"Ich taufe dich auf den Namen "Alsterwasser" und wünsche dir allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!"
Ende August. Hamburgs Umweltsenatorin Anja Hajduk tauft ein Schiff, das eigentlich genauso aussieht wie all die anderen Ausflugsdampfer, die auf der Alster herumschippern. Den Unterschied merkt man erst, wenn man mit der "Alterwasser" ablegt. Das 25 Meter lange Schiff bewegt sich praktisch geräuschlos und vibrationsfrei. Denn statt wie üblich mit Diesel fährt sie mit Wasserstoff. Nicht CO2 und Ruß kommt aus ihrem Schornstein, sondern Wasserdampf. Angetrieben wird die "Alsterwasser" durch eine Brennstoffzelle unter Deck des Schiffes.
"Eine Brennstoffzelle wandelt Wasserstoff mit Hilfe von Luft in elektrischen Strom um. Und wir treiben mit diesem elektrischen Strom, den wir hier gewinnen, das Schiff elektrisch leise und abgasfrei an,"
erklärt Anno Mertens von der Firma "Proton Motor" bei München, dem Hersteller der Brennstoffzelle. Der Wasserstoff steckt in 12 Tanks, gespeichert bei 350fachem Atmosphärendruck. Der Strom, den die Brennstoffzelle erzeugt, lädt eine Batterie auf, die als Zwischenspeicher dient. Diese Batterie speist einen Elektromotor, und der bringt die Schiffsschraube auf Touren. Mit einer Leistung von 100 Kilowatt ist der Motor nicht stärker als der eines Mittelklassewagens. Getankt wird an einer Wasserstoff-Tankstelle, die die Leute um Christian Tuchel von der Firma Linde Gas eigens für das Schiff gebaut haben.
"Der Betankungsvorgang dauert ungefähr eine Viertelstunde."
Unten, am Wasser, sieht man nur eine Zapfsäule. Doch oben, versteckt hinter Bäumen, steht ein haushoher Wasserstofftank, gefüllt mit einer Tonne Flüssigwasserstoff, gekühlt auf minus 253 Grad Celsius.
"Das Schiff benötigt den Wasserstoff bei 350 bar gasförmig. Wir wandeln den Wasserstoff hier an der Tankstelle über einen Verdampfer um und komprimieren den Wasserstoff mit einer neuen Verdichtereinheit auf dieses Druckniveau."
Die Tankstelle ist ein Prototyp, vollgestopft mit neuartiger Hightech, die erst noch erprobt werden muss - ebenso wie die Brennstoffzelle auf dem Schiff. Bislang aber ist die "Alsterwasser" noch gar nicht im Linienverkehr eingesetzt worden, denn:
"Unsere große Aufgabe war es, die notwendigen Hintergrundkenntnisse für unsere Mitarbeiter zusammenzustellen, denen die Technik Brennstoffzelle und Wasserstoff überhaupt vertraut zu machen. Das hat eine Zeit lang gedauert,"
sagt Gabriele Müller-Remer, Geschäftsführerin der Alstertouristik GmbH, dem Betreiber des Brennstoffzellen-Schiffes. Immerhin: Ein paar Probefahrten und Charter-Ausflüge hat die Alsterwasser schon hinter sich gebracht - und zwar erfolgreich.
"Die betrieblichen Erfahrungen, die wir bisher mit dem Schiff gesammelt haben, sind sehr positiv. Die Mitarbeiter, die das Schiff steuern können, äußern sich sehr positiv."
Der raue Linien-Alltag steht der "Alsterwasser" aber noch bevor - und damit die eigentliche Bewährungsprobe. Eine Frage ist zum Beispiel, wie lange die Brennstoffzelle an Bord hält. Auf die Frage, ob sie bereits mit der Anschaffung weiterer Wasserstoff-Schiffe liebäugelt, sagt Müller-Remer:
"Wir werden erst einmal den Ausgang des Projektes abwarten, also 2010. Nach den bisherigen Erfahrungen bin ich sehr positiv gestimmt, dass alles so klappt, wie wir uns das vorgestellt haben."
Also: Bis Brennstoffzellendampfer in Serie vom Stapel laufen, dürfte noch eine Menge Wasser die Alster hinunterfließen.
