Also mit Klischees geh ich so um, dass ich sie ignoriere.
... und damit hat sie richtig gelegen. Juliane Wiemerslage ist heute Personalchefin von IBM Deutschland und führt über 26.000 Mitarbeiter. Sie ist eine der wenigen Frauen in deutschen Vorstandsetagen überhaupt. Dunkelhaarig und durchtrainiert und die Klischees sind ihr bekannt – Frauen im Topmanagement gelten als Chefs Liebling, als eiskalt oder machthungrig. Dabei, sagt die 45-Jährige, zählt für weiblichen Nachwuchs heute nur eins: Mehr Leistung und weniger Zweifel an sich selbst.
Es ist ja alles eine Frage des Selbstbewusstseins. Wie Sie dann von den anderen wahrgenommen werden. Wenn Sie selbstbewusst da sitzen, dann passiert Ihnen das wahrscheinlich nicht, dass Sie nicht zu Wort kommen.
Unterbrechen oder gar aufspringen – das seien Techniken, um in Männerrunden auf sich aufmerksam zu machen, sagt Juliane Wiemerslage. Das schafft Raum für eigene Meinung und gute Vorschläge. Allerdings: Frauen müssen den Aufstieg auch unbedingt wollen. Verantwortung gibt es weniger in Frauenjobs wie Marketing, sondern im Kerngeschäft - Vertrieb, Einkauf oder Produktion.
Also was wir von Vorteil sehen, weshalb wir das auch fördern, ist: Sie haben einerseits die fachlichen Qualitäten sowieso, sie haben eine ungeheure Leistungsbereitschaft, sie sind zuverlässig, und sie haben diese weichen Faktoren - Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, auch die schlichte Eigenschaft des Zuhören-Könnens. Sie sind ja dann als Frau besser, weil Sie beides haben.
Frauen interessieren sich weniger für Macht und Selbstdarstellung. Das verkürzt zwar die Konferenzen, aber auch die Aufstiegschancen im Job. Aber Frauen weichen den männlichen Platzhirschen zunehmend aus und schaffen sich eigene Strukturen. Wie etwa im künftigen EU-Nachbarland Polen, wo heute 40 Prozent der Selbständigen Frauen sind.
Viele Frauen haben private Unternehmen. Die sind mehr innovativ, die suchen Ideen für das Leben. Die öffnen private Geschäfte, die gründen kleine Unternehmen wie Friseur, Kosmetiksalon. Die arbeiten, die haben das Geld und die haben Arbeit für andere Menschen.
Irena Eiris hat auch so angefangen: Mit nur einem Mitarbeiter füllte die Pharmazeutin einst selbstgerührte Cremes von Hand in Dosen. Heute ist sie die Chefin des größten polnischen Kosmetik-Konzerns mit Filialen bis Kolumbien und 18 Millionen Euro Jahresumsatz.
Die Geschichte Polens war immer sehr schwierig, bis dann die Umwandlung kam. Und wir Frauen mussten immer sehr gut organisieren und kombinieren. Deshalb sind wir vielleicht stärker als die Männer.
Die sozialistische Mangelwirtschaft war die beste Managerschule für die Frauen Polens, sagt Irena Eiris. Heute würden sie bei Jobverlust nicht aufstecken, wären besser gebildet und kompromissbereit beim Spagat zwischen Familie und Beruf.
Natürlich hat niemand gesagt, dass so was leicht ist. Ich bin kein Workaholic, ich arbeite nicht lang, sondern effektiv. Und Zeit für meine Familie ist ausdrücklich Zeit für Erholung. Das ist das Geheimnis.
Kinder kriegen ohne Karriereknick - für Frauen noch immer die größte Hürde. IBM-Frau Juliane Wiemerslage ist wie zwei Drittel der deutschen Managerinnen kinderlos. Weil sie als Mentorin weibliche Nachwuchskräfte betreut, weiß sie, dass sich deutsche Frauen vor der Doppelbelastung gern in die Babypause flüchten.
Ich habe eine Französin und die hat eine ganz andere Denke als ihre deutschen Kolleginnen. Zum Beispiel hat die grade ein Kind bekommen und da sagte sie: Ach, das Kind kommt im Mai und im Oktober bin ich zurück. Und in diesen wenigen Monaten können wir natürlich den Job für sie offen halten und sie hatte dann überhaupt kein Problem, wieder einzusteigen.
Bei der schwierigen Suche nach dem Krippenplatz half der Konzern kräftig mit. Das ist üblich beim Mutterkonzern in Amerika – dort seien die Geschlechterbarrieren auch weitgehend abgebaut, sagt Wiemerslage. Damit die Deutschen nachziehen, setzt die Personalchefin inzwischen auf zwei Dinge: Qualifizierte Teilzeitarbeit in der Babypause und das Mentor-System. Denn von persönlicher Karrierebegleitung haben junge Frauen heute oft mehr als von jedem Gleichstellungsgesetz.
