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Alte Idee mit neuen Perspektiven

"So lange Ärzte sehr gut verdient haben, war es nicht notwendig, eine genaue Standortanalyse zu machen, genaue Unternehmensanalyse, wie groß die Praxis optimalerweise sein sollte, in dem Moment in dem der Wettbewerb härter wird, sind aber auch da Unternehmensberater notwendig, die sich speziell für ärztliche Belange interessieren, die sich dort auskennen und auch da sehe ich die Möglichkeit für Ärztegenossenschaften die solche Dienstleistungen für Ihre Ärzte anbieten."

Stefan Schmid |
    "So lange Ärzte sehr gut verdient haben, war es nicht notwendig, eine genaue Standortanalyse zu machen, genaue Unternehmensanalyse, wie groß die Praxis optimalerweise sein sollte, in dem Moment in dem der Wettbewerb härter wird, sind aber auch da Unternehmensberater notwendig, die sich speziell für ärztliche Belange interessieren, die sich dort auskennen und auch da sehe ich die Möglichkeit für Ärztegenossenschaften die solche Dienstleistungen für Ihre Ärzte anbieten."

    "Es gibt erfolgreiche interessante Modelle, wie die Genossenschaftsidee aktuell umgesetzt werden kann, die Verbreitung dieser Idee über ein größeres Gebiet in einer Vielzahl von neuen Genossenschaften, die nach solchen erfolgreichen Modellen entstehen - das fehlt bisher leider."



    So skizzieren Professor Wolfgang Harprecht vom genossenschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitut in Nürnberg und Manfred Stappel von der Deutschen Genossenschaftsbank die Situation und die Perspektiven im Genossenschaftslager. Der Status Quo:

    Genossenschaften haben ein großes Gewicht in unserer Volkswirtschaft - die Banken haben zum Beispiel einen Marktanteil von 19 Prozent. Eine wichtige Rolle spielen Genossenschaften auch in der Landwirtschaft - die allerdings schrumpft. Daneben gibt es Wohnungsbaugenossenschaften, die immerhin 6 Prozent des Wohnungsbestandes verwalten, außerdem Konsumgenossenschaften und gewerbliche Genossenschaften.

    Das Grundprinzip ist aber immer gleich:

    Die Genossenschaft soll nicht selbst Gewinne erzielen, sondern die Mitglieder fördern.

    Der Ursprung der Genossenschaftsbewegung liegt im 19.Jahrhundert:

    "Mehrere kleine Kräfte vereint bilden eine große Kraft, und was man nicht allein durchsetzen kann, dazu soll man sich mit anderen verbinden."

    Hermann Schulze-Delitzsch hat das verkündet, im Jahr 1858: Der Sohn des Bürgermeisters Schulze aus Delitzsch war neben Friedrich Wilhelm Raiffeisen der Pionier der Genossenschaftsidee. Nach der Einführung der Gewerbefreiheit waren viele Handwerker und Kleinbetriebe in Not geraten. Kredit konnten sie sich aber nur teuer besorgen, bei Wucherern, so dass viele immer tiefer in den Schuldensumpf gerieten. Schulze, Abgeordneter in der preußischen Nationalversammlung, erkannte, dass dieser Teufelskreis nicht durch staatliche Almosen, sondern nur durch Selbsthilfe der Betroffenen zu durchbrechen war. Raiffeisen wiederum begründete das Genossenschaftsprinzip im ländlichen Raum und half durch seine Ideen den Bauern, sich selbst zu organisieren. 1850 erfolgte dann die Gründung des ersten sogenannten "Vorschußvereins", 1862 folgte die erste Darlehenskasse nach dem Genossenschaftsprinzip: (1'40")

    Die Genossen gründen ein Unternehmen, um wirtschaftliche Vorteile zu erhalten, ohne die eigene selbständige Existenz aufzugeben. Sie sind gleichzeitig Eigentümer und Kunden der Genossenschaft, die nach demokratischen Prinzipien geleitet wird: jeder Genosse hat nur eine Stimme.