Ende August. Hamburgs Umweltsenatorin Anja Hajduk tauft ein Schiff, das eigentlich genauso aussieht wie all die anderen Ausflugsdampfer, die auf der Alster herumschippern. Den Unterschied merkt man erst, wenn man mit der "Alterwasser" ablegt. Das 25 Meter lange Schiff bewegt sich praktisch geräuschlos und vibrationsfrei. Denn statt wie üblich mit Diesel fährt sie mit Wasserstoff. Nicht CO2 und Ruß kommt aus ihrem Schornstein, sondern Wasserdampf. Angetrieben wird die "Alsterwasser" durch eine Brennstoffzelle unter Deck des Schiffes.
"Eine Brennstoffzelle wandelt Wasserstoff mit Hilfe von Luft in elektrischen Strom um. Und wir treiben mit diesem elektrischen Strom, den wir hier gewinnen, das Schiff elektrisch leise und abgasfrei an,"
erklärt Anno Mertens von der Firma "Proton Motor" bei München, dem Hersteller der Brennstoffzelle. Der Wasserstoff steckt in 12 Tanks, gespeichert bei 350fachem Atmosphärendruck. Der Strom, den die Brennstoffzelle erzeugt, lädt eine Batterie auf, die als Zwischenspeicher dient. Diese Batterie speist einen Elektromotor, und der bringt die Schiffsschraube auf Touren. Mit einer Leistung von 100 Kilowatt ist der Motor nicht stärker als der eines Mittelklassewagens. Getankt wird an einer Wasserstoff-Tankstelle, die die Leute um Christian Tuchel von der Firma Linde Gas eigens für das Schiff gebaut haben.
"Der Betankungsvorgang dauert ungefähr eine Viertelstunde."
Unten, am Wasser, sieht man nur eine Zapfsäule. Doch oben, versteckt hinter Bäumen, steht ein haushoher Wasserstofftank, gefüllt mit einer Tonne Flüssigwasserstoff, gekühlt auf minus 253 Grad Celsius.
"Das Schiff benötigt den Wasserstoff bei 350 bar gasförmig. Wir wandeln den Wasserstoff hier an der Tankstelle über einen Verdampfer um und komprimieren den Wasserstoff mit einer neuen Verdichtereinheit auf dieses Druckniveau."
Die Tankstelle ist ein Prototyp, vollgestopft mit neuartiger Hightech, die erst noch erprobt werden muss - ebenso wie die Brennstoffzelle auf dem Schiff. Bislang aber ist die "Alsterwasser" noch gar nicht im Linienverkehr eingesetzt worden, denn:
"Unsere große Aufgabe war es, die notwendigen Hintergrundkenntnisse für unsere Mitarbeiter zusammenzustellen, denen die Technik Brennstoffzelle und Wasserstoff überhaupt vertraut zu machen. Das hat eine Zeit lang gedauert,"
sagt Gabriele Müller-Remer, Geschäftsführerin der Alstertouristik GmbH, dem Betreiber des Brennstoffzellen-Schiffes. Immerhin: Ein paar Probefahrten und Charter-Ausflüge hat die Alsterwasser schon hinter sich gebracht - und zwar erfolgreich.
"Die betrieblichen Erfahrungen, die wir bisher mit dem Schiff gesammelt haben, sind sehr positiv. Die Mitarbeiter, die das Schiff steuern können, äußern sich sehr positiv."
Der raue Linien-Alltag steht der "Alsterwasser" aber noch bevor - und damit die eigentliche Bewährungsprobe. Eine Frage ist zum Beispiel, wie lange die Brennstoffzelle an Bord hält. Auf die Frage, ob sie bereits mit der Anschaffung weiterer Wasserstoff-Schiffe liebäugelt, sagt Müller-Remer:
"Wir werden erst einmal den Ausgang des Projektes abwarten, also 2010. Nach den bisherigen Erfahrungen bin ich sehr positiv gestimmt, dass alles so klappt, wie wir uns das vorgestellt haben."
Also: Bis Brennstoffzellendampfer in Serie vom Stapel laufen, dürfte noch eine Menge Wasser die Alster hinunterfließen.