Montag, 29. April 2024

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Allein der richtige Abstand reicht nicht
Magnetfeld gegen das Leben

Bei der Suche nach Planeten anderer Sterne geht es auch um die Frage, ob wir allein im All sind oder ob es auch anderswo Lebensformen gibt. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Existenz flüssigen Wassers, und die hängt wesentlich vom Abstand eines Planeten von seinem Zentralstern ab.

Von Hermann-Michael Hahn | 10.02.2020
Eine künstlerische Darstellung des Planeten Proxima b mit dem Stern Proxima Centaueri am Horizont
Eng um den roten Zwergstern Proxima Centauri legt sich seine sogenannte bewohnbare Zone (dpa/Nature/M. Kornmesser)
Ist dieser zu gering, so ist ein Exoplanet einer sehr starken Bestrahlung durch seinen Stern ausgesetzt. Dann würde eventuell vorhandenes Wasser verdampfen. Ist der Abstand dagegen zu groß, so reicht die Bestrahlung nicht aus, und das Wasser würde dauerhaft gefrieren.
Die Astronomen sprechen in diesem Zusammenhang von der Ökosphäre oder der bewohnbaren Zone eines Sterns.
Doch der richtige Abstand allein reicht nicht aus. Es gibt noch eine weitere wichtige Vorbedingung für Leben auf einem anderen Planeten: die Aktivität oder innere Unruhe des Sterns selbst, die durch Aufbau und Stärke des stellaren Magnetfeldes geprägt wird.
Bei roten Zwergsternen wie etwa Proxima Centauri oder auch dem Zentralstern des Systems TRAPPIST-1 legt sich die bewohnbare Zone in einem engen Gürtel um den Stern. In diesem geringen Abstand kann der Einfluss des stellaren Magnetfeldes noch ausreichen, um eine mögliche Planetenatmosphäre innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit zu entfernen.
Als wirklich bewohnbare Planeten kommen daher nur erdähnliche Planeten in der Umgebung sonnenähnlicher Sterne in Frage, deren bewohnbare Zonen weit genug von der Sternoberfläche entfernt sind. Dann sind sie gegen störende Einflüsse des stellaren Magnetfeldes gefeit.