Von Martin Winkelheide
Bis heute sind etwa 50 Substanzen im Labor entwickelt worden, die alle ein Ziel haben: sie sollen verhindern, dass ein Tumor neue Gefäße ausbilden kann und so immer größer wird. Die Krebsforschung hat noch bis vor kurzem große Hoffnungen auf diese Substanzen gesetzt, erinnert sich Joachim Drevs von der Universitätsklinik Freiburg:
Wir hatten erwartet, dass der Tumor damit vielleicht sogar geheilt werden könnte, wir hatten erwartet, dass diese Therapie bei allen Tumoren wirkt und dass sie auch langfristig wirkt.
Die Ergebnisse der ersten internationalen Studien aber zeigen: die Hoffnungen waren überzogen. Heute ist klar, so Joachim Drevs:
dass wir den Tumor zwar im Wachstum blockieren können - auch über einen längeren Zeitraum von bis zu 15 Monaten. Wir können ihn heutzutage mit dieser Methode aber sicherlich nicht heilen. Dazu kommt, dass es auch einige Patienten gibt, die nicht auf diese Therapieform reagieren.
Von einem Rückschlag will Drevs nicht sprechen. Das Konzept, Tumoren auszuhungern, sei nach wie vor attraktiv. Aber die Forscher mussten lernen, dass ein Tumor viele verschiedene Möglichkeiten nutzt, um sich sein eigenes Gefäßsystem aufzubauen. Nur jeweils einen einzigen Nachrichtenstoff des Tumors zu unterdrücken, gleicht einem so komplexe Vorgang offenbar nicht aus. Die Forscher dachten über alternative Strategie nach. So entstand die Idee, altbekannte Medikamente anders zu nutzen: herkömmliche Krebsmedikamente. Von den Chemotherapeutika ist bekannt, dass sie auf alle Zellen wirken, die sich schnell teilen. Deshalb töten sie Krebszellen ab - aber auch Zellen, die neue Blutgefäße aufbauen. Die so genannten Endothelzellen reagieren sogar noch empfindlicher auf die Chemotherapeutika als Krebszellen. Drevs:
Der Vorteil, sie gegen Endothelzellen zu richten, besteht sicherlich darin, dass man viel niedrigere Dosierungen braucht, bis zu 1000- teilweise 10.000fach niedrigere Dosierungen. Allerdings muss die Voraussetzung sein, dass die Therapie kontinuierlich gegeben werden muss, damit die Endothelzellen durch solch eine Therapie auch wirklich dauerhaft blockiert werden.
Die Chemotherapeutika werden mit einem speziellen Schmerzmittel kombiniert, einem Aspirin-Abkömmling. Diese so genannten "COX2-Hemmer" wirken hemmend auf das Tumorwachstum. Im Tierversuch hat sich die neue Strategie bewährt. Versuche an Menschen stehen noch aus. Joachim drehst hat die Erfahrung gemacht, dass die pharmazeutische Industrie bislang sehr zurückhaltend reagiert. Drevs:
Das liegt sicherlich an dem fehlenden Interesse der pharmazeutische Industrie, schließlich sprechen wir hier von einer 10.000fach niedrigere Dosierung. Rein von den Marketinggesichtspunkten einer Pharmafirma aus betrachtet stellt das natürlich nur ein bedingt interessantes Geschäft dar.
Weil es aber ein wissenschaftlich und medizinisch interessantes Projekt ist, wollen die Ärzte an der Universitätsklinik Freiburg noch in diesem Jahr beginnen, die Wirksamkeit der metronomischen Chemotherapie in einer ersten Studie an Menschen zu prüfen.
Bis heute sind etwa 50 Substanzen im Labor entwickelt worden, die alle ein Ziel haben: sie sollen verhindern, dass ein Tumor neue Gefäße ausbilden kann und so immer größer wird. Die Krebsforschung hat noch bis vor kurzem große Hoffnungen auf diese Substanzen gesetzt, erinnert sich Joachim Drevs von der Universitätsklinik Freiburg:
Wir hatten erwartet, dass der Tumor damit vielleicht sogar geheilt werden könnte, wir hatten erwartet, dass diese Therapie bei allen Tumoren wirkt und dass sie auch langfristig wirkt.
Die Ergebnisse der ersten internationalen Studien aber zeigen: die Hoffnungen waren überzogen. Heute ist klar, so Joachim Drevs:
dass wir den Tumor zwar im Wachstum blockieren können - auch über einen längeren Zeitraum von bis zu 15 Monaten. Wir können ihn heutzutage mit dieser Methode aber sicherlich nicht heilen. Dazu kommt, dass es auch einige Patienten gibt, die nicht auf diese Therapieform reagieren.
Von einem Rückschlag will Drevs nicht sprechen. Das Konzept, Tumoren auszuhungern, sei nach wie vor attraktiv. Aber die Forscher mussten lernen, dass ein Tumor viele verschiedene Möglichkeiten nutzt, um sich sein eigenes Gefäßsystem aufzubauen. Nur jeweils einen einzigen Nachrichtenstoff des Tumors zu unterdrücken, gleicht einem so komplexe Vorgang offenbar nicht aus. Die Forscher dachten über alternative Strategie nach. So entstand die Idee, altbekannte Medikamente anders zu nutzen: herkömmliche Krebsmedikamente. Von den Chemotherapeutika ist bekannt, dass sie auf alle Zellen wirken, die sich schnell teilen. Deshalb töten sie Krebszellen ab - aber auch Zellen, die neue Blutgefäße aufbauen. Die so genannten Endothelzellen reagieren sogar noch empfindlicher auf die Chemotherapeutika als Krebszellen. Drevs:
Der Vorteil, sie gegen Endothelzellen zu richten, besteht sicherlich darin, dass man viel niedrigere Dosierungen braucht, bis zu 1000- teilweise 10.000fach niedrigere Dosierungen. Allerdings muss die Voraussetzung sein, dass die Therapie kontinuierlich gegeben werden muss, damit die Endothelzellen durch solch eine Therapie auch wirklich dauerhaft blockiert werden.
Die Chemotherapeutika werden mit einem speziellen Schmerzmittel kombiniert, einem Aspirin-Abkömmling. Diese so genannten "COX2-Hemmer" wirken hemmend auf das Tumorwachstum. Im Tierversuch hat sich die neue Strategie bewährt. Versuche an Menschen stehen noch aus. Joachim drehst hat die Erfahrung gemacht, dass die pharmazeutische Industrie bislang sehr zurückhaltend reagiert. Drevs:
Das liegt sicherlich an dem fehlenden Interesse der pharmazeutische Industrie, schließlich sprechen wir hier von einer 10.000fach niedrigere Dosierung. Rein von den Marketinggesichtspunkten einer Pharmafirma aus betrachtet stellt das natürlich nur ein bedingt interessantes Geschäft dar.
Weil es aber ein wissenschaftlich und medizinisch interessantes Projekt ist, wollen die Ärzte an der Universitätsklinik Freiburg noch in diesem Jahr beginnen, die Wirksamkeit der metronomischen Chemotherapie in einer ersten Studie an Menschen zu prüfen.