Dort sind sämtliche Teile, insbesondere die Wurzeln, giftig. Die Vergiftungserscheinungen, die dort auftreten können, sind auch dosisabhängig natürlich und können lebensbedrohliche Zustände hervorrufen.
Der Apotheker Christoph Luchte ist beim Landesinstitut für den öffentlichen Gesundheitsdienst Nordrhein-Westfalen in Münster beschäftigt. Durchschnittlich 60 000 behandlungsbedürftige Vergiftungserscheinungen werden jährlich in Deutschland registriert; zwei Drittel der Patienten sind Kinder. Immer wieder wird ihnen zum Beispiel die Eibe gefährlich, deren Nadeln und Samen stark giftig sind:
Gerade Kinder lassen sich ja von bunten Früchten, wie es bei der Eibe der Fall ist, verlocken. Wobei es allerdings so ist, dass bei der Eibe die roten Beeren – genauer gesagt sind es Scheinfrüchte, Samenmantel – dass diese nicht selbst giftig sind, sondern die Samen, wenn man darauf kaut.
Maiglöckchen und Fingerhut, Seidelbast und Goldregen, Liguster und Herbstzeitlose – eine Reihe von Giftpflanzen ist in Gärten und Parks weit verbreitet. Das Wissen um die Gefahr, die von ihnen ausgehen kann, erweist sich als verlässlichster Schutz, meint Christoph Luchte:
Man sollte selbst die Pflanzen kennen, die in der eigenen Umgebung sind, im Garten, vielleicht auch in den angrenzenden Parks der Wohngegend. Dann sollte man die Kinder rechtzeitig aufklären, soweit es geht. Meistens geht das schon mit vier, fünf Jahren, dass man den Kindern nahe bringt, welche Pflanzen giftig sind, wie mit diesen umzugehen ist...
... und dass sie am besten nichts Unbekanntes in den Mund stecken.
Ist es trotzdem passiert, hat man also den Verdacht, ein Kind könnte giftige Pflanzenteile gegessen haben, lautet der wichtigste Rat: nicht in Panik geraten:
Ruhe bewahren, dann auch nicht mit dem Kind schimpfen, damit mögliche weitere Schritte durch das Kind nicht völlig blockiert werden. Dann sollte man, wenn man sich nicht sicher ist, ob es eine giftige Pflanze ist, die aufgenommen ist, eine Giftnotrufzentrale anrufen oder, falls nichts verfügbar ist, einen Arzt. Aber in erster Linie würde ich die Giftnotrufzentralen bevorzugen, dort schildern, wer, wann, was, in welcher Menge aufgenommen hat und möglicherweise auch schon Symptome, die aufgetreten sind, schildern.
Giftinformationszentren gibt es unter anderem in Berlin, Bonn, Erfurt und München. Sie haben die Aufgabe, einzuschätzen, wie dringend das Problem ist und Informationen zu vermitteln, mit denen man zum Kinderarzt oder in die Kinderklinik gehen kann. Trotz aller Aufregung sollte man daran denken, die fragliche Pflanze möglichst detailliert beschreiben zu können:
Man sollte nach Möglichkeit die Pflanze in allen ihren Teilen direkt vor sich haben, so dass auch die Experten in der Giftnotrufzentrale nachfragen können auf bestimmte Merkmale, damit die möglichst konkret sagen können, welche Pflanze das ist. Daraufhin können die auch direkt entscheiden, was genau bei dieser Pflanze zu tun ist.
Das wird dann die Giftnotrufzentrale sagen, dass, wenn es eine Vergiftung ist, die Symptome alle daraufhin deuten, dass dann natürlich Eile geboten ist.
Christoph Luchte warnt vor eigenmächtigen und vorschnellen Hilfsmaßnahmen.
Auf keinen Fall sollte man Kindern Salzwasser zum Erbrechen geben; das kann lebensgefährlich sein. Dem Arzt steht dafür ein Medikament zur Verfügung, oder er verabreicht ein Gegengift.
Weitere Information:
Broschüre "Beschauen, nicht kauen" vom Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit, NRW (enthält ein Verzeichnis aller Giftinformationszentren)
40190 Düsseldorf
Was tun im Ernstfall?
Da Laien in der Regel Pflanzen nicht ausreichend bestimmen können, sollte man nach dem Verzehr von möglicherweise giftigen Pflanzen in jedem Fall fachlichen Rat einholen. Bei akuten Vergiftungsfällen hilft die Informationszentrale gegen Vergiftungen der Universität Bonn weiter. Der Giftnotruf ist rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0228 / 1 92 40 zu erreichen. Für generelle Anfragen, d.h. keine Notfälle, wählen Sie bitte 0228 / 21 35 48.