    1871 wurde Schulze-Delitzsch in den Reichstag gewählt, wo er den Grundstein legte für das Genossenschaftsgesetz, das 6 Jahre nach seinem Tod verabschiedet wurde, im Jahr 1889. Friedrich Wilhelm Raiffeisen erlebte das nicht mehr, er starb ein Jahr zuvor, widmete aber ebenfalls sein ganzes Leben der Genossenschaftsidee. Heutzutage gibt es billige Nahrungsmittel und Konsumgüter im Überfluss, Wohnungsnot ist selten. Auch Geldhäuser gibt es mehr als genug, die Kosten müssen sinken. Deswegen grassiert das Fusionsfieber. Auch bei den Genossenschaftsbanken selbst, wie das Beispiel zeigt der geplanten Zusammenarbeit ihrer Spitzeninstitute GZ-Bank und DG-Bank. Und auch die Handelsgenossenschaften können sich dem Kostendruck nicht verschließen: Der neue Chef von Edeka, Hermann Ruetz, muss die Organisation des Handelsriesen deutlich straffen, um ihn auf Kurs zu halten. Die traditionsreiche Idee der Genossenschaft beugt sich somit auch den wirtschaftlichen Realitäten der Gegenwart.

    Michael Stappel: "Um das zu erreichen, hat der genossenschaftliche Finanzverbund eine neue Strategie beschlossen, unter dem Motto -'Bündelung der Kräfte- ein Verbund, eine Strategie'- bei dieser Strategie geht es darum, dass die Kreditgenossenschaften, also vor allem die Volksbanken und Raiffeisenbanken, bestimmte Mindestgrößen erreichen, und wir gehen davon aus, dass durch diesen Fusionsprozess die Anzahl der Kreditgenossenschaften von 2000 auf etwa 800 bis im Jahre 2008 zurückgehen wird."

    Das Zweigstellennetz der Volks- und Raiffeisenbanken soll zwar dicht geknüpft bleiben. Aber die gezielte Förderung der Mitglieder ist längst in den Hintergrund getreten. Die meisten Genossenschaftsbanken stehen auch Nichtmitgliedern offen, eine Vorzugsbehandlung für die Genossen gibt es nicht. So hat die Stiftung Warentest herausgefunden:

    "Nur wenige Volksbanken glänzen durch günstige Bankdienstleistungen. Bei Preisgestaltung und Zinsangeboten orientieren sie sich an der Konkurrenz und bewegen sich im Mittelfeld."

    Ein Manko bei allen Kreditgenossenschaften ist, dass die Gewinnrücklagen, die im Lauf der Jahre angesammelt werden, immer im Unternehmen bleiben. Professor Harprecht vom Forschungsinstitut für Genossenschaftswesen an der Universität Erlangen-Nürnberg:

    "Diese Nichtbeteiligung am inneren Wert der Unternehmen ist etwas Genossenschaftstypisches und Spezifisches, es hat den Vorteil, dass die Genossenschaft, nachdem es sich hier um eine Unternehmensform mit einer offenen Mitgliederzahl handelt, d.h. man kann also jederzeit ein- und austreten, benötigt das Unternehmen einen hohen Anteil an Reserven, um von diesen Wanderungsbewegungen unabhängig zu sein. Auf der anderen Seite möchte ich aus Mitgliedersicht betonen, ist es natürlich nicht erfreulich, wenn ein Unternehmen jährlich wächst und immer mehr Reserven anlegt und Rücklagen bildet und dann das Mitglied, wenn es nach 30 Jahren austritt, genauso seine 300 oder 500 DM zurück bekommt , die es vor vielen, vielen Jahren eingezahlt hat."

    Nach dem Genossenschaftsgesetz könnten die Banken einen Teil der Gewinnrücklagen für ausscheidende Mitglieder reservieren. Wilhelm Frankenberger vom Bayerischen Genossenschaftsverband:

    "Die gesetzliche Möglichkeit ist durch die Genossenschaftsrechtsnovelle 1964 geschaffen worden. Man kann durch Satzungsbestimmung einen Sonderfonds bilden, in den bestimmte Teile des Jahresergebnisses eingestellt werden, die den ausscheidenden Mitgliedern zufließen sollen. Bei den Genossenschaftsbanken wird davon kaum Gebrauch gemacht, weil nicht notwendig, die Praxis fordert es nicht."

