Bei dem Wort Hufschmied denken viele unwillkürlich an einen muskelbepackten Zwei-Meter-Menschen. Doch diesem Bild entspricht Elisabeth Schur aus Falkenhagen bei Göttingen so gar nicht. Aber die 42jährige Mutter von zwei Kindern kann trotzdem kräftig zupacken, wie ihr rauher Händedruck verrät. Eigentlich ist Elisabeth Schur gelernte Agraringenieurin - die Ausbildung zur Hufschmiedin kam erst später dazu:
Ein Traumberuf war das sicherlich nicht, weil, ich hab ja erst den Umweg über den Landwirt gemacht. Und da hab ich dann eben überlegt, ob das nicht der bessere Weg ist. Weil, als Frau in der Landwirtschaft arbeiten – wenn man keinen eigenen Betrieb hat, ist es überwiegend so, dass man im Angestelltenverhältnis sein muss, und das war für mich eben finanziell nicht attraktiv genug.
Und so hat Elisabeth Schur von der einen Männerdomäne in die nächste gewechselt. Ganze sechs Jahre Ausbildung musste sie dafür absolvieren: Erst die für einen Hufschmied obligatorische Lehre als Schlosser oder im Metallbau, dann ein einjähriges Praktikum bei einem Hufschmied, das Elisabeth Schur freiwillig auf zwei Jahre verlängerte, schließlich ein viermonatiger Lehrgang und die Prüfung.
Mit den männlichen Kollegen hat die frisch gebackene Hufschmiedin keine Probleme. Auch als Frau wird sie voll akzeptiert. Der manchmal etwas rauhe Umgangston und die schwere Arbeit stören Elisabeth Schur nicht. In erster Linie komme es sowieso nicht auf Kraft, sondern auf die richtige Technik an, meint sie:
Also als Frau – ich bin nicht ganz schlank, muss man dazu sagen, also ein etwas muskulöser Typ - und da habe ich also wirklich keine Probleme. Ich bin auch nicht so recht groß. Das ist aber auch von Vorteil. Wenn man überwiegend kleinere Pferde macht, dann ist es ja ganz logisch, dass man, wenn man von oben runterkommt – zwei Meter – einen weiteren Weg hat, als wenn man etwas kleiner ist.
Für ihre Kunden war die weibliche Hufschmiedin zuerst gewöhnungsbedürftig. Doch mittlerweile wird Elisabeth Schurs ruhige Art sehr geschätzt. Pferdebesitzerin Ute Schrammke meint, die männlichen Kollegen seien einfach ungeduldiger:
Ja, dass die Männer eher mal, wenn ein Pferd mal nicht richtig steht, auch mal eher zuboxen oder so, was irgendwo ein Selbstschutz ist. Aber meistens ist es so, mit Ruhe und Toleranz erreicht man das dann doch eher. Also bei Männern habe ich das Gefühl, die buffen dann eher, als dass sie mal einen Moment Geduld haben.
Auch ihre Stute Ronja hat Vertrauen zu Elisabeth Schur. Das Norwegerpferd ist auf einem Auge blind - trotzdem lässt das Tier die stinkende Prozedur geduldig über sich ergehen. Selbst die tragbare Feldesse, die mit Propangas beheizt wird, bringt sie nicht aus der Ruhe:
So, hier mache ich jetzt die Eisen warm, lege meine Eisen ins Feuer, und währenddessen kann ich das Pferd ausschneiden und zum Beschlag die Füße vorbereiten. Jetzt hole ich das Eisen aus dem Feuer, das ist jetzt rot glühend, jetzt gehen wir zum Pferd - so, Ronja, komm mal her, komm Mädchen, komm, gib Fuß - so ist fein, siehste wohl, so ist sie brav.
Die Hufschmiedin fühlt sich der Tradition des alten Handwerksberufes verpflichtet, auch wenn es ein etwas einsamer Job ist:
Also, traditionell fühle ich mich schon dann irgendwo. Das ist eben nicht ein alltäglicher Beruf wie, was weiß ich, Verkäuferin oder so – ist ganz klar. Aber, so eingebunden ist man wahrscheinlich deswegen nicht, weil man, ähnlich wie ein Tierarzt, ja von Hof zu Hof zieht und praktisch auf sich allein gestellt ist, ne. Im Moment fühle ich mich also eher wie ein Einzelkämpfer.
Elisabeth Schurs "Ein-Frau-Betrieb" geht gut, die Nachfrage ist groß. Jeden Tag zieht sie mit einem ganzen Kofferraum voll Utensilien durch die Gegend und beschlägt, schneidet aus, schmiedet Hufeisen. Dass es so wenig Frauen in ihrem Beruf gibt, findet sie schade:
Ist eben eine Männerdomäne - und ich hör das immer wieder, dass Kollegen aufhören müssen, weil der Rücken nicht mehr mitspielt oder die Knie oder was auch immer. Vielleicht ist es auch zu dreckig oder man stinkt ja dann auch abends wirklich, weil man, wenn man die Eisen aufgebrannt hat, da entsteht ja dieser ätzende Geruch nach Schwefel und so weiter. Wahrscheinlich mögen das die Frauen doch nicht so?!
