4. Februar
Tiefgründige Narrengeschichte
Die Opéra-comique "Fantasio"' von Jacques Offenbach
Von Dieter David Scholz
Ein Student verliebt sich in eine bayerische Prinzessin, die einen ihr unbekannten Mann heiraten soll; um ihr nahe zu sein, schlüpft er in die Rolle des gerade verstorbenen Hofnarren, durchschaut die Verkleidung des zukünftigen Ehemannes, verhindert einen Krieg und trägt zum allseitigen glücklichen Ende aller Verwicklungen bei. Als Jacques Offenbach 1870 an seiner neuen Opéra-comique arbeitete, wurde er vom Deutsch-Französischen Krieg überrascht - und von allen Seiten angefeindet. Erst im Januar 1872 erfolgte die Uraufführung des Werkes, das weniger an die witzigen Operetten vergangener Jahre erinnert, sondern in vielen Punkten als Vorstufe zu seiner Oper "Hoffmanns Erzählungen" bezeichnet werden kann.
6. Februar
Zwei Monde
Maria Grazia Bellocchio spielt Klavierwerke von Ivan Fedele
Von Barbara Eckle
Als Pianist hatte seine Karriere begonnen, dann aber wurde daraus eine Komponistenlaufbahn. Dennoch ist das Klavier für den italienischen Komponisten Ivan Fedele das Instrument geblieben, an dem er sich Zeit seines Lebens abarbeitet, ein ständiger Begleiter in seinem Oeuvre, der wie ein Seismograf die entscheidenden Entwicklungsschritte seines Schaffens abbildet. Diese lassen sich auch auf der beim Label Stradivarius erschienenen CD "Two Moons" verfolgen. Die italienische Pianistin Maria Grazia Bellocchio spielt eine Auswahl von Klavierwerken Fedeles, die durch das Instrument hindurch Fragen nach Form, Resonanz, Identität und Virtualität stellen.
11. Februar
Sommerliche Musiktage Hitzacker 2014
Kammermusikwerke
u.a. von George Enescu, Peter Tschaikowsky und Ferenc Farkas
Carolin Widmann, Violine
Frank Reinecke, Violine
Judith de Haas, Violine
Jae Jun Park, Violine
Silvia Simionescu, Viola
Alessandro D’ Amico, Viola
Wolfgang Emanuel Schmidt, Violoncello
Alexey Stadler, Violoncello
Ensemble Chabot
Aufnahmen vom 26. Juli 2014 aus dem VERDO Konzertsaal
Die künstlerische Leiterin der Sommerlichen Musiktage Hitzacker, die Geigerin Carolin Widmann, legte gleich beim Eröffnungskonzert im Juli 2014 ein deutliches Bekenntnis ab: Sie wolle Musikern an der Schwelle zur Solokarriere eine Chance geben, sagte sie. So saßen für das Oktett von George Enescu neben arrivierten Künstlern deren hochbegabte Studenten. Eine weitere Eigenschaft der Musiktage: In Hitzacker sollen möglichst viele verschiedene Besetzungen zu hören sein. Nach den Streichern gestalteten deshalb die Bläser ein eigenes Programm, unter anderem mit den 'Altungarischen Tänzen des 17. Jahrhunderts' von dem ungarischen Komponisten Ferenc Farkas.
13. Februar
Beethovenfest Bonn 2014
„Divan of song project - Persien“
Lieder u.a. von
Robert Schumann
Franz Schubert
Hugo Wolf
Maurice Ravel und
Othmar Schoeck
Christiane Karg, Sopran
Robert Holl, Bass
Burkhard Kehring, Klavier
Aufnahme vom 7. September 2014 aus dem Beethoven-Haus, Bonn
18. Februar
Sommerliche Musiktage Hitzacker 2014
Kammermusikwerke
u.a. von Astor Piazzolla, Robert Schumann und Dieter Ammann
Tango Factory
Alexander Lonquich, Klavier
Solistenensemble Kaleidoskop
Ein Festival unter dem Motto "Tanz" kommt nicht ohne Tango aus! Die künstlerische Leiterin der Musiktage Hitzacker Carolin Widmann ließ sich etwas Besonderes einfallen und lud die Tango Factory um den Bandoneon-Spieler Marcelo Nisinman dazu ein, das Publikum mit eigenen Piazzolla-Arrangements in Bewegung zu bringen. Der Schweizer Komponist Dieter Ammann, Composer-in-Residence der Sommerlichen Musiktage Hitzacker 2014, erarbeitete sein Werk "Stellen" für 14 Streicher mit dem Ensemble-in-Residence, dem Solistenensemble Kaleidoskop aus Berlin, ein Stück aus dem Jahr 2008, das selten aufgeführt wird. Carolin Widmann geht es nämlich ausdrücklich darum, nicht einzelne Kompositionsaufträge für Uraufführungen zu vergeben, die einmal erklingen und dann in der Schublade verschwinden, sondern einen Komponisten mit seinen aktuellen Werken vorzustellen.
20. Februar
Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
Johann Gottlieb Janitsch
Sonate da chiesa e da camera
Epoca Barocca
25. Februar
a cappella Festival Leipzig 2014
"An emerald in a work of Gold"
Motetten und Madrigale u.a. von
Robert White
Thomas Tallis
William Byrd
William Mundy
Marian Consort
Aufnahme vom 11. Mai 2014 in der Peterskirche, Leipzig
Das Motto des Konzertes, welches das junge britische Marian Consort im Rahmen des Leipziger a cappella Festivals gab, findet sich schon in der Bibel: "Ein Smaragdsiegel in goldener Fassung, das ist ein Gesang bei köstlichem Wein." Doch auch ohne Wein war das Programm mit polyphonen Werk aus dem so genannten "Goldenen Zeitalter" Großbritanniens des 16. Jahrhundert ein Genuss. Es erklangen Kompositionen von Thomas Tallis und William Byrd sowie von Nicholas Strogers, Robert Parsons oder Robert White, die außerhalb der britischen Inseln weniger bekannt sind.
27. Februar
Ein Däne in New York
Alan Gilbert und das Carl-Nielsen-Projekt der New Yorker Philharmoniker
Von Dagmar Penzlin
Carl Nielsens Orchestermusik hat die Sinfonik des 20. Jahrhunderts maßgeblich geprägt. Doch das ist kaum bekannt. Auch deshalb findet der Dirigent Alan Gilbert, dass noch mehr Menschen die Musik des Dänen kennenlernen sollten. So hat er als Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker über mehrere Spielzeiten hinweg einen Nielsen-Zyklus konzipiert: mit dessen sechs Sinfonien und den drei Solokonzerten. Das dänische Label Dacapo hat begonnen, diese Interpretationen auf CD zu veröffentlichen. Über seinen Zugang zu Nielsens Musik und den Reaktionen des New Yorker Publikums erzählt Alan Gilbert anschaulich. Ebenso über seine Begeisterung für zeitgenössische Musik und seine besondere Beziehung zu den New Yorker Philharmonikern: Seit Kindertagen ist der 48-Jährige dem Orchester eng verbunden.