Sachsen
Alte Staatsoperette Dresden ausgebrannt - Vorwürfe an Stadt

Nach dem verheerenden Feuer in der früheren Staatsoperette werden Vorwürfe gegen die Stadt Dresden laut. Die Stadtverwaltung sei mehrfach über Vandalismus und Kokeleien auf dem Areal informiert worden, teilte die Bürgerinitiative "Alte Operette – Leuben beleben" mit.

    Die Feuerwehr löscht den Großbrand im früheren Domizil der Staatsoperette in Dresden-Leuben.
    Feuer im früheren Operettenhaus in Dresden (dpa-news/Christoph Petersen)
    Man habe Fotos vorgelegt, aber es sei nichts Wirksames getan worden, um das Gelände gegen unbefugtes Betreten zu sichern. Ein Sprecher der Stadt hatte zuvor bestätigt, dass das Gelände öfter Ziel von Vandalismus gewesen ist.
    Das frühere Domizil der Staatsoperette ist in der Nacht zu Samstag vollständig ausgebrannt. Der Schaden wurde von der Polizei zunächst auf einen sechs- bis siebenstelligen Betrag geschätzt. Brandursachenermittler haben den Angaben zufolge ihre Untersuchungen vor Ort abgeschlossen. Die Auswertung der Ergebnisse dauere noch an, hieß es. Eine Selbstentzündung etwa durch einen technischen Defekt sei mit hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen. 

    240 Jahre alte Geschichte der Staatsoperette Dresden

    Die Feuerwehr kämpfte stundenlang gegen die Flammen. Sie wurde vom Technischen Hilfswerk sowie der Drohnenstaffel des Arbeiter-Samariter-Bunds unterstützt. Der hintere Teil des Komplexes, in dem sich der Zuschauerraum befunden habe, sei eingestürzt, teilte die Feuerwehr mit. Sowohl das Haupthaus als auch der ehemalige Zuschauerraum könnten wegen Einsturzgefahr nicht mehr betreten werden. 
    Das Gebäude stand zuletzt leer, die Staatsoperette spielt seit Dezember 2016 auf dem Areal des ehemaligen Kraftwerks Mitte im Zentrum der Landeshauptstadt. Sie blickt mit ihren Vorgängern auf über 240 Jahre Tradition als musikalisches Volkstheater in Dresden zurück. Seit Oktober 1947 hatte sie ihre Spielstätte in dem ehemaligen Gasthof in Leuben im Osten der Stadt. Die Immobilie befindet sich weiterhin im Eigentum der Stadt.
    Diese Nachricht wurde am 10.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.