
"Alles, was mit Elektrotechnik zu tun hat, fand ich aufregend."
Der Mann, der das in hohem Alter mit leuchtenden Augen sagt, ist einer der herausragenden amerikanischen Forscher und Unternehmer im Bereich der Unterhaltungselektronik. Als Kind reparierte er schon jedes defekte Radiogerät, das ihm in die Hände fiel. Der Sprössling indischer Einwanderer lernte im Philadelphia der 30er-Jahre Rassendiskriminierung kennen, wurde 1947 unter Tausenden Bewerbern ausgewählt und konnte am MIT, dem Massachusetts Institute of Technology studieren. Er wurde Schüler des weltberühmten Mathematikers Norbert Wiener, Begründer der Kybernetik, der Steuerungs- und Regelungslehre .
"Ich habe Geige gelernt seit ich sechs war, so bis 14, bei einem russischen Lehrer aus Moskau."
Die Mutter ließ ihn Musik erlernen. Der Vater wusste, der Junge geht mal ans MIT. Dass er im Bereich Elektrotechnik und Psychoakustik weltberühmt würde, ahnte er selber nicht.
"Viele Dinge in meinem Leben habe ich nicht angestoßen, ich wurde hineingeschubst. Aber, wenn ich das alles vorher nicht gemacht hätte, wäre ich in dem Bereich nicht tätig geworden und hätte kein Unternehmen gegründet."
Das war Anfang der 60er. Der junge Professor für Elektrotechnik machte Forschungen über akustische Wellen und bineurale Hörmessungen. Er fand heraus, dass 90 Prozent des erzeugten Schalls indirekt wiedergegeben werden.
"Die Grundlagenforschung ist die Basis für alles das, was wir heute tun."
Anton Schalkamp ist Geschäftsführer Bose Deutschland:
"Ich denke, es macht natürlich schon einen Unterschied aus, ob ich ein inhabergeführtes Unternehmen habe, in dem die Person, die da vorne steht, Bose heißt, und dieser Name auch am Gebäude steht, und der sein Leben lang an diesem Unternehmen gearbeitet hat. Das, denke ich, macht natürlich einen Unterschied aus."
"Besser durch Forschung" lautet der Firmenslogan von Bose. Und das ist obsessive Wirklichkeit. Ob Medizintechnik oder Automobiltechnik, es wird solange geforscht, bis was rauskommt. Möglich ist das nur, weil das Unternehmen keinen Aktionären verpflichtet ist.
"Wäre nicht ich der Chef, sondern so ein Master of Business Administration, der hätte mich schon tausendmal rausgeschmissen …"
… sagt Amar Bose. Deutschland-Geschäftsführer Anton Schalkamp erklärt es so:
"Ich denke, dass das einer der Grundsätze bei Bose ist, dass wir erwirtschaftete Gewinne nicht aus dem Unternehmen rausnehmen, sondern wieder investieren, um neue Produkte zu entwickeln. Dieser hörbare Unterschied ist nicht eine Geschmackssache, sondern bringt dem Konsumenten, den Käufer, einfach dichter an das Originalgeschehen heran."
Auch das hat seinen Grund in einer persönlichen Erfahrung des Mannes, der heute mehrere Tausend Menschen beschäftigt, die Kopfhörer und Lautsprecher sowie Home-Cinema-Anlagen für alle Lebenslagen bauen. Amar Bose kaufte sich als junger Mann eine Musikanlage, die beste technische Werte besaß, aber unbefriedigend klang.
"Ich wusste alles über die Elektrotechnik, über Frequenzgänge, aber nichts über Psychoakustik. Die Anlage hatte alle erforderlichen guten Werte, klang aber unrealistisch."
Technische Werte sind also nicht alles. Die Musik und der Hörer, der Klang, der Raum und seine Wahrnehmung, die Schallerzeugung, die Aufzeichnung, Übertragung und Wiedergabe sind Elemente eines komplexen Hör-Systems. Das analysierte Amar Bose. Der Mathematiker machte aus Theorie Praxis; er wechselte von der faculty zur factory, von der Universität zum Unternehmen, realisierte seine Patente am Markt. Komplexe Geschehen in einfache, bedienungsfreundliche Praxis zu übersetzen ist seine Spezialität:
"I was excited about anything in the field of electronics."