Elisabeth Schur ist in der Landwirtschaft aufgewachsen und stört sich weder an Gestank noch an harter Arbeit. Und auch an´s Aufhören denkt sie noch lange nicht. Im Gegenteil – sie macht gerade eine Zusatzausbildung, um auch noch ihren Meister zu machen.
Ein Traumberuf war das sicherlich nicht, weil, ich hab ja erst den Umweg über den Landwirt gemacht. Und da hab ich dann eben überlegt, ob das nicht der bessere Weg ist. Weil, als Frau in der Landwirtschaft arbeiten – wenn man keinen eigenen Betrieb hat, ist es überwiegend so, dass man im Angestelltenverhältnis sein muss, und das war für mich eben finanziell nicht attraktiv genug.
Und so hat Elisabeth Schur von der einen Männerdomäne in die nächste gewechselt. Ganze sechs Jahre Ausbildung musste sie dafür absolvieren: Erst die für einen Hufschmied obligatorische Lehre als Schlosser oder im Metallbau, dann ein einjähriges Praktikum bei einem Hufschmied, das Elisabeth Schur freiwillig auf zwei Jahre verlängerte, schließlich ein viermonatiger Lehrgang und die Prüfung.
Mit den männlichen Kollegen hat die frisch gebackene Hufschmiedin keine Probleme. Auch als Frau wird sie voll akzeptiert. Der manchmal etwas rauhe Umgangston und die schwere Arbeit stören Elisabeth Schur nicht. In erster Linie komme es sowieso nicht auf Kraft, sondern auf die richtige Technik an, meint sie:
Also als Frau – ich bin nicht ganz schlank, muss man dazu sagen, also ein etwas muskulöser Typ - und da habe ich also wirklich keine Probleme. Ich bin auch nicht so recht groß. Das ist aber auch von Vorteil. Wenn man überwiegend kleinere Pferde macht, dann ist es ja ganz logisch, dass man, wenn man von oben runterkommt – zwei Meter – einen weiteren Weg hat, als wenn man etwas kleiner ist.
Für ihre Kunden war die weibliche Hufschmiedin zuerst gewöhnungsbedürftig. Doch mittlerweile wird Elisabeth Schurs ruhige Art sehr geschätzt. Pferdebesitzerin Ute Schrammke meint, die männlichen Kollegen seien einfach ungeduldiger:
Ja, dass die Männer eher mal, wenn ein Pferd mal nicht richtig steht, auch mal eher zuboxen oder so, was irgendwo ein Selbstschutz ist. Aber meistens ist es so, mit Ruhe und Toleranz erreicht man das dann doch eher. Also bei Männern habe ich das Gefühl, die buffen dann eher, als dass sie mal einen Moment Geduld haben.
Auch ihre Stute Ronja hat Vertrauen zu Elisabeth Schur. Das Norwegerpferd ist auf einem Auge blind - trotzdem lässt das Tier die stinkende Prozedur geduldig über sich ergehen. Selbst die tragbare Feldesse, die mit Propangas beheizt wird, bringt sie nicht aus der Ruhe:
So, hier mache ich jetzt die Eisen warm, lege meine Eisen ins Feuer, und währenddessen kann ich das Pferd ausschneiden und zum Beschlag die Füße vorbereiten. Jetzt hole ich das Eisen aus dem Feuer, das ist jetzt rot glühend, jetzt gehen wir zum Pferd - so, Ronja, komm mal her, komm Mädchen, komm, gib Fuß - so ist fein, siehste wohl, so ist sie brav.
Die Hufschmiedin fühlt sich der Tradition des alten Handwerksberufes verpflichtet, auch wenn es ein etwas einsamer Job ist:
Also, traditionell fühle ich mich schon dann irgendwo. Das ist eben nicht ein alltäglicher Beruf wie, was weiß ich, Verkäuferin oder so – ist ganz klar. Aber, so eingebunden ist man wahrscheinlich deswegen nicht, weil man, ähnlich wie ein Tierarzt, ja von Hof zu Hof zieht und praktisch auf sich allein gestellt ist, ne. Im Moment fühle ich mich also eher wie ein Einzelkämpfer.
Elisabeth Schurs "Ein-Frau-Betrieb" geht gut, die Nachfrage ist groß. Jeden Tag zieht sie mit einem ganzen Kofferraum voll Utensilien durch die Gegend und beschlägt, schneidet aus, schmiedet Hufeisen. Dass es so wenig Frauen in ihrem Beruf gibt, findet sie schade:
Ist eben eine Männerdomäne - und ich hör das immer wieder, dass Kollegen aufhören müssen, weil der Rücken nicht mehr mitspielt oder die Knie oder was auch immer. Vielleicht ist es auch zu dreckig oder man stinkt ja dann auch abends wirklich, weil man, wenn man die Eisen aufgebrannt hat, da entsteht ja dieser ätzende Geruch nach Schwefel und so weiter. Wahrscheinlich mögen das die Frauen doch nicht so?!
Elisabeth Schur ist in der Landwirtschaft aufgewachsen und stört sich weder an Gestank noch an harter Arbeit. Und auch an´s Aufhören denkt sie noch lange nicht. Im Gegenteil – sie macht gerade eine Zusatzausbildung, um auch noch ihren Meister zu machen.