    Vom Genossenschaftsprinzip ist also nicht viel übrig geblieben bei den Kreditgenossenschaften. Der fruchtbarste Boden für die ursprüngliche Idee, die Förderung der Mitglieder, ist derzeit die gewerbliche Wirtschaft, wo viele Unternehmer oder Freiberufler von Produktions- und Dienstleistungsgenossenschaften profitieren:

    "Die Genossenschaft wickelt für mich Aufträge ab, d.h. die haben Säulen eingerichtet an bestimmten Standplätzen, über die Aufträge raus gehen. Dann gibt sie Aufträge auch über Funk, dann gibt es einen sogenannten bargeldlosen Zahlungsverkehr, das heißt, dass die Leute, die mit dem Taxi fahren, Gutscheine haben, diese Gutscheine bekommt der Taxifahrer, das ist wie Bargeld, die gibt er in der Genossenschaft ab und die rechnen ab. Dann gibt es Tankstellen, Waschanlagen, Service, relativ günstig. Der Gewinn darf bei Genossenschaften nur 4 Prozent sein. Die Gewinne werden über die niedrigen Gebühren weitergegeben an die einzelnen Taxiunternehmen, deswegen sind Gebühren und manche Dienstleistungen in der Genossenschaft so günstig."

    Die Münchner Taxigenossenschaft ist schon viele Jahre aktiv, und auch große Dienstleistungsgenossenschaften wie Bäko für die Bäcker und Datev für die Steuerberater sind etablierte Unternehmen. Die großen Einkaufsgenossenschaften Edeka und Rewe sind gar zu zentral organisierten Handelskonzernen mutiert.

    Aber es gibt auch junge Genossenschaften, die sich auf neuen Geschäftsfeldern tummeln. Genogyn zum Beispiel ist ein relativ junger Dienstleister für Gynäkologen in München. Geschäftsführerin Ilse Hastedt:

    "Im Dezember 1997 sind wir gegründet worden mit 50 Ärzten, heute haben wir 160 Mitglieder mit ständig zunehmender Akzeptanz. Die steigende Mitgliederzahl rekrutiert sich eigentlich aus Veranstaltungen und Fortbildungen, die wir machen oder das Kollegen jemandem sagen, geh doch dahin... das ist eine gute Sache."

    Viele Ärzte haben erkannt, dass sie ihre Praxis als Unternehmen führen und ihre Patienten wie Kunden behandeln müssen. Ilse Hastedt:

    "Genau dabei sind wir behilflich, wir nehmen die Ideen auf am Markt, bringen das "Know How" an die Mitglieder und bilden den Arzt aus in dem Marketing Konzept als Partner für Gesundheit. Wir organisieren in erster Linie ärztliche Fortbildung, z.B. Ernährungsberatung, Gesundheitsmarkt überhaupt, Fortbildung für Arzthelferinnen, um die Leistungsfähigkeit der Einzelpraxis zu stärken."

    Genogyn bietet den Mitgliedern außerdem noch günstige Einkaufspreise, etwa durch den gebündelten Einkauf von Ultraschallgeräten. Und einen professionellen Auftritt im Internet.

    Da in anderen Bundesländern schon ähnliche Genossenschaften entstanden sind, ist auch ein Netzwerk mit einem Dachverband geknüpft. Warum sich die Frauenärzte ausgerechnet für die Genossenschaft als Rechtsform entschieden haben, erklärt Ilse Hastedt so:

    "Die Genossenschaft bietet wie keine andere Gesellschaftsform eine Rechtsform unter Mitwirkung und Mitgestaltung der Mitglieder. Durch das ehrenamtliche Engagement von Vorständen und Aufsichtsratsmitgliedern sind wir eine selbstbestimmende Organisation, im Gegensatz zu einer Kapitalgesellschaft."