Der Mann, der das in hohem Alter mit leuchtenden Augen sagt, ist einer der herausragenden amerikanischen Forscher und Unternehmer im Bereich der Unterhaltungselektronik. Als Kind reparierte er schon jedes defekte Radiogerät, das ihm in die Hände fiel. Der Sprössling indischer Einwanderer lernte im Philadelphia der 30er-Jahre Rassendiskriminierung kennen, wurde 1947 unter Tausenden Bewerbern ausgewählt und konnte am MIT, dem Massachusetts Institute of Technology studieren. Er wurde Schüler des weltberühmten Mathematikers Norbert Wiener, Begründer der Kybernetik, der Steuerungs- und Regelungslehre .
"Ich habe Geige gelernt seit ich sechs war, so bis 14, bei einem russischen Lehrer aus Moskau."
Die Mutter ließ ihn Musik erlernen. Der Vater wusste, der Junge geht mal ans MIT. Dass er im Bereich Elektrotechnik und Psychoakustik weltberühmt würde, ahnte er selber nicht.
"Viele Dinge in meinem Leben habe ich nicht angestoßen, ich wurde hineingeschubst. Aber, wenn ich das alles vorher nicht gemacht hätte, wäre ich in dem Bereich nicht tätig geworden und hätte kein Unternehmen gegründet."
Das war Anfang der 60er. Der junge Professor für Elektrotechnik machte Forschungen über akustische Wellen und bineurale Hörmessungen. Er fand heraus, dass 90 Prozent des erzeugten Schalls indirekt wiedergegeben werden.
"Die Grundlagenforschung ist die Basis für alles das, was wir heute tun."
Anton Schalkamp ist Geschäftsführer Bose Deutschland:
"Ich denke, es macht natürlich schon einen Unterschied aus, ob ich ein inhabergeführtes Unternehmen habe, in dem die Person, die da vorne steht, Bose heißt, und dieser Name auch am Gebäude steht, und der sein Leben lang an diesem Unternehmen gearbeitet hat. Das, denke ich, macht natürlich einen Unterschied aus."
"Besser durch Forschung" lautet der Firmenslogan von Bose. Und das ist obsessive Wirklichkeit. Ob Medizintechnik oder Automobiltechnik, es wird solange geforscht, bis was rauskommt. Möglich ist das nur, weil das Unternehmen keinen Aktionären verpflichtet ist.
"Wäre nicht ich der Chef, sondern so ein Master of Business Administration, der hätte mich schon tausendmal rausgeschmissen …"
… sagt Amar Bose. Deutschland-Geschäftsführer Anton Schalkamp erklärt es so:
"Ich denke, dass das einer der Grundsätze bei Bose ist, dass wir erwirtschaftete Gewinne nicht aus dem Unternehmen rausnehmen, sondern wieder investieren, um neue Produkte zu entwickeln. Dieser hörbare Unterschied ist nicht eine Geschmackssache, sondern bringt dem Konsumenten, den Käufer, einfach dichter an das Originalgeschehen heran."
Auch das hat seinen Grund in einer persönlichen Erfahrung des Mannes, der heute mehrere Tausend Menschen beschäftigt, die Kopfhörer und Lautsprecher sowie Home-Cinema-Anlagen für alle Lebenslagen bauen. Amar Bose kaufte sich als junger Mann eine Musikanlage, die beste technische Werte besaß, aber unbefriedigend klang.
"Ich wusste alles über die Elektrotechnik, über Frequenzgänge, aber nichts über Psychoakustik. Die Anlage hatte alle erforderlichen guten Werte, klang aber unrealistisch."
Technische Werte sind also nicht alles. Die Musik und der Hörer, der Klang, der Raum und seine Wahrnehmung, die Schallerzeugung, die Aufzeichnung, Übertragung und Wiedergabe sind Elemente eines komplexen Hör-Systems. Das analysierte Amar Bose. Der Mathematiker machte aus Theorie Praxis; er wechselte von der faculty zur factory, von der Universität zum Unternehmen, realisierte seine Patente am Markt. Komplexe Geschehen in einfache, bedienungsfreundliche Praxis zu übersetzen ist seine Spezialität:
"I was excited about anything in the field of electronics."