... und damit hat sie richtig gelegen. Juliane Wiemerslage ist heute Personalchefin von IBM Deutschland und führt über 26.000 Mitarbeiter. Sie ist eine der wenigen Frauen in deutschen Vorstandsetagen überhaupt. Dunkelhaarig und durchtrainiert und die Klischees sind ihr bekannt – Frauen im Topmanagement gelten als Chefs Liebling, als eiskalt oder machthungrig. Dabei, sagt die 45-Jährige, zählt für weiblichen Nachwuchs heute nur eins: Mehr Leistung und weniger Zweifel an sich selbst.
Es ist ja alles eine Frage des Selbstbewusstseins. Wie Sie dann von den anderen wahrgenommen werden. Wenn Sie selbstbewusst da sitzen, dann passiert Ihnen das wahrscheinlich nicht, dass Sie nicht zu Wort kommen.
Unterbrechen oder gar aufspringen – das seien Techniken, um in Männerrunden auf sich aufmerksam zu machen, sagt Juliane Wiemerslage. Das schafft Raum für eigene Meinung und gute Vorschläge. Allerdings: Frauen müssen den Aufstieg auch unbedingt wollen. Verantwortung gibt es weniger in Frauenjobs wie Marketing, sondern im Kerngeschäft - Vertrieb, Einkauf oder Produktion.
Also was wir von Vorteil sehen, weshalb wir das auch fördern, ist: Sie haben einerseits die fachlichen Qualitäten sowieso, sie haben eine ungeheure Leistungsbereitschaft, sie sind zuverlässig, und sie haben diese weichen Faktoren - Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, auch die schlichte Eigenschaft des Zuhören-Könnens. Sie sind ja dann als Frau besser, weil Sie beides haben.
Frauen interessieren sich weniger für Macht und Selbstdarstellung. Das verkürzt zwar die Konferenzen, aber auch die Aufstiegschancen im Job. Aber Frauen weichen den männlichen Platzhirschen zunehmend aus und schaffen sich eigene Strukturen. Wie etwa im künftigen EU-Nachbarland Polen, wo heute 40 Prozent der Selbständigen Frauen sind.
Viele Frauen haben private Unternehmen. Die sind mehr innovativ, die suchen Ideen für das Leben. Die öffnen private Geschäfte, die gründen kleine Unternehmen wie Friseur, Kosmetiksalon. Die arbeiten, die haben das Geld und die haben Arbeit für andere Menschen.
Irena Eiris hat auch so angefangen: Mit nur einem Mitarbeiter füllte die Pharmazeutin einst selbstgerührte Cremes von Hand in Dosen. Heute ist sie die Chefin des größten polnischen Kosmetik-Konzerns mit Filialen bis Kolumbien und 18 Millionen Euro Jahresumsatz.
Die Geschichte Polens war immer sehr schwierig, bis dann die Umwandlung kam. Und wir Frauen mussten immer sehr gut organisieren und kombinieren. Deshalb sind wir vielleicht stärker als die Männer.
Die sozialistische Mangelwirtschaft war die beste Managerschule für die Frauen Polens, sagt Irena Eiris. Heute würden sie bei Jobverlust nicht aufstecken, wären besser gebildet und kompromissbereit beim Spagat zwischen Familie und Beruf.
Natürlich hat niemand gesagt, dass so was leicht ist. Ich bin kein Workaholic, ich arbeite nicht lang, sondern effektiv. Und Zeit für meine Familie ist ausdrücklich Zeit für Erholung. Das ist das Geheimnis.
Kinder kriegen ohne Karriereknick - für Frauen noch immer die größte Hürde. IBM-Frau Juliane Wiemerslage ist wie zwei Drittel der deutschen Managerinnen kinderlos. Weil sie als Mentorin weibliche Nachwuchskräfte betreut, weiß sie, dass sich deutsche Frauen vor der Doppelbelastung gern in die Babypause flüchten.
Ich habe eine Französin und die hat eine ganz andere Denke als ihre deutschen Kolleginnen. Zum Beispiel hat die grade ein Kind bekommen und da sagte sie: Ach, das Kind kommt im Mai und im Oktober bin ich zurück. Und in diesen wenigen Monaten können wir natürlich den Job für sie offen halten und sie hatte dann überhaupt kein Problem, wieder einzusteigen.
Bei der schwierigen Suche nach dem Krippenplatz half der Konzern kräftig mit. Das ist üblich beim Mutterkonzern in Amerika – dort seien die Geschlechterbarrieren auch weitgehend abgebaut, sagt Wiemerslage. Damit die Deutschen nachziehen, setzt die Personalchefin inzwischen auf zwei Dinge: Qualifizierte Teilzeitarbeit in der Babypause und das Mentor-System. Denn von persönlicher Karrierebegleitung haben junge Frauen heute oft mehr als von jedem Gleichstellungsgesetz.