Spinnen hätten sie erstaunlicherweise schon als kleines Kind fasziniert, sagt Mylène Anotaux und lacht. Zwar sammelt die französische Biologin heute immer noch leidenschaftlich gern im Sommer Spinnen, aber nun stehe das wissenschaftliche Interesse im Vordergrund.
"Is it possible to use spiders as a model to study aging?"
Diese banal klingende Frage, ob sich Spinnen als Modelltiere eignen, um Alterungsprozesse zu studieren, sei gar nicht so leicht zu beantworten. Die theoretischen Vorraussetzungen waren aber gut. Da die Tiere nur wenige Monate leben und man anhand der Netze möglicherweise mit dem Alter einhergehende Veränderungen sehen könnte, entschied sich die Forscherin der Universität Nancy für die Sektorspinne Zygiella x-notata. Diese rund einen Zentimeter lange Webspinne baut ihr Netz innen und außen an Gebäuden, sowie in Gärten. Nachdem Mylène Anotaux draußen vor dem Institut genügend Exemplare gesammelt hatte, begannen die Experimente. Die Tiere verbrachten die meiste Zeit in kleinen Boxen.
"In den Plastikschachteln konnten sie keine Netze spinnen. Bei den Tests in den Holzrahmen hatten sie dann aber immer fünf Tage Zeit, um ein Netz zu bauen."
Beim Bau des ersten Netzes waren die Spinnen 20 Tage alt, zwölf Wochen später folgte Netz zwei. Insgesamt bauten die Spinnen im Laufe ihres Lebens dort im Labor sieben Radnetze, alle mit etwa 25 bis 30 Speichenfäden. Anotaux:
"Dabei habe ich mir drei Bereiche in den Netzen angeschaut und untersucht, ob es dabei Abweichungen gibt – einmal bei jeder einzelnen Spinne und das dann später auch generell altersbezogen. Die Geometrie und die Perfektion der Netze änderten sich mit zunehmendem Alter der Spinnen erheblich. Das letzte Netz hatte zahlreiche Fehler und war im Gegensatz zum ersten voller Unregelmäßigkeiten."
Die ersten Verschlechterungen beim Bau der Netze tauchten nach vier Monaten auf, weitere vier Monate später - kurz vor dem Tod der Tiere – waren sie voller Fehler. Die einst perfekten Radnetze wurden mit zunehmendem Alter kleiner, es gab immer weniger Spiralfäden und immer mehr Unregelmäßigkeiten. Für die zunehmende Verschlechterung beim Netzbau sind viele Ursachen denkbar. Möglich wäre etwa eine Degeneration des Gehirns im Laufe der Zeit.
"Ich denke, dass es mit zunehmendem Alter auch zu einer Reduktion der Seide kommt, sowohl was die Menge als auch die Qualität der Spinnenfäden betrifft. Aber das wissen wir noch nicht."
Wie sich diese Alterungsprozesse körperlich bei den Tieren auswirken, will Mylène Anotaux im nächsten Projekt untersuchen, vor allem Veränderungen im zentralen Nervensystem bei den alten Spinnen sollen dabei im Mittelpunkt stehen. Denn durch die neuen Daten ist nun klar, dass sich die Gliedertiere tatsächlich als Modellorganismus für Alterungsprozesse eignen.
"Is it possible to use spiders as a model to study aging?"
Diese banal klingende Frage, ob sich Spinnen als Modelltiere eignen, um Alterungsprozesse zu studieren, sei gar nicht so leicht zu beantworten. Die theoretischen Vorraussetzungen waren aber gut. Da die Tiere nur wenige Monate leben und man anhand der Netze möglicherweise mit dem Alter einhergehende Veränderungen sehen könnte, entschied sich die Forscherin der Universität Nancy für die Sektorspinne Zygiella x-notata. Diese rund einen Zentimeter lange Webspinne baut ihr Netz innen und außen an Gebäuden, sowie in Gärten. Nachdem Mylène Anotaux draußen vor dem Institut genügend Exemplare gesammelt hatte, begannen die Experimente. Die Tiere verbrachten die meiste Zeit in kleinen Boxen.
"In den Plastikschachteln konnten sie keine Netze spinnen. Bei den Tests in den Holzrahmen hatten sie dann aber immer fünf Tage Zeit, um ein Netz zu bauen."
Beim Bau des ersten Netzes waren die Spinnen 20 Tage alt, zwölf Wochen später folgte Netz zwei. Insgesamt bauten die Spinnen im Laufe ihres Lebens dort im Labor sieben Radnetze, alle mit etwa 25 bis 30 Speichenfäden. Anotaux:
"Dabei habe ich mir drei Bereiche in den Netzen angeschaut und untersucht, ob es dabei Abweichungen gibt – einmal bei jeder einzelnen Spinne und das dann später auch generell altersbezogen. Die Geometrie und die Perfektion der Netze änderten sich mit zunehmendem Alter der Spinnen erheblich. Das letzte Netz hatte zahlreiche Fehler und war im Gegensatz zum ersten voller Unregelmäßigkeiten."
Die ersten Verschlechterungen beim Bau der Netze tauchten nach vier Monaten auf, weitere vier Monate später - kurz vor dem Tod der Tiere – waren sie voller Fehler. Die einst perfekten Radnetze wurden mit zunehmendem Alter kleiner, es gab immer weniger Spiralfäden und immer mehr Unregelmäßigkeiten. Für die zunehmende Verschlechterung beim Netzbau sind viele Ursachen denkbar. Möglich wäre etwa eine Degeneration des Gehirns im Laufe der Zeit.
"Ich denke, dass es mit zunehmendem Alter auch zu einer Reduktion der Seide kommt, sowohl was die Menge als auch die Qualität der Spinnenfäden betrifft. Aber das wissen wir noch nicht."
Wie sich diese Alterungsprozesse körperlich bei den Tieren auswirken, will Mylène Anotaux im nächsten Projekt untersuchen, vor allem Veränderungen im zentralen Nervensystem bei den alten Spinnen sollen dabei im Mittelpunkt stehen. Denn durch die neuen Daten ist nun klar, dass sich die Gliedertiere tatsächlich als Modellorganismus für Alterungsprozesse eignen.