Der Apotheker Christoph Luchte ist beim Landesinstitut für den öffentlichen Gesundheitsdienst Nordrhein-Westfalen in Münster beschäftigt. Durchschnittlich 60 000 behandlungsbedürftige Vergiftungserscheinungen werden jährlich in Deutschland registriert; zwei Drittel der Patienten sind Kinder. Immer wieder wird ihnen zum Beispiel die Eibe gefährlich, deren Nadeln und Samen stark giftig sind:
Gerade Kinder lassen sich ja von bunten Früchten, wie es bei der Eibe der Fall ist, verlocken. Wobei es allerdings so ist, dass bei der Eibe die roten Beeren – genauer gesagt sind es Scheinfrüchte, Samenmantel – dass diese nicht selbst giftig sind, sondern die Samen, wenn man darauf kaut.
Maiglöckchen und Fingerhut, Seidelbast und Goldregen, Liguster und Herbstzeitlose – eine Reihe von Giftpflanzen ist in Gärten und Parks weit verbreitet. Das Wissen um die Gefahr, die von ihnen ausgehen kann, erweist sich als verlässlichster Schutz, meint Christoph Luchte:
Man sollte selbst die Pflanzen kennen, die in der eigenen Umgebung sind, im Garten, vielleicht auch in den angrenzenden Parks der Wohngegend. Dann sollte man die Kinder rechtzeitig aufklären, soweit es geht. Meistens geht das schon mit vier, fünf Jahren, dass man den Kindern nahe bringt, welche Pflanzen giftig sind, wie mit diesen umzugehen ist...
... und dass sie am besten nichts Unbekanntes in den Mund stecken.
Ist es trotzdem passiert, hat man also den Verdacht, ein Kind könnte giftige Pflanzenteile gegessen haben, lautet der wichtigste Rat: nicht in Panik geraten:
Ruhe bewahren, dann auch nicht mit dem Kind schimpfen, damit mögliche weitere Schritte durch das Kind nicht völlig blockiert werden. Dann sollte man, wenn man sich nicht sicher ist, ob es eine giftige Pflanze ist, die aufgenommen ist, eine Giftnotrufzentrale anrufen oder, falls nichts verfügbar ist, einen Arzt. Aber in erster Linie würde ich die Giftnotrufzentralen bevorzugen, dort schildern, wer, wann, was, in welcher Menge aufgenommen hat und möglicherweise auch schon Symptome, die aufgetreten sind, schildern.
Giftinformationszentren gibt es unter anderem in Berlin, Bonn, Erfurt und München. Sie haben die Aufgabe, einzuschätzen, wie dringend das Problem ist und Informationen zu vermitteln, mit denen man zum Kinderarzt oder in die Kinderklinik gehen kann. Trotz aller Aufregung sollte man daran denken, die fragliche Pflanze möglichst detailliert beschreiben zu können:
Man sollte nach Möglichkeit die Pflanze in allen ihren Teilen direkt vor sich haben, so dass auch die Experten in der Giftnotrufzentrale nachfragen können auf bestimmte Merkmale, damit die möglichst konkret sagen können, welche Pflanze das ist. Daraufhin können die auch direkt entscheiden, was genau bei dieser Pflanze zu tun ist.
Das wird dann die Giftnotrufzentrale sagen, dass, wenn es eine Vergiftung ist, die Symptome alle daraufhin deuten, dass dann natürlich Eile geboten ist.
Christoph Luchte warnt vor eigenmächtigen und vorschnellen Hilfsmaßnahmen.
Auf keinen Fall sollte man Kindern Salzwasser zum Erbrechen geben; das kann lebensgefährlich sein. Dem Arzt steht dafür ein Medikament zur Verfügung, oder er verabreicht ein Gegengift.
Weitere Information:
Broschüre "Beschauen, nicht kauen" vom Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit, NRW (enthält ein Verzeichnis aller Giftinformationszentren)
40190 Düsseldorf
Was tun im Ernstfall?
Da Laien in der Regel Pflanzen nicht ausreichend bestimmen können, sollte man nach dem Verzehr von möglicherweise giftigen Pflanzen in jedem Fall fachlichen Rat einholen. Bei akuten Vergiftungsfällen hilft die Informationszentrale gegen Vergiftungen der Universität Bonn weiter. Der Giftnotruf ist rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0228 / 1 92 40 zu erreichen. Für generelle Anfragen, d.h. keine Notfälle, wählen Sie bitte 0228 / 21 35 48.