    Das Gesundheitswesen ist also ein Geschäftsfeld, auf dem neue Genossenschaften gedeihen können. Es gibt aber auch in der sogenannten "New Economy" Raum für neue Genossenschaften. Michael Stappel von der DG Bank:

    "Es gibt in diesem Bereich erste Beispiele von Genossenschaften, die gegründet wurden: Domainverwaltung im Internet, EDV-Genossenschaften: Computereinkauf etc, Produktivgenossenschaften: Programmierer haben sich in einer Genossenschaft zusammengeschlossen und sich so selbst einen Arbeitsplatz geschaffen. Die Mitglieder solcher Produktivgenossenschaften sind gleicheitig auch die Mitarbeiter solche Genossenschaften."

    Eine Neugründung in der Informationstechnik ist der Software Ring in Nürnberg, der 1999 von einer Gesellschaft Bürgerlichen Rechts in eine Genossenschaft umgewandelt wurde. Seitdem sind die beteiligten Programmierer auch bei großen Kunden gefragt. Geschäftsführer Jochen Holzner:

    "Es waren halt keine großen Aufträge da, so ein Mitglied hat das Problem, kann an Siemens oder Datev selbst nicht herantreten, der Software-Ring bietet die Möglichkeit, auch an Großunternehmen heranzutreten. Wir leisten dem Kunden gegenüber Dienstleistungen aus einer Hand. Wenn der Kunde Anfragen reingibt, bilden wir Teams, der Softwarering übernimmt zum Teil die Haftung, die Rechnungsschreibung und unterstützt die Mitglieder bei der Entwicklung der Anwendungen."

    Der Software Ring organisiert außerdem ein gemeinsames Rechnungswesen und gemeinsame Messeauftritte für die Mitglieder. Die Finanzierung funktioniert so:

    "Wir arbeiten nicht gewinnorientiert, also unser Schwerpunkt liegt eben in der Unterstützung der Mitglieder bei der Auftragsabwicklung und nicht so sehr in der Gewinnerzielung beim Software-Ring selber. Wir behalten 10 Prozent ein vom Umsatz , was übrig bleibt wird rückvergütet am Jahresende. Es gibt Geschäftsanteile die betragen 500 Mark, also man muß mindestens einen Geschäftsanteil kaufen und wir haben einen Mitgliedsbeitrag derzeit für Freiberufler von 80 Mark im Monat und er steigt dann für größere Betriebe dann um 20 bis 30 Mark pro Betriebsgröße. Die Genossenschaft selber hat immer Stimmrechtsbegrenzung, also wir haben Begrenzung auf 30 Geschäftsanteile, aber Stimmrecht in der Versammlung hat jeder nur eines."

    Es gibt also erfolgreiche Newcomer im Genossenschaftssektor. Freilich zu wenige. Und das hat mehrere Gründe. Professor Wolfgang Harprecht:

    "Ich glaub ein Grund warum so wenig Neugründungen von Genossenschaften zu verzeichnen sind, liegt darin, dass die Unternehmensform der Genossenschaft vielen Gründern von Unternehmen nicht bekannt ist. Wenn man also Existenzgründerbroschüren anschaut, dann sind alle Unternehmensformen genannt, nur nicht die Genossenschaft. Auch die Steuerberater und Rechtsanwälte sind über diese spezifische Unternehmensform nicht genügend im Bilde, um die Vorteile dieser Unternehmensform der Genossenschaft hervorzuheben."

    Steuerberater lassen die Genossenschaft wohl auch unter den Tisch fallen, weil sie dann als Berater nicht mehr nötig sind. Und es gibt noch andere Ursachen, warum die Genossenschaft für manche Unternehmensgründer nicht so attraktiv ist. Professor Wolfgang Harprecht:

    "Ein zweiter Grund liegt darin, dass bei vielen Unternehmensgründungen sehr viel Kapital erforderlich ist, und Kapitalgeber wollen nicht das Prinzip "Ein Mann - eine Person - eine Stimme" akzeptieren. Ein dritter Grund: Bei der Gründung relativ komplizierte Unternehmensform, man benötigt einen Vorstand, man benötigt einen Aufsichtsrat, es gibt die Generalversammlung, man benötigt eine Gründungsprüfung, man benötigt die Eintragung ins Genossenschaftsregister, es ist mit der Eintragung ins Register die genossenschaftliche Pflichtprüfung verbunden. Das alles lassen die Genossenschaft am Anfang etwas teuer erscheinen im Vergleich zu anderen Unternehmensformen."

