Pierre de Coubertin, Schöpfer der modernen Olympischen Spiele, hatte im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) schon häufiger für die Einführung eines Wettkampfes geworben, der den Transport einer Depesche im Krieg symbolisieren sollte, mit all den Widerständen und Feindesberührungen. Aber erst im Organisationskomitee für die Olympischen Spiele 1912 in Stockholm wurde diese Idee umgesetzt. An diesem Wochenende feiert der Moderne Fünfkampf also seinen hundertsten Geburtstag.
Klaus Schormann, der Präsident der International Union of Modern Pentathlon (UIPM), beruft sich gern auf einen Satz in Coubertins Erinnerungen, dieser Wettbewerb sei "die wahre Weihe für den vollkommenen Athleten". Der ideelle Ursprung dieser Weihe aber war eindeutig militärischer Natur, wie die Dissertation Ansgar Molzbergers über die Stockholmer Spiele nun aufzeigt. Der Kölner Sporthistoriker bezeichnet den Moderne Fünfkampf als "sportliche Allegorie eines kriegerischen Botenganges zu Pferd, im Wasser und an Land".
Es sei kein historischer Zufall gewesen, dass die Schweden der Initiative Coubertins gern folgten. Einerseits entsprach der Mehrkampf dem Ideal der schwedischen Sportbewegung, wonach nicht der Spezialist, sondern der Allround-Athlet anzustreben war. Nur vor diesem Hintergrund ist erklärlich, warum 1912 der schwedische König Gustav V. den Sieger im ersten olympischen Leichtathletik-Zehnkampf, Jim Thorpe, als den größten Sportler der Welt rühmte. Andererseits stand mit dem Viktor Balck den schwedischen Organisatoren ein Mann vor, der laut Molzberger, "bei seinen nationalistisch geprägten Reden zur Propagierung des Sports gerne auch die Bedeutung des Sports für die Steigerung der Wehrkraft betonte".
Eben jener Gustav rettete auch die Durchführung des ersten Modernen Fünfkampfes, indem er die Pferde aus königlichen Ställen für das Reiten zur Verfügung stellte. Coubertin hatte 1910 zunächst die Disziplinen Laufen, Hoch- und Weitsprung, Schwimmen, Reiten und Fechten vorgeschlagen. Doch nach dem Antrag zweier italienischer IOC-Mitglieder wurde das Laufen durch den Hindernis-Lauf und das Springen durch das Schießen ersetzt.
Anders, als Coubertin es vorgesehen hatte, zogen sich die Wettkämpfe über sechs Tage hin. "Von einer Prüfung, in der besonders die schnelle Auffassungsgabe und die Entschlusskraft über Sieg oder Niederlage entscheiden sollte", so Molzberger, "konnte zum Verdruss Coubertins also kaum noch die Rede sein".
Klaus Schormann, der Präsident der International Union of Modern Pentathlon (UIPM), beruft sich gern auf einen Satz in Coubertins Erinnerungen, dieser Wettbewerb sei "die wahre Weihe für den vollkommenen Athleten". Der ideelle Ursprung dieser Weihe aber war eindeutig militärischer Natur, wie die Dissertation Ansgar Molzbergers über die Stockholmer Spiele nun aufzeigt. Der Kölner Sporthistoriker bezeichnet den Moderne Fünfkampf als "sportliche Allegorie eines kriegerischen Botenganges zu Pferd, im Wasser und an Land".
Es sei kein historischer Zufall gewesen, dass die Schweden der Initiative Coubertins gern folgten. Einerseits entsprach der Mehrkampf dem Ideal der schwedischen Sportbewegung, wonach nicht der Spezialist, sondern der Allround-Athlet anzustreben war. Nur vor diesem Hintergrund ist erklärlich, warum 1912 der schwedische König Gustav V. den Sieger im ersten olympischen Leichtathletik-Zehnkampf, Jim Thorpe, als den größten Sportler der Welt rühmte. Andererseits stand mit dem Viktor Balck den schwedischen Organisatoren ein Mann vor, der laut Molzberger, "bei seinen nationalistisch geprägten Reden zur Propagierung des Sports gerne auch die Bedeutung des Sports für die Steigerung der Wehrkraft betonte".
Eben jener Gustav rettete auch die Durchführung des ersten Modernen Fünfkampfes, indem er die Pferde aus königlichen Ställen für das Reiten zur Verfügung stellte. Coubertin hatte 1910 zunächst die Disziplinen Laufen, Hoch- und Weitsprung, Schwimmen, Reiten und Fechten vorgeschlagen. Doch nach dem Antrag zweier italienischer IOC-Mitglieder wurde das Laufen durch den Hindernis-Lauf und das Springen durch das Schießen ersetzt.
Anders, als Coubertin es vorgesehen hatte, zogen sich die Wettkämpfe über sechs Tage hin. "Von einer Prüfung, in der besonders die schnelle Auffassungsgabe und die Entschlusskraft über Sieg oder Niederlage entscheiden sollte", so Molzberger, "konnte zum Verdruss Coubertins also kaum noch die Rede sein".