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Alles auf eine Karte setzen

Alles auf eine Karte setzen, das tut die Universität Freiburg seit einigen Tagen. Täglich drängen sich Hunderte von Studenten in den Großen Senatssaal, stellen sich geduldig in die Schlagen und warten, bis sie an einen der Schalter gelangen. Hier wird die neue UniCard ausgegeben, die rein äußerlich wie eine Kreditkarte mit Passbild daherkommt. Halten die Studenten die neue Chipkarte in der Hand, können sie einige Meter weiter an einem Test-Terminal ausprobieren, was die Karte alles kann. Nahezu alles, was bislang mit Formularen, Anstehen oder Warten verbunden war, kann nun mit der UniCard erledigt werden. Ob Buchausleihe in der Bibliothek, die Zugangsberechtigung zu einem Labor oder bargeldloses Kopieren, die Chipkarte ist Ersatz für alles. Auch Prüfungsergebnisse spukt das Terminal aus, die Rückmeldung geht am Terminal und bis zu 150 Mark kann man sich über eine EC-Karte auf die UniCard laden. Zum 21. Dezember wird es in der Mensa keine Essensmarken mehr geben, denn die Chipkarte kann auch das.

    Das Projekt UniCard kostet die Universität Freiburg rund eine Million Mark. Nach Ansicht der Hochschulleitung eine sinnvolle Investition. Mitarbeiter werden von routinemäßigen und meist zeitraubenden Verwaltungsjobs entbunden, haben so mehr Zeit für persönliche Beratungen. Kritische Fragen nach dem Datenschutz meint die Uni-Leitung mit Fug und Recht abweisen zu können. Die Karte enthält ganz bewusst nur ein Minimum an persönlichen Daten. Sie hat keinen Namen gespeichert und außer der Matrikelnummer keinerlei studentenrelevante persönlichen Daten. Von über 19.000 eingeschriebenen Studenten haben bereits 7.000 eine UniCard beantragt. Auch die Studenten glauben an die neue Karte, erhoffen sich vor allem Zeitersparnis, weniger Ausweise im Geldbeutel und eine größere Leistungsvielfalt.

    Related Links:

    Die Universität Freiburg mit Informationen zu ihrer UniCard