Gerst hatte im Oktober als erster Deutscher das Kommando auf der ISS übernommen.
    Dirk Lorenzen kommentierte im Deutschlandfunk, trotz aller Begeisterung sei der wissenschaftliche Wert der Mission überschaubar. Nach zwei Jahrzehnten im All sei es Zeit, sich von den Modulen in der Umlaufbahn zu verabschieden. Zitat: "Jetzt geht es um eine kleine Raumstation in der Mondumlaufbahn – um von dort entweder dauerhaft den Mond zu erkunden oder zu ferneren Zielen im All aufzubrechen."
    (wes)