Soldaten, die in Tarnanzügen und in Dreiergruppen, die Maschinenpistolen auf den Boden gerichtet, durch Bahnhöfe und Flughafenhallen Patrouille gehen – dies gehört in Frankreich seit Jahren zum Alltag, ebenso Absperrgitter vor sämtlichen Schulen oder jüdischen Einrichtungen - ist Teil des Antiterrorplans Vigipirate, der seit den Anschlägen von London im Juli 2005 permanent auf der vorletzten Warnstufe rot steht.
Und so war man im September hier zunächst skeptisch, als Innenminister Hortefeux plötzlich an die Öffentlichkeit ging und verkündete, die Sicherheitsmaßnahmen würden wegen akuter Terrordrohungen noch weiter verschärft, sich die Terrorwarnstufe aber nicht veränderte – viele sahen im ungewohnten Öffentlichmachen von Terrordrohungen ein Manöver der Regierung, um von den heftigen, landesweiten Protesten gegen die Rentenreform abzulenken.
Eine erste Warnung war von Interpol am 9. September gekommen, eine Woche später hatten Frankreichs Geheimdienste Informationen über eine Frau, die einen Selbstmordanschlag in Paris geplant haben sollte. An diesem Tag stellte sich der Innenminister unter dem Eiffelturm, der da bereits zwei Mal wegen anonymer Bombendrohungen geräumt worden war, vor die Fernsehkameras und sagte:
"Eine Reihe von Indizien der letzten Tage, ja der letzten Stunden zeigen, dass die Bedrohung durch Terror auf hohem Niveau ist. Angesichts dessen haben wir die Überwachungsmaßnahmen verstärkt."
Drei Wochen später lieferte dann der saudische Geheimdienst Paris Informationen, wonach Frankreich im Visier der El Kaida auf der arabischen Halbinsel sei, am 28. Oktober schließlich meldete sich Osama Bin Laden per Tondokument zu Wort , drohte erstmals überhaupt ausschließlich Frankreich wegen dessen militärischer Präsenz in Afghanistan und rechtfertigte die Entführung von fünf französischen Mitarbeitern des Atomkonzerns Areva im September im Niger durch die nordafrikanische Terrorgruppe El Kaida im Maghreb. Und Bin Laden verurteilte ausdrücklich auch das Burkaverbot in Frankreich. Staatspräsident Sarkzoy persönlich erwiderte:
"Selbstverständlich lässt sich Frankreich seine Politik von niemandem diktieren, schon gar nicht von Terroristen. Das Gesetz über die Burka ist verabschiedet und in Kraft, die französische Republik hat eine klare Wahl getroffen."
Frankreich ist seit der blutigen Terrorserie mit acht Toten und über 200 Verletzten in Paris Mitte der 90er-Jahre durch algerische Terroristen von Anschlägen verschont geblieben. Experten sagen, dass dies zum einen auf gute Zusammenarbeit mit den algerischen Geheimdiensten zurückzuführen sei, vor allem aber auf ein besonderes, juristisches Arsenal, das der Polizei die Möglichkeit gibt, wie man hier sagt, mit dem Fuß in einen Ameisenhaufen zu treten: der Verdacht der "Bildung einer kriminellen Vereinigung mit terroristischem Hintergrund", gibt der Polizei die Möglichkeit, sehr früh und umfassend Verdächtige vorübergehend festzunehmen und sie 96 Stunden in Gewahrsam zu halten. In der Praxis müssen die meisten danach wieder frei gelassen werden – und doch, so war jüngst zu hören – habe man auf Grund dieser Methode jährlich zwei bis drei Anschläge verhindern können.
Und so war man im September hier zunächst skeptisch, als Innenminister Hortefeux plötzlich an die Öffentlichkeit ging und verkündete, die Sicherheitsmaßnahmen würden wegen akuter Terrordrohungen noch weiter verschärft, sich die Terrorwarnstufe aber nicht veränderte – viele sahen im ungewohnten Öffentlichmachen von Terrordrohungen ein Manöver der Regierung, um von den heftigen, landesweiten Protesten gegen die Rentenreform abzulenken.
Eine erste Warnung war von Interpol am 9. September gekommen, eine Woche später hatten Frankreichs Geheimdienste Informationen über eine Frau, die einen Selbstmordanschlag in Paris geplant haben sollte. An diesem Tag stellte sich der Innenminister unter dem Eiffelturm, der da bereits zwei Mal wegen anonymer Bombendrohungen geräumt worden war, vor die Fernsehkameras und sagte:
"Eine Reihe von Indizien der letzten Tage, ja der letzten Stunden zeigen, dass die Bedrohung durch Terror auf hohem Niveau ist. Angesichts dessen haben wir die Überwachungsmaßnahmen verstärkt."
Drei Wochen später lieferte dann der saudische Geheimdienst Paris Informationen, wonach Frankreich im Visier der El Kaida auf der arabischen Halbinsel sei, am 28. Oktober schließlich meldete sich Osama Bin Laden per Tondokument zu Wort , drohte erstmals überhaupt ausschließlich Frankreich wegen dessen militärischer Präsenz in Afghanistan und rechtfertigte die Entführung von fünf französischen Mitarbeitern des Atomkonzerns Areva im September im Niger durch die nordafrikanische Terrorgruppe El Kaida im Maghreb. Und Bin Laden verurteilte ausdrücklich auch das Burkaverbot in Frankreich. Staatspräsident Sarkzoy persönlich erwiderte:
"Selbstverständlich lässt sich Frankreich seine Politik von niemandem diktieren, schon gar nicht von Terroristen. Das Gesetz über die Burka ist verabschiedet und in Kraft, die französische Republik hat eine klare Wahl getroffen."
Frankreich ist seit der blutigen Terrorserie mit acht Toten und über 200 Verletzten in Paris Mitte der 90er-Jahre durch algerische Terroristen von Anschlägen verschont geblieben. Experten sagen, dass dies zum einen auf gute Zusammenarbeit mit den algerischen Geheimdiensten zurückzuführen sei, vor allem aber auf ein besonderes, juristisches Arsenal, das der Polizei die Möglichkeit gibt, wie man hier sagt, mit dem Fuß in einen Ameisenhaufen zu treten: der Verdacht der "Bildung einer kriminellen Vereinigung mit terroristischem Hintergrund", gibt der Polizei die Möglichkeit, sehr früh und umfassend Verdächtige vorübergehend festzunehmen und sie 96 Stunden in Gewahrsam zu halten. In der Praxis müssen die meisten danach wieder frei gelassen werden – und doch, so war jüngst zu hören – habe man auf Grund dieser Methode jährlich zwei bis drei Anschläge verhindern können.