    Damit werden gerade kleine Existenzgründer abgeschreckt, die sich ohnehin schwer tun, genügend Startkapital aufzutreiben. Professor Wolfgang Harprecht empfiehlt deswegen, das Genossenschaftsrecht zu reformieren und eine abgespeckte Genossenschaft als Einstiegsmodell zu erlauben:

    "Ich könnte mir vorstellen, dass die Genossenschaft attraktiver wird, wenn man nicht gleich von Anfang an die Gründungsprüfung und Eintragung verlangen würde, eine nicht eingetragene Prä-Genossenschaft ..für kleine Unternehmen hier Unternehmensgründungen mit genossenschaftlichem Gedankengut ..erleichtern könnte."

    Auf dieser Vorstufe könnte auch die Zahl der nötigen Gründungsmitglieder heruntergesetzt werden, von sieben auf drei.Mit solchen Reformen würden zumindest die gewerblichen Genossenschaften attraktiver - und in diesem Bereich sieht Wolfgang Harprecht den größten Bedarf:

    "Oft brauchen die Unternehmensgründer eine Ergänzung ihrer Kernkompetenz. Sie sind Fachleute, aber sie kennen sich zu wenig aus wie man ein Unternehmen optimal organisiert, etc. Diese Ergänzungsfunktionen - da ist die Genossenschaft die richtige Unternehmensform, um die Mitglieder zu fördern."

    Es gibt aber auch noch andere Nischen für Newcomer. Etwa im Wohnungsbau. Michael Stappel von der DG Bank:

    "Es gibt bestimmte Spezialbereiche, betreutes Wohnen für Senioren, da entstehen Genossenschaften, wo der Staat nicht in der Lage ist, das zu leisten, und die durch den Mitgliederanteil steuerlich begünstigt wird."

    Vater Staat tut sich auch zunehmend schwer, in den Städten und Gemeinden alle Wünsche der Bürger zu erfüllen. Michael Stappel setzt deswegen darauf, dass die Bürger in den Kommunen wieder verstärkt Eigeninitiative entwickeln und dabei auf die Rechtsform der Genossenschaft zurückgreifen:

    "Warum sollte eine Schule oder ein Wasserleitungsnetz nicht von den Bürgern selbst organisiert werden in Form einer Genossenschaft und durch die Tatsache, dass der Staat in seinen Finanzen immer stärker eingeschränkt wird, ist es auch schon so dass erste Genossenschaften in diesem Bereich entstanden sind und hier zeigt es sich auch, dass genossenschaftliche Organisationsformen einen ganz besonderen Vorteil dem Staat gegenüber biete, denn die Genossenschaftsmitglieder sind diejenigen, die diese Investitionen entscheiden aber auch finanzieren müssen und hier ist ein enormer Vorteil gegenüber dem Staat, weil Politiker manchmal teure Prestigeobjekte errichten, die im Endeffekt der Steuerzahler zu zahlen hat. Hier ist eine direkte Verbindung zwischen dem, der über die Investition entscheidet, und der danach die Verantwortung für die Investition in Form der Finanzierung trägt und das ist ein entscheidender Vorteil und deshalb ist der kommunale Bereich der interessante ,der auch in Zukunft interessanter sein wird."

    Ob die Gemeindebürger tatsächlich mehr als bisher zur Genossenschaftlichen Selbsthilfe übergehen werden, hängt aber letzten Endes davon ab, welche Rolle der Staat spielt. Bleibt er auf Spar- und Privatisierungskurs, so eröffnen sich neue Spielräume für Genossenschaften.

    Link: Hintergrund Wirtschaft zum Hören