Köhler: Du bist eins von vier Kindern, das in Begleitung der Bundestagsvizepräsidentin Anke Fuchs auf dem Weltkindergipfel in New York dabei ist. Und du bist nicht nur als Beobachterin dabei, sondern du wirst auch vortragen. Ist das richtig?
Hitz: Ja, das ist richtig.
Köhler: Und wo wirst du was vortragen?
Hitz: Am Runden Tisch werde ich am Freitag etwas vortragen mit Anke Fuchs zusammen. Da haben wir zwei Plätze bekommen.
Köhler: Und was wird Inhalt sein deines Vortrags?
Hitz: Bildung bezogen auf Deutschland und auch bezogen auf die Dritte-Welt-Länder und die Flüchtlingssituation in Deutschland.
Köhler: Das heißt, Du interessierst Dich auch gerade für die Anwendung von Kinderrechten bei uns zu Hause. Wo siehst Du da Mängel?
Hitz: Deutschland muss an sich die Vorbehalte zurück nehmen. Das ist ganz klar. Deutschland hat ja unterschrieben, beziehungsweise ratifiziert, aber mit Vorbehalt.
Köhler: Die sogenannte Vorbehaltsklausel.
Hitz: Ja, das heißt: Alle Kinder haben die gleichen Rechte, doch dann kommt das große aber. Flüchtlingskinder dürfen ihren Wohnort nicht verlassen, das heißt sie dürfen auf Klassenfahrten nicht dabei sein und so weiter. Das ist eine Wahnsinnseinschränkung gerade für Kinder. Das muss endlich zurück genommen werden - ganz klar.
Köhler: Dein Ansatz ist ja zu sagen: Ich komme aus Deutschland, also gucke ich erst mal, dass ich da etwas bewege. Wäre es da vielleicht nicht sinnvoll, ihr würdet beim Innenminister vorstellig?
Hitz: Jein, also dieses Children's Forum die letzten drei Tage, das hat uns eigentlich sehr viel geholfen, weil wir die Möglichkeit hatten viele Kinder aus anderen Ländern kennen zu lernen. Wie gesagt, die Probleme sind in manchen Ländern ja ähnlich, und da kann man schon ein bisschen spicken bei anderen Ländern: Welche Lösungsansätze haben die?
Köhler: Du hast gerade gesagt das Children's Forum. Beschreib uns doch mal, was das ist. Da habt ihr also mit vielen Kindern aus aller Herren Länder zusammen gesessen?
Hitz: Ja, wir waren drei Tage lang 357 Kinder auf einem Fleck, und wir haben uns supergut verstanden. Es gab keine religiösen Probleme, es gab keine politischen Probleme. Wir hatten ein Ziel und wir haben an einem Strang gezogen.
Köhler: Am Freitag wirst du vortragen. Bis du aufgeregt?
Hitz: Jetzt noch nicht, aber das kommt noch.