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Alte Sterne erzählen Geschichte

Könnte man die Milchstraße von außen betrachten, so erschiene sie als sternreiche, flache Scheibe mit mehreren Spiralarmen. Oberhalb und unterhalb dieser Scheibe erstreckt sich der sogenannte Halobereich, der deutlich weniger Sterne enthält.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Diese Halo-Sterne müssen besonders alt sein, denn sie enthalten nur einen sehr geringen Anteil an schwereren Elementen. Die schwereren Elemente sind erst im Laufe der Zeit von massereichen Sternen produziert und am Ende freigesetzt worden.

    Es gibt aber auch Ausnahmen unter den Halosternen, die durch einen hohen Anteil an schwereren Elementen auffallen. Die dänische Astronomin Terese Hansen vom Niels-Bohr-Institut in Kopenhagen hat jetzt eine Erklärung für deren aytpische Zusammensetzung gefunden.

    Eine Zeit lang war vermutet worden, dass diese metallreichen alten Sterne Partner von Doppelsternsystemen wären. Dann hätten sie beim frühen Supernova-Tod ihrer Sternpartner einen Teil der dabei freigesetzten schweren Elemente aufsammeln und so ihren eigenen Anteil daran nachträglich vergrößern können.

    Wie sich nun zeigt, sind aber nur rund zwanzig Prozent der untersuchten Ausnahmesterne Teil eines solchen Doppelsternsystems. Das spricht für eine zweite, bislang ebenfalls diskutierte Erklärung.

    Danach haben massereiche frühe Sterne ihr kosmisches Erbe in Gestalt von schwereren Elementen zumindest teilweise in eng gebündelten Jets davon geschleudert.

    Dort, wo solche angereicherten Jets auf kosmische Gaswolken trafen, regten sie die Entstehung neuer Sterne an und statteten sie gleichzeitig mit einem deutlich erhöhten Anteil an schweren Elementen aus.

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